: Klaus Theweleit
: Männerphantasien
: Matthes& Seitz Berlin Verlag
: 9783957577467
: 1
: CHF 24.70
:
: Geisteswissenschaften allgemein
: German
: 1278
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vor 40 Jahren erschien mit Männerphantasien Klaus Theweleits große Untersuchung über die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Das Werk, das für viele als Auftakt der Männerforschung in Deutschland gilt, ist längst zu einem Klassiker auch der Gewaltforschung geworden. Angesichts der Rückkehr rechten Straßenterrors und faschistoider Positionen, die viele schon an Weimarer Verhältnisse denken lassen, sowie von Propagandafeldzügen gegen freiere Sexualitäten - Stichwort: 'Genderwahn' - sind die Analysen des Buches viel zu brennend, um es im Regal der großen Werke ins Archiv zu stellen. In dieser um ein langes Nachwort des Autors ergänzten Neuausgabe wird Theweleits epochales Werk nun endlich wieder verfügbar und diskutierbar, politisch neu nutzbar.

Klaus Theweleit, 1942 in Ostpreußen geboren, studierte Germanistik und Anglistik. Heute lebt er als freier Schriftsteller mit Lehraufträgen in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich. Seit 1998 ist Theweleit Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Sein Buch Männerphantasien bezeichnete Rudolf Augstein im Spiegel nach der Erstveröffentlichung als 'vielleicht aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres'.

Zur Zeitgeschichte und zur Art des behandelten Stoffes


Wer waren die Männer, was wurden sie?

Ehrhardt und Roßbach waren Kommandanten eigener Freikorps. Lettow-Vorbeck kommandierte Freikorpseinsätze in Hamburg und Mecklenburg als vorgesetzter Reichswehrgeneral. Wie Ehrhardt und Roßbach zählt er zu den Führern des Kapp-Putsches, dessen unmittelbarster Anlass die drohende Auflösung der Freikorps durch die Regierung Ebert/Bauer war.

Lettow-Vorbeck, Ehrhardt, Roßbach, Killinger, Niemöller waren »ältere« Offiziere in dem Sinn, dass sie nicht erst im Krieg avanciert waren, wie viele jüngere Kriegsoffiziere, die nicht die typische preußische Offiziersausbildung der Monarchie hinter sich hatten. Sie waren Monarchisten, die der »republikanischen« Reichswehr äußerst misstrauisch gegenüberstanden.

Salomon kam gerade aus der Kadettenanstalt. Er hatte den Krieg verpasst, in dem er so gern die ersten Lorbeeren geerntet hätte. Die Freikorps boten die Chance, doch noch hinter dem Maschinengewehr ein Mann zu werden.

Höß war ein junger Unteroffizier, der von der Schule zum Militär gelauf