: Gisela Jakob
: Biographie Ein Beitrag aus dem Handbuch Soziale Arbeit, 6. Auflage
: Ernst Reinhardt Verlag
: 9783497604890
: 6
: CHF 5.70
:
: Sozialpädagogik, Soziale Arbeit
: German
: 9
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Biograp ie spielt in Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle. Im beruflichen Handeln geht es immer wieder um die Deutung autobiographischer Äußerungen und um die Rekonstruktion biographischer Prozesse, um einen Zugang zu den Lebenswelten der Adressat(inn)en zu erhalten. Darüber hinaus konstruiert Soziale Arbeit auch die Biographien ihrer Adressat(inn)en: Sozialpädagogische Interventionen greifen in Leben und Biographie der Adressat(inn)en ein. Professionelle stellen Deutungsmuster bereit, die von den Adressat(inn)en genutzt werden, um ihr Handeln sinnhaft zu begründen. In der Wissenschaft hat sich eine ausdifferenzierte 'Landschaft' biographischer Forschung herausgebildet, die von den Traditionen und Methoden der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung geprägt wird. In einem adressatenbezogenen Forschungsschwerpunkt geht es darum, die Problemaufschichtungen in den Biographien der Adressat(inn)en im Kontext kollektiv-historischer und organisatorischer Rahmenbedingungen zu rekonstruieren. In einem professionsbezogenen Forschungsschwerpunkt werden vor allem Fragen nach individuellen Professionalisierungsprozesse und Strukturen der Habitusbildung bearbeitet. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Rolle von Biographie in professionellen und disziplinären Kontexten Sozialer Arbeit. Dabei wird von einem Begriff von Biographie als sozialem Konstrukt ausgegangen, wie es der sozialwissenschaftlichen Biographieforschung zugrunde liegt. Die Konstruktion von Biographie wird dabei als emergenter Vorgang verstanden, in dem der/die Biographieträger(in) eine eigene Geschichte hervorbringt, die sich an kulturellen Traditionen biographischer Präsentation orientiert und von gesellschaftlich-historischen Abläufen geprägt wird.