Der Begriff der Achtsamkeit hat seinen Ursprung im Buddhismus. Achtsamkeit ist dort eines der zentralen Konzepte der Lehre und hat in den letzten2500 Jahren in den asiatischen Verbreitungsgebieten des Buddhismus nur wenig Veränderung erfahren. Buddhismus kann als ein spiritueller Weg der Selbsttransformation beschrieben werden. Ziel dieses Prozesses ist, sich von der eigenen Bedingtheit zu befreien und Mitgefühl für alle Wesen zu entwickeln.
Die ältesten schriftlichen Hinweise auf Achtsamkeit (sati in der damaligen Schriftsprache, Pali) findet man im sogenannten Palikanon des Theravada-Buddhismus. Theravada (wörtlich: Schule der Älteren) ist die älteste buddhistische Schule, die noch heute in Sri Lanka, Myanmar, Laos, Kambodscha und Thailand praktiziert wird. Alle anderen buddhistischen Traditionen wie der tibetische Buddhismus oder der Zen-Buddhismus haben ihren Ursprung in dieser Tradition. Es ist überliefert, dass buddhistische Mönche ungefähr im1. Jh. v. Chr. die Reden und Lehren von Gautama Buddha, der vermutlich im5. Jh. v. Chr. lebte, niedergeschrieben haben. Diese Texte, die zuvor mündlich überliefert worden waren, bilden das älteste schriftliche Zeugnis der buddhistischen Lehren, den Palikanon.[31] Für das Studium der Achtsamkeit sind hauptsächlich zwei Lehrreden des Buddha (Pali:sutta) von Bedeutung: die Lehrrede von den vier Grundlagen der Achtsamkeit, dasSatipatthana Sutta[