: Ulrike Reiche
: Kundalini-Yoga Mit der universalen Lebenskraft zum wahren Selbst
: O.W. Barth eBook
: 9783426413579
: 1
: CHF 21.00
:
: Entspannung, Yoga, Meditation, Autogenes Training
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die 'zehn Energiekörper' bilden das Zentrum des Kundalini-Yoga. Es handelt sich dabei um die subtilen Energiefelder, die den Menschen umgeben und dessen grundlegende Eigenschaften wie seine Werte, seine Fähigkeiten, sein Gefühlsleben repräsentieren. Kundalini-Yoga umfasst Körper- und Atemübungen sowie Meditationen vor allem mit Mantras, die den Energiefluss gezielt aktivieren und es dem Menschen erlauben, sich seelisch und geistig schneller und effektiver zu entwickeln. Ulrike Reiche erklärt das System der 'zehn Energiekörper' erstmals speziell für westliche Lese und regt sehr dazu an, diese spirituelle Praxis in das persönliche Leben zu integrieren.

Ulrike Reiche ist Coach und Yoga-Lehrerin. Sie berät seit 2004 Privatpersonen und Unternehmen rund um Gesundheit und Beruf. Parallel bietet sie regelmäßige Yoga-Kurse an und arbeitet als Ausbilderin und Referentin in Fortbildungen.

Einführung


Yoga und Energie


In unserem Sprachgebrauch wird das Wort »Energie« üblicherweise in verschiedenen Kontexten benutzt: Es gibt nukleare Energie, elektrische Energie, Wind- und Sonnenenergie, physikalische Energie wie Magnetismus oder Schwerkraft usw. So, wie es dem Menschen gelungen ist, die auf natürlichen Ressourcen beruhenden Kräfte zu bündeln und nutzbar zu machen, so zielt die Yoga-Praxis darauf ab, die in ihm vorhandenen Kräfte zu erwecken, aufzubauen und so zu steuern, dass ein Gleichgewicht im »System Mensch« erreicht wird. Diese energetische Balance ermöglicht es dem Menschen, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

Auf den Menschen angewandt versteht der Yoga unter »Energie« all jene Kräfte, die in unserem menschlichen System aktiv sind und körperliche sowie emotionale und mentale Prozesse beeinflussen. Die yogische Philosophie unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Energien:

Prana

Dieser Begriff bezeichnet die allem zugrundeliegende Energie, die das Universum auf allen Ebenen durchdringt. Aus dem Prana-Reservoir speist sich jede existierende Daseinsform, sei sie ein Lebewesen, eine Pflanze oder ein Gegenstand, aber auch Gedanken, Klang und Licht. Im Grunde ist Prana die Ur-Ressource, aus der jedwede Existenz hervorgeht. Doch Prana an sich ist keine gestaltende Kraft, sondern lediglich eine latent vorhandene Energie, die einen Handlungs- bzw. Schöpfungsimpuls braucht, damit sich etwas durch sie materialisieren kann.

Der Sanskrit-Begriffpranayama bedeutet sinngemäß bewusste Atemlenkung. Dieser wesentliche Bestandteil jeder Yogapraxis hat das Ziel, den Anteil der persönlichen Lebensenergie zu erhöhen und nutzbar zu machen.

Kundalini

Die Bezeichnungkundalini beschreibt die schöpferischen Aspekte des universellen Kraftstroms. Alles, was existiert, ist Ausdruck der Kundalini und wird von Prana genährt. Prana bekommt erst im Zusammenwirken mit Kundalini eine Zielrichtung. Immer dann, wenn etwas seine Form verändert oder verliert, also von einem Zustand in einen anderen übergeht, ist die Kundalini als der ursprüngliche kreative Aspekt der Natur daran beteiligt. Die Kundalini ist aktiv bei allen natürlichen Wachstums- und Transformationsprozessen, beim Wachsen der Bäume genauso wie bei Naturkatastrophen. Im Lebensalltag des Menschen drückt sich die Kundalini in gestalterischen Handlungen aus. Kundalini kommt zum Einsatz, wenn wir kochen, ein Bild malen, ein Haus bauen, ein Projekt managen oder Sex haben. Ebenso beeinflusst die Kundalini die Körperfunktionen, emotionale Zustände und die Gedankenwelt.

Wie die uralte yogische Philosophie geht auch die Quantenphysik davon aus, dass unterhalb der atomaren Ebene nur Energie und Information (= Geist) existiert. Die moderne Wissenschaft beschreibt das Entstehen von Materie so, dass das Zusammenwirken von Energie und Geist zur Verdichtung von atomaren Teilchen und schließlich zur Materie führt, wobei die Struktur der Materie maßgeblich vom geistigen Input beeinflusst wird. Die moderne Wissenschaft legt also die gleichen ursprünglichen Schöpfungskomponenten zugrunde: Prana = Energie und Kundalini = Infomation/Geist.

Ist die Kundalini erst einmal aktiv, unterliegt sie einer gewissen Eigensteuerung.[6]