: Doris Heueck-Mauß
: Stressfreie Vorschuljahre Trotzköpfe, Schreihälse und Angsthasen kompetent erziehen. Kinder verstehen lernen
: Schlütersche
: 9783869107264
: 1
: CHF 10.80
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: Familie
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Erfolgskonzept: Entwicklungsstufen verstehen und Erziehung darauf aufbauen: Machtkämpfe, Trotz, Schüchternheit - Konflikte zwischen Eltern und Kind sind in den Vorschuljahren an der Tagesordnung. Die gute Nachricht: Erziehen kann gelernt werden. Die erfahrene Psychologin und Bestseller-Autorin Doris Heueck-Mauß zeigt Ihnen die wichtigsten Entwicklungsstufen und Verhaltensmuster sowie die Wechselwirkung zwischen Eltern und Kinderverhalten auf. So ersparen Sie sich Stress und erziehen kompetent! Absolut praxisnah, Beispiele aus dem Leben!

Die Diplom-Psychologin Doris Heueck-Mauß ist Expertin für die Entwicklung des Kindes, menschliches Verhalten und Kommunikation. In ihrer Praxis hilft sie seit über drei Jahrzehnten Kindern und Eltern bei den täglichen Erziehungskonfl ikten. Für Aufsehen sorgte sie mit Vorträgen in Kindergärten und Grundschulen zu den Themen Entwicklung und Erziehung vom Vorschulalter bis zur Pubertät. Doris Heueck-Mauß ist Bestseller-Autorin der Ratgeber 'Das Trotzkopfalter' und 'So rede ich richtig mit meinem Kind'.

Vom Dreikäsehoch zum Schulkind


Sprechen und verstehen


Sprechen lernen beginnt schon mit der Geburt


Kaum ist das Kind auf der Welt, gibt es Geräusche von sich, und es dauert nicht lange, dann können Eltern die kindlichen Lautäußerungen unterscheiden. Sie hören, ob das Kind Hunger hat oder Langeweile, ob es müde ist oder ob es das Bedürfnis nach Hautkontakt hat und getragen werden möchte.

Auch das Baby ist„ganz Ohr“ und lauscht aufmerksam, wenn die Eltern mit ihm sprechen. Schon im Mutterleib kann es zwischen weiblichen und männlichen Stimmen unterscheiden, ja sogar unterschiedliche Sprachen kann es wahrnehmen. Alle Sinne, vor allem das Hören und der Hautsinn, sind schon voll im Einsatz. Deshalb sind dem Baby viele Stimmen, Töne und Melodien sowie Berührungen nach der Geburt bereits vertraut.

Im ersten Lebensjahr lernt das Kind Worte und Begriffe, kann diese aber noch nicht aussprechen, da sich die Zungenmotorik noch entwickeln muss. Eltern-Kind-Dialoge findenüber Doppellaute statt, das Baby brabbelt aber auch alleine vor sich hin, wenn es zufrieden ist. Am Ende des ersten Lebensjahres hat es schon ungefähr fünfzig Wörter abgespeichert und mit sechzehn Monaten sprechen 90 Prozent der Kleinkinder Einwortsätze und können Begriffe zuordnen. Mit zwei Jahren verständigt sich das Kleinkind mit Zweiwortsätzen:„Mama eia!“,„Papa spielen!“,„Mimi haben!“ etc.

Bis das Sprechen als psychomotorischer Vorgang erlernt ist, vergehen drei Jahre, dann werden Drei- und Mehrwortsätze gesprochen. Dabei sind Kleinkinder häufig sehr kreativ bei der Wortwahl– zum Beispiel„Popi“ für den Opa, den Vater vom Papa. Diesen Namen verwenden dann alle in der Familie. Kinder sollten in diesem„Wortfindungsalter“ zwischen zwei und drei Jahren weder korrigiert noch ausgelacht werden. Als Eltern wiederholen Sie das Wort aber richtig:„Ach, mit Mimi meinst du deine Milch!“ Gerade Großeltern neigen zur Babysprache, wenn das Kind noch so klein und niedlich ist:„Gib der Oma das Patschehändchen“ oder„Magst du namnam?“ oder„Sollen wir heia machen?“. Das ist in Ordnung, doch auch hier sollten die Begriffe danach in der Erwachsenensprache benannt werden.

Sprachverständnis


Das Sprachverständnis als kognitiver Vorgang entwickelt sich schneller als das Sprechen und setzt bereits ab dem fünften Lebensmonat ein. Das Baby erkennt seinen Namen, Mama und Papa, Gegenstände und Begriffe wie heiß, kalt, aua, ja und nein. Es kann kleinere Aufforderungen verstehen, wie„Gib mir den Teddy!“,„Nimm den Ball!“,„Wo ist der Hund?“.

Wie das Kind ab dem dritten Lebensjahr spricht, in Babysprache, im Dialekt oder grammatikalisch richtig, lernt es durch Nachahmung der Erwachsenen. Sprechen ist zwar genetisch angelegt, das Kind braucht aber Anregung, Sie müssen sich mit ihm beschäftigen. Das Kind muss Sprache hören, um sich später ausdrücken zu können. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, lesen Sie ihm Geschichten vor. Ermutigen und bestärken Sie Ihr Kind in seinem Sprechen, so kann es sich später frei und ohne Hemmungen oder Sprachlücken artikulieren. Die Eltern sind das Sprachmodell ihrer Kinder! Das kann man gut bei den kindlichen Rollenspielen erkennen, wenn das Kind in eine Elternrolle schlüpft und Papa oder Mama in Tonfall oder Wortwahl, aber auch Mimik und Gestik genau widerspiegelt. Manche Eltern erschrecken und erkennen sich kaum wieder:„Was, so laut und im Befehlston rede ich mit meinem Kind?“

Selbstbewusste Dreijährige sind kleine Plaudertaschen undübernehmen schon Formulierungen von den Großen. Gehemmte oder entwicklungsverzögerte Kinder sind eher still, man muss ihnen jedes Wort entlocken, oft drücken sie sich nurüber Gestik und Mimik aus.

Kleine Kinder wollen sich zwar wie die Großen ausdrücken, verstehen vieles jedoch noch nicht und plappern einfach nach. Vermeiden Sie als Erwachsener Ironie und Doppeldeutigkeiten. Kinder in diesem Alter nehmen noch alles wortwörtlich, sie können noch nicht hinterfragen, sie müssen erst lernen, die Bedeutung der Wörter oder das, was manchmal noch dahinter steckt, zu begreifen. Bitte auch keine Fäkalsprache oder sexistischen Ausdrücke! Kinder sprechen auch diese Worte unbefangen aus, was in der Regel nicht gut ankommt:„