: Jacques Derrida
: Peter Engelmann, Marc Crépon, Thomas Dutoit
: Die Todesstrafe I Seminar 1999-2000
: Passagen Verlag
: 9783709250389
: Passagen forum
: 1
: CHF 43.70
:
: Philosophie
: German
: 456
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Reflexionen über das 'Vergeben' und das 'Nichtvergebbare' führen Derrida zur Befragung der Todesstrafe als irreversible Sanktion. Im Fokus stehen dabei vor allem drei Begriffe, die sich als problematisch erweisen: Souveränität, Ausnahme und Grausamkeit. Es stellt sich die Frage, warum internationale Konventionen die Abschaffung grausamer Strafen fordern, insbesondere der Todesstrafe, ohne die Staaten je dazu zu verpflichten - mit der Begründung, dass ihre Souveränität zu achten sei. Ausgehend von vier paradigmatischen Fällen zum Tode Verurteilter (Sokrates, Jesus, Al Halladsch, Jeanne d'Arc) wird anhand kanonischer Texte (Beccaria, Kant, Hugo, Camus, Genet, Badinter) und einschlägiger Rechtsdokumente die Logik und Rhetorik dieser Argumentation untersucht. Konkrete Bezugspunkte bilden dabei die Bewegungen zur Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich und den USA.

Jacques Derrida (1930-2004) lehrte Philosophie in Paris und den USA.

Vorbemerkung der Herausgeber


Mit dem vorliegenden Band wird das erste der beiden Studienjahre des Seminars von Jacques Derrida veröffentlicht, die er 1999-2000 und 2000-2001 dem Thema der Todesstrafe widmete. Dieses Seminar wurde im Rahmen des Programms „Philosophie und Epistemologie“ an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris gehalten, diente aber auch als Grundlage für Lehrveranstaltungen in den Vereinigten Staaten: für die Dauer von fünf Wochen im Frühjahr 2000 und 2001 an der University of California in Irvine sowie für die Dauer von drei Wochen im Herbst 2000 und 2001 an der New York University.

Dieses Seminar geht dem bereits veröffentlichten über „Das Tier und der Souverän“1 unmittelbar voraus. Es gehört zu einem größeren Ensemble, das unter dem Titel „Le parjure et le pardon [Eidbruch und Vergebung]“ 1997-1998 begonnen und 1998-1999 fortgesetzt wurde, und das seinerseits Teil eines langjährigen Zyklus unter dem Titel „Questions de responsabilité [Fragen der Verantwortung]“ ist, der 1989 begonnen wurde und 2003 seinen Abschluss fand, dem letzten Jahr, in dem Jacques Derrida Lehrveranstaltungen abhielt.2

Das erste Studienjahr des vorliegenden Semi