: Jörg Ahlbrecht
: Fitness für die Seele Wie wir innere Stärke finden
: SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
: 9783417229844
: 1
: CHF 10.50
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: Religion/Theologie
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Richten Sie Ihren Blick nach innen und entdecken Sie, was Ihren inneren Menschen ernährt, pflegt, fit hält und erholen lässt. Finden Sie neue Stärke mit dem Fitnessprogramm für Ihre Seele! Unser Leben passiert nicht nur außen. Alles, was außen geschieht, hat auch ein Echo in unserem inneren Leben: Hier sitzt unser Charakter und bildet sich unsere Persönlichkeit. Hier speichern wir unsere Geschichte, bewerten Gefühle und entwickeln Gedanken. Hier sprechen wir auch mit Gott, hier wächst unser Glaube. Was macht unser Inneres stark und widerstandsfähig? Wie können wir ein Leben führen, das mit Gelassenheit den Anforderungen des Alltags entgegentritt?

Jörg Ahlbrecht ist Referent, Pastor, Sprecher und Buchautor mit den Schwerpunkten geistliches Leben und geistliches Wachstum. Er ist aufgewachsen in Kassel, hat in Hamburg und London Theologie studiert, war elf Jahre Gemeindepastor in Wetter/ Ruhr und hat nebenbei viele Jahre als Sprecher und Autor für verschiedene Rundfunksender in Deutschland gearbeitet. Seit 2004 arbeitet er für Willow Creek Deutschland als theologischer Referent. Er ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Marburg.

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Warum die Seele das Wichtigste am Menschen ist


Es war die Kunstsensation des Jahres 2017. Das Gemälde mit dem Titel »Salvator mundi«, zu Deutsch »Erlöser der Welt«, kam bei dem renommierten Auktionshaus Christie’s unter den Hammer – und erzielte die in der Kunstwelt bisher einzigartige Rekordsumme von 450 Millionen US-Dollar.

Das Bild zeigt einen langhaarigen, gelockten Christus, in der einen Hand eine Kristallkugel, die andere zum segnenden Gruß erhoben. Das Gemälde, das um 1500 entstanden sein soll, galt lange Zeit als wertlos. Man hielt es für die billige Kopie einer Kopie. Noch vor sechzig Jahren kaufte jemand das Bild zum Preis von 45 Britischen Pfund, das waren damals etwa 500 D-Mark, ein durchschnittliches Monatsgehalt. Der Besitzer hängte sich das Bild – vermutlich aus religiösen Gründen – ins Treppenhaus, wo es bis zum Ende seines Lebens hing. Seine Kinder gaben das Gemälde später weg, warum, wissen wir nicht. Im Jahr 2005 tauchte es dann bei einem Kunsthändler wieder auf – und weckte hier das Interesse eines Kunstexperten. Dieser kaufte das Bild, er investierte in seine Restaurierung und förderte zusammen mit einem Gremium weiterer Experten eine Sensation zutage: »Salvator mundi« stammt, so die Beurteilung, aus dem Pinsel von niemand Geringerem als Leonardo da Vinci. Es ist ein verloren geglaubtes Original des Meisters, dem wir unter anderem die Mona Lisa verdanken – das Gemälde mit der höchsten Besucherzahl pro Jahr, das im Pariser Louvre ausgestellt wird. Schlagartig stieg der Wert des Bildes auf 60 bis 100 Millionen Dollar. Doch niemand sah kommen, was bei der Auktion Ende 2017 geschehen würde. Der Hammer des Auktionators fiel erst bei 450 Millionen US-Dollar – das war mehr als das Vierfache des veranschlagten Wertes.

Können Sie sich vorstellen, wie die Kinder des ursprünglichen Besitzers beim Geburtstagskaffee zusammensitzen und einer sagt: »Erinnert ihr euch noch an den alten Schinken von Paps, der im Treppenhaus hing? Der hat bei Christie’s gerade 450 Millionen gebracht!« So was kann die Stimmung an der Kaffeetafel echt ruinieren! Und ich vermute einmal, dass ab jetzt einige Leute mit anderen Augen durch das Treppenhaus ihrer Eltern gehen werden.

Was macht das Gemälde so wertvoll? Was bringt einen Menschen dazu, so viel Geld für ein Bild auszugeben? Ist es das Motiv? Ist dieses etwas ganz Besonderes und Einzigartiges? Eher nicht, denn Christus-Darstellungen gibt es sehr, sehr viele. Vermutlich ist Christus neben seiner Mutter Maria das meistgemalte Motiv in der Kunst (dicht gefolgt von »Brüllender Hirsch vor Sonnenuntergang«). Und ob der »Salvator mundi« nun das Schönste dieser Gemälde ist, darüber kann man sicherlich streiten.

Warum ist das Bild dann so teuer? Ist es der Künstler? Okay, wer würde nicht gern einen echten Leonardo da Vinci besitzen – obwohl die Aufbewahrung und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen schon ein echter Albtraum sein könnten. Aber rechtfertigt der Urheber diesen astronomisch hohen Preis? 450 Millionen! Ich bin Pastor – für so eine Summe müsste ich lange predigen … sehr lange!

Die Geschichte dahinter


Die Antwort auf die Frage, warum für das Gemälde eine solche Rekordsumme gezahlt wurde, hat ganz viel mit unserem Thema »Seelenfitness« zu tun. Es stellte sich nämlich heraus, dass