: Jodi Magness
: Masada Der Kampf der Juden gegen Rom
: Theiss in der Verlag Herder GmbH
: 9783806240795
: 1
: CHF 27.40
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: Vor- und Frühgeschichte, Antike
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Masada ist ihre letzte Zuflucht. 967 jüdische Männer, Frauen und Kinder wollen hier, in der von Herodes dem Großen erbauten Felsenfestung über dem Toten Meer, der Belagerung der Römer trotzen. Sie sind die letzten Aufständischen, die im sogenannten Jüdischen Krieg gegen die Römer gekämpft haben, einem Krieg, der eigentlich schon drei Jahre zuvor, 70 n. Chr., zu Ende war, nachdem die Römer Jerusalem und seinen Tempel zerstört hatten. Als klar ist, dass die Festung fallen wird, begehen die Eingeschlossenen kollektiven Selbstmord. Was hat es auf sich mit dieser Geschichte, die nur ein antiker Autor überliefert? Was macht sie bis heute so bedeutsam, dass der Ort ein absoluter Besuchermagnet ist? Die renommierte Archäologin Jodi Magness hat hier die Ausgrabungen der römischen Belagerungsanlagen geleitet. Sie beleuchtet Masada von archäologischer wie historischer Seite ganz neu, eingebettet in die Geschichte Judäas von Herodes dem Großen über die Zeit Jesu bis zum Fall von Masada.

Die international renommierte Archäologin Jodi Magness lehrt an der University of North Carolina in Chapel Hill und ist aktuell Präsidentin des Archaeological Institute of America (AIA). Biblische Archäologie ist ihr Spezialgebiet, 1995 leitete sie die Ausgrabungen in Masada. Auch Qumran zählt zu ihren Ausgrabungen. Ihre Publikationen sind vielfach ausgezeichnet: 'The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls' wurde 2003 mit dem Biblical Archaeology Society's Award for Best Popular Book in Archaeology ausgezeichnet und war zudem 'Outstanding Academic Book for 2003' des Choice Magazine. 'The Archaeology of the Early Islamic Settlement in Palestine' wurde 2006 mit dem Irene Levi-Sala Book Prize ausgezeichnet

EDWARD ROBINSON UND ELI SMITH


Zwei Amerikaner, Edward Robinson und Eli Smith, waren unter den frühen Forschungsreisenden diejenigen, die Masada identifizierten, obwohl sie nie selbst vor Ort waren. Edward Robinson war der Sohn eines kongregationalistischen Pfarrers aus Connecticut, der es zum hervorragenden Bibelgelehrten brachte. Bevor er als erster Professor für biblische Literatur ans Union Theological Seminary in New York City berufen wurde, hatte er am theologischen Seminar von Andover in Massachusetts studiert und anschließend dort biblische Exegese gelehrt. Er vertrat konservative christliche Anschauungen und legte die Bibel wörtlich aus. Weil er die Heilige Schrift umfassender verstehen und besser in der Lage sein wollte, sie zu verteidigen, reiste Robinson 1837 gemeinsam mit Smith – auch er ein Andover-Absolvent – nach Palästina. Eli Smith war in den Nahen Osten geschickt worden, um Arabisch zu lernen, denn hinter seiner Reise standen protestantische Missionspläne, zu denen auch die Übersetzung der Bibel gehörte.

Auf den Spuren israelitischer Stämme wandelnd, die über die Sinai-Halbinsel aus Ägypten geflohen waren (so glaubten sie jedenfalls), begaben sich Robinson und Smith nach Jerusalem. Von dort unternahmen sie Streifzüge durch den Rest des Landes, unter anderem auch zum Toten Meer. Am 11. Mai 1838 besuchten Robinson und Smith die Oase von En Gedi in der Wüste Negev. Als sie durch ein Fernrohr nach Süden blickten, machten sie in der Ferne einen auffälligen Berg aus (der damals nur unter seinem arabischen Namen Sebbeh bekannt war) und identifizierten ihn als Masada. Vier Jahre später, 1842, reiste ein amerikanischer Missionar namens Samuel W. Wolcott in Begleitung des britischen Malers William J. Tipping zu diesem Berg. Wolcott beschrieb die Ruinen auf dem Plateau ausführlich und illustrierte seinen Text mit Tippings Stichen.2

CHRISTOPHER COSTIGAN


Heute nutzen die meisten Besucher die Seilbahn, um auf das Masada-Plateau zu gelangen, und sie reisen in klimatisierten Bussen und Autos auf einer modernen Schnellstraße an. Ausreichend versorgt mit jeder Menge Trinkwasser in Flaschen, bieten sich ihnen bei ihrer Ankunft weitere Erfrischungen in den Restaurants und Andenkenläden am Fuß des Berges. Unter diesen Bedingungen fällt es schwer, die Strapazen zu ermessen, die frühe Forschungsreisende auf ihrem Weg zum Toten Meer ertrugen. Das Schicksal, das zwei von ihnen erlitten, liefert ein anschauliches Beispiel:

Nur zwei Jahre bevor Robinson und Smith bei ihrem Besuch in En Gedi Masada identifizierten, entschloss sich