: Maz Evans
: Die Chaos-Götter 4: Götter mit Schuss
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646930580
: 1
: CHF 8.70
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mega Anti-Bumm! Eigentlich sind Elliot, Sternbild-Mädchen Virgo und die griechischen Götter ein unschlagbares Team. Doch Erzfeind Thanatos holt zum letzten Schlag aus. Und während Zeus die olympische Chaoten-Truppe zum Gefecht ruft und Virgo in der Unterwelt festsitzt, ist Elliot nach dem plötzlichen Tod seiner Mum allein. Ausgerechnet Thanatos bietet ihm einen Handel an: Die vier Chaossteine gegen die Seele seiner Mum. Aber das würde den Untergang der Welt bedeuten. Können Virgo und die Götter Elliot retten, bevor er einen Riesenfehler begeht? Das finale Abenteuer der sagenhaft komischen Kinderbuch-Serie! Die Götter sind los (Band 1) Götter allein zu Haus (Band 2) Götter an Bord (Band 3) Götter mit Schuss (Band 4)

Maz Evans begann ihre Karriere als Journalistin, schrieb Filmkritiken und fürs Feuilleton. Als Dozentin für Kreatives Schreiben entwickelte sie das Projekt Story Stew, das Kindern auf ungewöhnliche Weise die Freude am Schreiben vermittelt. Vor allem in Grundschulen und auf Literaturfestivals stößt Story Stew auf große Begeisterung. Maz lebt mit ihren Kindern in Bournemouth.

»Willst du mich verarschen?«

Elliot Hooper stieß einen tiefen Seufzer aus. Noch so eine grässliche Todesart. Heute war garantiert Freitag.

»Nein«, grinste Hypnos, der Dämon des Schlafes. »Willkommen am Fluss Phlegethon! Du musst nur noch reinspringen und dir den Feuerstein holen. Kinderleicht! Aber Vorsicht: Dieses Wasser ist h-h-heiß!«

»Na toll«, stöhnte Elliot. Vorsichtig spähte er über das Balkongeländer zu dem glühenden Feuerstrom hinunter, der zwischen ihm und dem letzten Chaosstein tobte. Selbst hier oben, in Thanatos’ relativ sicherem Klippen-Büro, traf ihn die Hitze, die der Fluss tief unter ihm abstrahlte, wie eine Glutwelle. Ganz unten im Flussbett konnte Elliot einen blassblauen Schimmer ausmachen, der durch die Flammen empordrang. Das war er, der Stein. Elliot beugte sich über das Geländer und streckte eine Hand danach aus. Vielleicht war der Fluss selbst ja gar nicht so heiß?

»Autsch!« Eine Flamme schnellte aus dem Inferno hoch und versengte ihm die Spitze des Zeigefingers. Elliot riss seine Hand zurück und saugte an der verbrannten Haut. Das war’s also. Wenn er den Feuerstein da herauszuholen versuchte, würde er als gegrilltes Marshmallow enden. Einfach ätzend. Und jetzt?

Eine Welle von Kummer schwappte in seiner Brust hoch. Erwischte ihn eiskalt, und Elliot musste seine ganze Kraft aufbieten, um nicht loszuheulen. Schnell drängte er den Schmerz zurück, ganz tief in seine Seele hinunter, zu den vielen anderen schwarzen Momenten, die ihm dort Gesellschaft leisten konnten. Was Elliot brauchte, war ein Schutzwall gegen die Verzweiflung, die ihn immer beim Gedanken an seine Mum überrollte. Es tat so schrecklich weh. Josie … zwei Tage war es jetzt her, seit … Elliot konnte das Wort nicht einmal denken, geschweige denn laut aussprechen. Aber egal. Er musste jetzt seinen Job machen, dann bekam er sie zurück. Seine Mum. Sobald Thanatos alle vier Chaossteine besaß. Wozu also weinen? Josie war ja nicht wirklich fort.

Plötzlich hatte Elliot einen Geistesblitz und zog die goldene Uhr seines Vaters aus der Tasche. Er schluckte den Hass hinunter, der ihn ihm aufstieg, wenn er an seinen Vater dachte – an David Hooper, diesen jämmerlichen Loser, der die Home Farm an Patricia Pferdearsch verscherbelt und Elliot um sein Zuhause gebracht hatte. Aber das Schlimmste war, dass er Elliot daran gehindert hatte, rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen und Abschied von seiner …

Elliot schloss die Augen und kämpfte gegen den Schmerz an. Er durfte jetzt nicht an Josie denken, musste seinen Schutzwall gegen den Kummer noch viel höher bauen.

Außerdem war es ja gar kein Abschied, rief Elliot sich in Erinnerung. Und deshalb