2. Fröhlich in den Tag
2.1 Die Kunst, Zeit zu haben
Jeder von uns hat täglich 24 Stunden Zeit, das sind 8.760 Stunden in jedem Jahr. Jeder von uns hat alle Zeit die es gibt. Und doch haben wir nicht genügend Zeit? Nicht genügend Zeit wozu? Zeit gibt es in Fülle, aber wofür verwenden wir sie? Wir können sie für alles verwenden und verschwenden, was uns als Mensch, als Familienangehörige, als Freund, als Staatsbürger und Werktätige weiterbringen kann.
Von den 8.760 Stunden des Jahres verbringen wir am Arbeitsplatz im Betrieb und Home-Office etwa 1.750 Stunden, das entspricht (nur) 20% unserer Lebenszeit während der aktiven Phase! Wer 91 Jahre alt wird, lebt 800.000 Stunden (die individuellen Werte werden stark von diesen Durchschnittswerten abweichen). Wenn wir die Ausbildungsphase und die Pensionszeit abrechnen, ergeben sich 40 - 50 Berufsjahre, in denen mehr als 70.000 Arbeitsstunden geleistet werden können. Aus diesem Beispiel ergibt sich, dass man rund 9% der Gesamtlebenszeit dem tätigen Beruf widmet (33% werden für Regeneration im Schlaf gebraucht). Bei Selbständigen und hoch Engagierten ist es wesentlich mehr.
Deshalb ist es so wichtig, fröhlich in den Tag zu gehen. Das fröhliche Morgenritual macht erfolgreich. Jedem Menschen wird ein Lebensbudget an Zeit und Energien mitgegeben, das er einsetzt. Unser Zeitbudget will gepflegt werden und ist begrenzt, unser Energiebudget ebenfalls - jedoch können wir es ein bisschen beeinflussen. Unser Leben ist wie eine Sanduhr, die einmal ausläuft.
Uns fehlt eigentlich selten die Zeit, sondern eher die Kraft, sie zu gestalten. Ursache ist häufig die mangelnde Identifikation mit dem, was ist und was ich mir vorgenommen habe. Will ich diese Verantwortung wirklich? Mancher steht sich selbst im Wege und hat zeitweise nicht die Möglichkeit, zu sich selbst zu kommen. Es lohnt sich, zu fragen, was man schon mal gerne gemacht hat, die Situation zu erkennen, darüber nachzudenken, indem wir kognitive Verzerrungen, Disharmonien, Fehlleistungen, Denkfehler durchleuchten – im Zaum halten und auf die Seite schieben.
Nachdenken bringt Zeit und zum Wesentlichen zurück. Es vergrößert ein bisschen den Abstand zur Tagesarbeit und verbessert damit die Chancen, Sinn zu finden und die vorhandene Zeit sinnvoller einzuteilen. Über den Müll hinwegsteigen und auf den neuen Weg gehen.
Das Sich-Besinnen auf den Sinn der eigenen Lebensweise und Arbeitens, auf eigene Lebensziele, erhöht die Chance, dem Fluch des Zeitmangels zu entgehen und unsere Zeit, die wir ja fast im Überfluss haben, bestens zu nutzen. Denn: wir erkennen das für uns Wesentliche. Das ist sehr erwünscht, kann hoffentlich zur „Self-Fulfilling Prophecy“ werden. Zu dem, was wir als Mensch erfüllen möchten und müssen, haben wir auch die notwendige Zeit erhalten. Neben Vielem anderen steht die eigene Bequemlichkeit im Wege, sie verführt dazu, das zu tun, was wir gerade gerne tun anstatt dasjenige, was wir uns vorgenommen hatten zu tun. Es kann auch daran liegen, die Rhythmik von Körper und Seele nicht zu beachten und die richtigen Stunden zu versäumen.
Also fragen wir uns: Was können und müssen wir ändern? Die GfA:
Wer sagt, er habe was gelernt - und ändert nichts – hat NICHTS gelernt (bin ich das Lern-Fass ohne Boden oder die Fackel, die entflammt?).
Das habe ich beherzigt, selten – aber immer, wenn’s drauf ankam. „Zeit ist Geld“ stimmt nur vordergründig. Zeit gewinnen muss deswegen heißen: Leben gewinnen, mehr Zeit und Energien für mich, für Beruf, Kultur, Familie und Freunde, Hobby, für Lebensziele. Die richtige geistig-seelische Einstellung bildet die einzige Grundlage für die sinnvolle Verwendung unseres Zeitkapitals und damit für den Lebenserfolg, den wir uns vorstellen. Der “Mindset“ entscheidet, die eigene Denke und unser Selbst- und Weltbild! Mit billigen Tricks und Tipps ist das Lebens- und Zeitproblem nicht aus der Welt zu schaffen. Da hilft kein Professor Algorithmus! Man muss kräftig selbst darüber und über sich nachzudenken, um Klarheit zu erreichen. In gewisser Weise ist meine Frau lebenslang mein pragmatisches Vorbild: „Es kommt nicht darauf an, wieviel ich habe, sondern wieviel Freude ich an meinen Sachen habe“. So organisiert sie auch unseren Haushalt – sie ist ein Naturtalent. Manche nennen es aufgaben- oder problem-gerichtete Identifikation mit den Lebensaufgaben.
2.2 Ziele
Zeit ist Leben! Zeit ist Energie! Zeit ist Sinn!
Bring Deinen Sinn in Dein Leben und nutze Deine Freiheit!
Qualität des Lebens: die Ziele festlegen (partnerschaftlich), dann Ausführung planen, vorbereiten, durchziehen.
Wer sich bewusst führen will, muss die Vorarbeit der Orientierung im Leben erbringen: Welche Ziele habe ich für Beruf, Familie, Hobbies? Welche Entscheidungen habe ich zu treffen? Wer will ich werden durch das, was ich tue? Wie sieht die Zielkonzeption aus? Jeder Mensch braucht Führung, in jedem Alter. Übernehmen Sie die Selbstführung für sich! Das Geheimnis rechtzeitigen Ankommens ist der rechtzeitige Aufbruch (mit Reserven und Ruhe).
Hier sei folgende Anspielung erlaubt: Zum Multiplizieren zweier dreistelliger Zahlen verwendet jeder Bleistift und Papier. Aber zum Formulieren der Lebensziele und zum Aufschreiben der wichtigsten Maßnahmen verwenden die meisten Menschen eben noch nicht einmal Bleistift und Papier sondern meinen, sie könnten diese schwere Aufgabe, die zumindest wesentlich schwerer ist als die Multiplikation zweier dreistelliger Zahlen, im K