: Guido Ern, Ralf D. Fischbach
: Der Allergien-Ratgeber Symptome, Risiken und Therapien
: Humboldt
: 9783869108322
: 1
: CHF 10.00
:
: Erkrankungen, Heilverfahren
: German
: 201
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Allergien zählen zu den Volkskrankheiten. Etwa jeder Dritte ist betroffen - mit steigender Tendenz. Dieser Ratgeber informiert über die verschiedenen Erscheinungsbilder von Allergien, über Auslöser, Vorbeugung und Behandlung. Die Autoren geben viele Ratschläge, um den Arztbesuch gut vorzubereiten und so gemeinsam mit dem Spezialisten die Allergie effektiv zu behandeln. Wichtige medizinische Fachausdrücke erklären sie leicht verständlich. . Alles, was man über Allergien wissen muss . Medizinisch fundierte und verständliche Informationen
Das Immunsystem und die allergische Reaktion (S. 37-38)

Der Ablauf der allergischen Reaktion

Das Immunsystem hat die Aufgabe, den Körper vor möglichen Krankheitserregern, zum Beispiel vor Bakterien und Viren, zu schützen, die auf die unterschiedlichste Art in ihn eindringen. Wird dagegen durch einen Allergenkontakt eine Allergie ausgelöst, so wird eine komplexe Abwehrreaktion gestartet, an der das gesamte Immunsystem beteiligt sein kann. Je nach Allergen und Eintrittspforte kann diese Reaktion an unterschiedlichen Körperstellen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auftreten.

Als Beispiel soll das Geschehen der sogenannten „Sofortreaktion" ge - schildert werden, zu der es bei Heuschnupfen und allergischem Asthma kommt.

Der erste Kontakt mit dem Allergen

Tritt ein Allergen in Form von Pflanzenpollen mit dem Körper in Kontakt, so schlägt das Immunsystem Alarm und beginnt sofort mit der Bildung größerer Mengen eines Antikörpers, dem Immunglobulin E (IgE). Dieser Antikörper, der in den Blutzellen gebildet wird, hat die Aufgabe, den „Eindringling" unschädlich zu machen.

Bei einer normalen Abwehrreaktion auf Allergene produziert der Körper nur so viele Antikörper, wie zur Vernichtung der „Eindringlinge" nötig sind. Beim Allergiker werden dagegen zu viele Antikörper gebildet.

Der Botenstoff Histamin

Die Antikörper lagern sich überwiegend an den Oberflächen der Mastzellen an, wodurch diese sensibilisiert, das heißt aktiviert werden. Das gestörte Immunsystem des Allergikers, das nicht mehr in der Lage ist, zwischen schädlichen und unschädlichen Eindringlingen zu unterscheiden, reagiert über bei erneutem Kontakt mit dem Allergen (Allergen- Antigen-Kontakt). Die sensibilisierten Mastzellen setzen unter anderem den körpereigenen Stoff Histamin frei. Histamin ist ein Bo tenstoff und wird in den Mastzellen in kleinen Bläschen gespeichert. Beim Kontakt mit dem Allergen öffnen sich die Bläschen und setzen das entzündungsverursachende Histamin frei. Durch das freigesetzte Histamin wird die allergische Reaktion im Körper ausgelöst.

Die Blutgefäße erweitern sich, werden durchlässig, und Blutplasma kann austreten. Es kommt zu Beschwerden, wie beispielsweise Niesreiz oder Schnupfen, die sich innerhalb von wenigen Minuten bis maximal einer Stunde bemerkbar machen.

Die Folgen und Beschwerden

Die Bindehaut der Augen rötet sich, die Augen beginnen zu tränen und zu jucken.

Schleimdrüsen sondern vermehrt Schleim ab. Die Nase kribbelt, es kommt zu heftigem Niesreiz, und die Nasenschleimhäute schwellen an. Neben diesen Heuschnupfen-Symptomen kann es, ausgelöst durch die beschriebene allergische Reaktion, zu weiteren Folgen kommen:

– in der Lunge: Verkrampfung der Bronchien, Atembeschwerden und andauernder Husten,
– im Darm: Verkrampfung der Darmmuskulatur (Koliken) und Durchfall,
– an der Haut: Rötung, Bläschenbildung und starker Juckreiz.
Copyright4
Table of Contents5
Front Matter11
Body13
Back Matter199