: Wilhelm Girstenbrey
: Wenn der Arzt nichts findet. Kranksein ohne Befund
: Humboldt
: 9783869109015
: 1
: CHF 6.00
:
: Gesundheit
: German
: 153
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Es gibt immer mehr Patienten mit ungeklärten Krankheitssymptomen, sogenannten somatoformen Störungen. Und oft tun Arzt und Familie die Beschwerden sehr schnell als eingebildete Krankheiten ab. Dieser Ratgeber erklärt Symptome und Störungen aus medizinischer Sicht und macht Mut auf dem Weg zwischen Arztpraxis und Psychotherapie.

Die erste umfassende Darstellung ungeklärter Befunde

Objektive Informationüber ungeklärte Krankheitsbilder

Ein Mutmacher für Patienten

2 Somatoforme Störungen (S. 18-19)

2.1 Umfangreiche Palette von Symptomen und Beschwerden

Die Palette an körperlichen Symptomen, die bei somatoformen Störungen im Spiel sind, ist sehr umfangreich. Das fängt an mit relativ harmlosen Beschwerden wie Blähungen, Unverträglichkeit bestimmter Speisen, Menstruationsbeschwerden, Schwindelgefühlen, Herzklopfen, Beklemmungsgefühlen, Atemnot, Globusgefühl („Kloß im Hals"), reicht dannüber Magen-Darm-Beschwerden mitÜbelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu starken Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen (vor allem Kopf, Schulter, Rücken, Brust). Es können auch bedrohlich erscheinende Symptome wie Sehstörungen, Bewusstlosigkeit oder nicht epileptisch bedingte Krampfanfälle vorliegen.

Allen somatoformen Störungen ist gemein, dass die ge - schilderten körperlichen Beschwerden weder durch eine organische Erkrankung noch durch eine Verletzung, durch die Einnahme von Medikamenten beziehungsweise anderen Substanzen wie Nahrungsergänzungsmitteln oder durch Schädigung, ausgelöst durch chemische Substanzen und Allergene, erklärbar sind. Die Beschwerden sind jedoch nicht vorgetäuscht oder eingebildet– sie sind tatsächlich vorhanden, oftüber Jahre hinweg und werden von den Betroffenen alsäußerst unangenehm empfunden. Das Berufsleben leidet darunter, in der Familie gibt es zunehmend Probleme, die Freizeitgestaltung ist beeinträchtigt.

Somatoforme Störungen gehören zu den häufigsten ge - sundheitlichen Problemen in der allgemeinen Bevölkerung, bei denen psychosoziale Zusammenhänge im Spiel sind. Die Be troffenen deuten die aufgetretenen Symptome fast immer als bedrohliche Anzeichen einer organischen Er - krankung und suchen zunächst ihren Hausarzt auf, um die Symptome medizinisch abklären zu lassen. Wenn der Arzt nach körperlicher Untersuchung und den Ergebnissen von Harn- und Bluttests zum Ergebnis„o. B." (ohne Be fund) kommt und mögliche psychische Ursachen anspricht, be - kommt er vom Patienten nicht selten zu hören:„Aber Herr Doktor, ich bilde mir das doch nicht ein, ich bin doch nicht verrückt, mich schmerzt es hier und dort, und ich leide echt darunter…"

Inhalt6
Vorwort10
1 Krankheit im Wandel der Geschichte13
1.1 Kranksein – wo, wann, wie und warum?13
1.2 Einheit von Leib und Seele15
1.3 Sonderform der Psychosomatik: Somatoforme Störungen16
2 Somatoforme Störungen19
2.1 Umfangreiche Palette von Symptomen und Beschwerden19
2.2 Ursachen somatoformer Störungen22
2.3 Viele Diagnosen – schwierige Lösungen24
2.4 Vage Ahnungen aus dem Volksmund27
2.5 Wenn das Herz nicht zum Herzen findet29
2.6 Brücke zwischen Psyche und Soma30
3 Wie entstehen somatoforme Störungen?35
3.1 Das „Biologische“ im „Psychischen“35
3.2 Wie kommt es zur „Somatisierung“?41
3.3 Krankheiten können „erlernt“ und auch „verlernt“ werden43
4 Störungen in der Arzt-Patienten-Beziehung46
4.1 „Schwierige“ Patienten für den Arzt46
4.2 Typische Klagen im Internet47
5 Die Diagnose52
5.1 Komplexe Diagnosen52
5.2 Gestaffelte Wege der Diagnostik54
5.3 Nicht zu viel und nicht zu wenig!55
5.4 Mögliche Fehler bei der diagnostischen Abklärung57
5.5 Wann ist eine Überweisung zum Fachpsychotherapeuten notwendig?58
5.6 Wann ist eine Überweisung an eine stationäre Einrichtung sinnvoll?59
6 Vom Symptom zum Syndrom62
6.1 Breites Spektrum organbezogener Störungen62
6.2 Kummer mit dem Reizdarm-Syndrom63
6.3 Rheuma im Graubereich: Das Fibromyalgie- Syndrom66
6.4 Attacken in der Brust: Herzphobie72
6.5 Schmerzensreiche Karriere: Somatoforme Schmerzstörung78
6.6 Sphinx der Frauenärzte: Chronischer Unterbauchschmerz der Frau87
6.7 Unsichtbar und unverstanden: Chronisches Erschöpfungssyndrom94
6.8 Leidvolles Dilemma: Umweltbezogene Körperbeschwerden104
6.9 Kummervolle Sorge um das eigene Aussehen: Körperdysmorphe Störung114
6.10 Eingebildete Kranke im Fokus: Hypochondrische Störung121
6.11 Übersicht somatoforme Störungen und ihre Symptome127
7 Hilfe zur Selbsthilfe: Alle Chancen der Therapie nutzen!130
7.1 Was läuft zwischen Seele und Körper ab?131
7.2 Aha-Erlebnisse bei Feedback-Übungen133
7.3 Gefangen im Teufelskreis135
7.4 Von Biographie und Symptom zur Therapie139
7.5 Verunsicherung auf beiden Seiten abbauen141
7.6 Fünf Regeln für den Umgang zwischen Arzt und Patient142
7.7 Minimale Intervention in Kleingruppen146
8 Erfolge mit der kognitiven Verhaltenstherapie147
8.1 Ablenken und Umlenken148
8.2 Schlechte Gedanken ablösen durch gute Gedanken149
8.3 „Krankheitsgewinn“ ist kontraproduktiv150
Nützliche Adressen153
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