: Sybille Simon, Daniela Sandow
: Silvia-Duett - Folge 18 Auch wenn dein Herz nicht mir gehört/Das Wagnis, das sich Liebe nennt
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732518302
: Silvia-Duett
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 112
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Freuen Sie sich mit Band 18 auf zwei bewegende Romane aus der Zauberwelt der Liebe!

Auch wenn dein Herz nicht mir gehört.

Ohne es zu wollen, begleitet Robert von der Möhlen einen Freund zu einer Lesung, in der die bekannte Autorin Sybille Lentz ihr neues Buch vorstellt. Der junge Mann weiß nicht recht, wie ihm geschieht, denn wenig später sitzt er, der sachliche, kühle Geschäftsmann, da wie gebannt und lauscht der angenehmen, etwas spröden Stimme der Autorin. Er kann die hübsche Frau die ganze Zeit über nur anschauen. Was sie liest, bekommt er gar nicht richtig mit, so verzaubert ist er von ihr.

Als Robert die Autorin zwei Wochen später wiedersieht, muss er erfahren, dass sie die Verlobte seines Bruders ist ...

Das Wagnis, das sich Liebe nennt.

Barbara gibt sich ganz dem Kuss hin, der sie atemlos macht und ihre Knie weich werden lässt. Sebastian Ziegler - das ist er, der Mann, auf den sie immer gewartet hat. Mit seinen Zwillingstöchtern Christina und Diana ist er von einem Tag auf den anderen wie ein Naturereignis in ihr Leben gewirbelt. Seitdem träumt Barbara von einer Liebe, die unbesiegbar ist, und von einem Glück, das ewig währt.

Doch die Wirklichkeit lässt diese Träume nicht zu, und Barbara muss sich der harten Realität stellen, als wenige Wochen vor ihrer Heirat bei ihr ein Tumor festgestellt wird ...

Der Schnee, der plötzlich aus dem dämmerigen Abendhimmel fiel, war blau. Jedenfalls würde Robert von der Möhlen die Schneeflocken, die so überraschend aus einem bis dahin wolkenlosen, dunkelblauen Himmel zu rieseln begannen, so in Erinnerung behalten.

»Na, das hat gerade noch gefehlt«, fand sein Begleiter, der für einen Moment stehen blieb und den Kopf in den Nacken legte, um das Gesicht den immer rascher herabsegelnden Flocken entgegenzuhalten. »Was hat das zu bedeuten?«, verlangte er im nächsten Augenblick von Robert zu wissen, als wäre der für das winterliche Schauspiel, das kein Wetterbericht angekündigt hatte, persönlich verantwortlich. »In einer Woche ist Frühlingsanfang, und was soll nun das hier? Hanna und ich haben uns fest darauf verlassen, unsere Hochzeit als Frühlingsfest feiern zu können – und jetzt sieh sich einer dieses Schneetreiben an!«

Robert musste lachen. Schneetreiben war nun wirklich ein höchst gewagter Ausdruck für die Flocken, die still vom Himmel fielen.

»Ach, das ist doch nicht der Rede wert«, beschwichtigte er den Freund. »Es taut ja gleich wieder weg. Ist es denn noch weit?«

Sven Rögner, ein Mann mit einem jungenhaften, offenen Gesicht und einem ebensolchen Blick, sah sich suchend um.

»Eh, nein, ich glaube nicht«, meinte er ein wenig verunsichert. »Hier muss es irgendwo sein. Hanna hat gesagt, fünf Minuten zu Fuß von der S-Bahn-Station …«

Robert hatte den Kragen seines braunen Wildledermantels hochgeklappt und wischte sich nun ein paar Schneeflocken aus dem glatten, dunklen Haar.

»Bist du sicher, dass sie sich hier auskennt?«, wagte er skeptisch anzufragen.

Prompt warf Sven ihm einen entrüsteten Blick zu.

»Hanna ist in diesem Stadtteil aufgewachsen«, empörte er sich. »Sie kennt hier jeden Hund persönlich – behauptet sie jedenfalls.«

Robert, der die gegenüberliegende Straßenseite aufmerksam gemustert hatte, wurde lebhaft.

»Da drüben!«, rief er. »Links neben dem kleinen Café! Siehst du? Da ist die Buchhandlung!«

Sven atmete auf. »Gott sei Dank! Nun aber vorwärts, wir sind ohnehin schon spät dran. Hoffentlich hat es noch nicht angefangen.«

Robert überquerte schon mit langen Schritten die Straße, als die endlos scheinende, langsame Schlange von Autos für einen Augenblick zum Stehen kam. Der junge Mann drehte sich einmal nach Sven um, da hetzte auch sein Freund quer über die Straße, gerade rechtzeitig, denn jetzt setzte sich die Autoschlange wieder in Bewegung, um hundert Meter weiter vor einer rot leuchtenden Ampel erneut zum Stillstand zu kommen.

»Meine Güte, schläft diese Stadt denn nie?«, fragte Sven, als er Robert eingeholt hatte. »Selbst abends um acht bringt man sich beim bloßen Überqueren der Straße noch in Lebensgefahr.«

Robert vergrub die kalten Hände in den Manteltaschen, während er den Freund nachsichtig ansah.

»Erklär mir noch mal, Sven, was wir hier eigentlich machen. Ich bin wohl etwas begriffsstutzig, aber ich kapiere es nicht. Wieso müssen wir ausgerechnet heute Abend kreuz und quer durch die Innenstadt rasen, nur um deiner Freundin …«

»Zukünftigen Ehefrau!«, korrigierte Sven ihn sogleich mit leichtem Tadel in der Stimme. »Ich weiß, dass dich das alles gar nicht interessiert