: Dr. med. Ruediger Dahlke, Rita Fasel
: Die Spuren der Seele Was Hand und Fuß über uns verraten
: Gräfe und Unzer Autorenverlag, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
: 9783833824326
: 1
: CHF 15.20
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer möchte nicht sich selbst erkennen und Verborgenes über andere erfahren? Also vom Sichtbaren auf das Unsichtbare schließen? Nahezu unverfälscht Auskunft geben die Hände, etwas versteckter die Füße. Beide führen uns auf die Spuren der Seele. Die Autoren schöpfen ihre Erkenntnisse der Hand- und der Fuß-Lesekunst aus der Erfahrungsmedizin, der ägyptischen Tradition und aus persönlichen Beobachtungen in der praktischen Arbeit mit Patienten. Das Buch trägt eine Fülle von überliefertem und neuem Wissen über Hände und Füße zusammen und stellt spannende Zusammenhänge zum Leben ihrer Besitzer her. Hände zeigen unser Verhältnis zur Welt, Füße unser Verständnis von uns selbst. So erklären die Autoren etwa die Zusammenhänge von Hand- und von Fußformen gemäß der Urprinzipien und der Elemente, oder sie deuten die Längen von Fingern und Zehen ebenso wie deren Ausrichtung. Selbsterkenntnis findet mittels der Urprinzipien- und der Elemente-Lehre statt, also auf persönlicher und seelischer Ebene.

Dr. Ruediger Dahlke ist Arzt und Psychotherapeut, absolvierte die Zusatzausbildung zum Arzt für Naturheilweisen und bildete sich schon während des Studiums in Homöopathie weiter. Auf der Grundlage der Gesetze des Lebens wie Resonanz und Polarität und der Urprinzipienlehre lehrt Ruediger Dahlke ein Krankheitsverständnis, das die führende Rolle der Seele erkennt. Seine Bücher, die weit über die gängige Psychosomatik hinausgehen, liegen in 22 Sprachen vor.

Die Hände auf den ersten Blick


In der chinesischen Kultur wird den Händen und Füßen große Bedeutung zugemessen, vielleicht weil dort seit Jahrtausenden bekannt ist, dass alle Anfangs- und Endpunkte der Meridiane in den Nagelbett-Eckpunkten von Händen und Füßen liegen. Aber selbst eine so vergleichsweise flache Kulturszene wie die Hollywoods verewigt ihre großen Stars auf demWalk of Fame, indem sie deren Hand- und Fußabdrücke in Beton verewigt. Im Französischen heißt»jetzt«»maintenant«, was wiederum wörtlichübersetzt»(in der) Hand haltend« bedeutet (main = Hand,tenant = haltend). Im Jetzt halten wir also alles in der Hand und haben es in der Hand; uns steht zur Verfügung, was wir im Moment brauchen. Der Bezug der Hände zur Gegenwart, zum Jetzt, wird damit deutlich. Die Füße dagegen gehören als unsere Wurzeln mehr zur Vergangenheit. Wenn wir Hand und Fuß vergleichen, ist die Hand moderner und auch damit gegenwartsbezogener. Die Opposition unseres Daumens ermöglicht das Greifen und Begreifen. Beim menschlichen Fuß ist der große Zeh noch in einer Linie mit denübrigen Zehen angeordnet und bleibt auch dort, wie es bei anderen Säugern ebenfalls an den»Händen« der Fall ist.

Unser Zugriff auf die Welt beginnt möglicherweise mit der Auflehnung des Daumens, der im Sinne von Prometheus in Opposition geht und eigene Wege wählt. Damit kommt etwas ganz Neues in die Welt– wie das Feuer, das Prometheus den Göttern entwendete und den Menschen brachte. Der erste Griff nach etwas bedeutete eineähnliche Revolution und machte die Menschen auf andere Art den Götternähnlich. Die Revolution des Daumens in der Hand ermöglichte den Gebrauch von Werkzeugen. So sind die Hände– im Vergleich zu den Füßen– nicht nur mit unserer Gegenwart, sondern auch mit unserem Menschsein enger verbunden.

Die Form der Finger gibt weitere Hinweise. Gerade Finger und Hände gehören zu geradlinigen Menschen, die dazu tendieren, den Augenblick wertzuschätzen. Krumme Wege und Finger weisen auf andere Ausrichtungen hin. Je gebogener die Finger sind, desto mehr verbiegen sich ihre Besitzer. Jeder Finger steht darüber hinaus für eigene Bedürfnisse, die jeweilsüber urprinzipielle Zuordnungen definiert sind. Er weist auch auf die Angst seines Besitzers hin, diese Bedürfnisse nicht erfüllen zu können oder in diesem Punkt abgelehnt oder abgewiesen zu werden. Darum drehen und wenden wir uns und verbiegen uns sogar, und die Finger verraten es und präsentieren uns obendrein die Themen, bei denen es geschieht.

Seine Hände zeigt praktisch jeder Mensch, etwa beim Reden. Ließe er sie dabei in der Tasche, würde dies einen sehr verschlossenen und unhöflichen Eindruck machen. So viel Geheimniskrämerei um die Werkzeuge, mit denen er dem Leben begegnet, kann sich kaum jemand leisten. Und tatsächlich sprechen die Hände beim Reden gestikulierend fast immer ehrlich aus, was der Mund nur zu gern verschweigt. Wer sehen gelernt hat, wird rasch erkennen, ob die Gesten die Sprachbilder untermalen und der Betreffende sich elegant fließendüber seine Gedanken der Welt nähert und dabei den Raum mit seinen Händen teilt oder ob er sich kämpfend durchschlägt oder ob er sich eher mühsam durchwindet. In diesen Luftmalereien wird deutlich, wie ausschweifend und fantasievoll oder wie strikt und konsequent wir unser Leben anpacken. Es zeigt sich, ob wir unsere Vorstellungen vage oder bestimmt vertreten, ob wir uns anbieten, sogar anbiedern oder ob wir uns energiegeladen mitteilen und durchsetzen.

Dabei sind Gesten nichts Festes, Dauerhaftes wie die Formen der Fingerspitzen oder gar die Bilder auf ihnen, unsere»Fingerabdrücke«, die wir ins Leben mitbringen und die uns auch zeitlebens begleiten. Gesten bilden sich im Laufe des Lebens und werden meist durch bewusste und unbewusste Imitation von der Umgebungübernommen. Doch selbst wer wenig spricht und sich kaum zu gestikulieren erlaubt, muss spätestens beim Essen seine Finger offenbaren. Die Art, wie man die Esswerkzeuge bedient, kann Bände sprechen und sowohl Herkunft als auch Erziehung verraten. Die Finger selbst aber dokumentieren, welche Art von Persönlichkeit jemand ist.

Etwas mit rechts oder links tun– ein Test


Die linke und die rechte Hand werden sich bei einem Menschenähneln, aber keinesfalls gleich sein. Gerade die Unterschiede drücken die Besonderheit und den Reichtum einer Persönlichkeit aus.

Die linke Hand ist generell die passive, archetypisch weibliche Hand. Sie erzählt von der bewussten Auseinandersetzung mit dem Du, dem Anderen, dem Gegenüber. Außerdem verrät sie Details aus der Vergangenheit und ist (bei Rechtshändern) die stille Hand, die die unterdrückten Vorgänge und Wahrheiten offenbaren kann. Die linke Hand zeigt, wie wir sind, wenn wir uns unbeobachtet und privat fühlen, während die rechte wiedergibt, wie wir sind, wenn die Augen derÖffentlichkeit auf uns ruhen und wir uns beruflich beweisen. Links offenbaren wir, welche Anlagen wir mitbringen, während wir rechts zu erkennen geben, wie wir mit unseren Anlagen umgehen, was wir aus ihnen gemacht haben.

Die rechte Hand ist die aktive, archetypisch männliche Hand. Sie repräsentiert die Gegenwart und die zu fällenden Entscheidungen. Die rechte Hand ist unsereöffentliche Hand, die wir der Welt zeigen, zum Beispiel bei allen Gesten des (Be-)Grüßens. Bei Rechtshändern ist sie oft dunkler und schlanker, weil sie mehr benutzt und bewegt, also besser trainiert wird.

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