1 Tallinn
Übersichtskarte Nord |Online-Karte
Die alte Hansestadt ist im Internetzeitalter angekommen
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■ Turismiinfokeskus, Niguliste 2, 10146 Tallinn, Tel. 645 77 77,www.visittallinn.ee, Juni–Aug. Mo–Sa 9–19, So 9–18 Uhr, sonst kürzer
■ Parken: siehe>
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Tallinns Domberg mit Alexander-Newski-Kathedrale (links) und Domkirche (rechts)
Tallinn (dt. Reval) liegt am Finnischen Meerbusen und ist mit knapp 450.000 Einwohnern das ökonomische und politische Zentrum Estlands – jeder dritte Einwohner des Landes lebt in der Hauptstadt. Der Gründungskern Tallinns liegt auf dem 50 m hohen Kalkberg, dem heutigen Domberg, der den jeweiligen Landesherren als Regierungssitz und natürlicher Kontrollposten über die Ostsee diente. 1219 ließ der dänische König Waldemar II. eine Festung errichten und gründete damit Tallinn.
Unterhalb der Burg ließen sich, nachdem die Stadt 1227 von den deutschen Schwertbrüdern eingenommen worden war, neben dänischen und schwedischen Siedlern auch 200 deutsche Kaufleute nieder. Dank der Lage an der Ostsee entwickelte sich Tallinn schnell zu einer florierenden Hafen- und Handelsstadt. Zu den wichtigsten Waren zählten Bernstein und Salz sowie Pelze, Wachs, Flachsgarn, Teer und Honig. Der wirtschaftliche Erfolg führte zum schnellen Ausbau der Stadt. Die Unterstadt erhielt 1248 das Stadtrecht nach Lübecker Vorbild mit Zollfreiheit, Gerichtshoheit und Münzrecht. Die in Gilden zusammengeschlossenen Kaufleute und Handwerker wählten einen Rat, der die Interessen der Bürger vertrat. Mit dem Beitritt zur Hanse 1280 erlebte Tallinn als Umschlagplatz von Waren aus Ost und West einen weiteren Aufschwung. Im 14. und 15. Jh. entstanden einige repräsentative Bauten, darunter das Rathaus.
In starkem Kontrast zur mittelalterlichen Alstadt stehen Plattenbausiedlungen, die zu sowjetischen Zeiten für Hunderttausende Arbeitskräfte aus dem Boden gestampft wurden und heute zu den sozialen Brennpunkten der Stadt zählen. Dem wirtschaftlichen Aufschwung nach der wiedererlangten Unabhängigkeit verdankt Tallinn hingegen einige glitzernde Hochhausfassaden. Heute präsentiert sich Tallinn als moderne Ostsee-Metropole mit neu belebten Fabrikgeländen wie im Künstlerviertel Kalamaja.
Die Unterstadt (All-linn)
In kopfsteingepflasterten Gassen lässt es sich fast ohne Autoverkehr flanieren
In der Unterstadt, wo einst die durch Handel zu Reichtum gekommene Bürgerschaft lebte, schlägt bis heute das mittelalterliche Herz Tallinns. Wer Zeit mitbringt, lässt sich einfa