: Karin Brucker
: Die Urkraft Kundalini Phänomene erkennen, Symptome deuten, Transformation meistern
: O.W. Barth eBook
: 9783426410370
: 1
: CHF 8.00
:
: Entspannung, Yoga, Meditation, Autogenes Training
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kundalini ist die höchstschwingende Form der Lebensenergie, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruht. Erweckungen dieser Urkraft können beglückend, aber auch sehr unangenehm sein. Karin Brucker hat herausgefunden, dass zahlreiche Krankheitsbilder auf fehlgeleitete Kundalini-Prozesse zurückgehen. So bringt die Autorin dieses faszinierende Thema erstmalig mit der modernen Medizin in Verbindung und zeigt darüber hinaus, welche Rolle Kundalini für die Bewusstseinsentwicklung der Menschheit mit Blick auf das Jahr 2012 spielen wird. Die Urkraft Kundalini von Karin Brucker: im eBook erhältlich!

Karin Brucker ist Religionswissenschaftlerin und Fachjournalistin für Fernsehen und Hörfunk mit den Schwerpunkten Religion, Medizin und Wissenschaft. Sie beschäftigt sich seit 25 Jahren mit den verschiedensten Themen auf dem Gebiet der Spiritualität und ist praktizierende Buddhistin. 1991 erlebte sie ihre eigene Kundalini-Erweckung. Die Kundalini-Medizin bzw. die therapeutische Behandlung von Menschen mit Kundalini-Phänomenen ist heute ihr Forschungsschwerpunkt.

Eros und Logos


Wenn ein Mensch in seinem Leben keinerlei energetische, tantrische Praktiken absolviert, wird die Kundalini bis ans Ende des Lebens eingerollt in der Gegend des Steißbeins ruhen und lediglich ihrer Basisfunktion nachgehen. Das ist in der heutigen Zeit insofern nicht mehr aktuell, da aufgrund bestimmter kosmischer Umstände, die ich an späterer Stelle in diesem Buch noch genau beschreiben werde, die Kundalinis aller Menschen – vermutlich bis ins Jahr 2012 – zumindest erwacht sein werden. Dies bedeutet natürlich nicht, dass alle Menschen den Kundalini-Prozess spontan beenden, es bedeutet lediglich, dass die ›Schlange‹ erwacht, ihren Aufstieg beginnt und einen intensiven Reinigungsprozess anstößt. Trotz dieser veränderten kosmischen Situation möchte ich im Folgenden den klassischen Aufstieg der Kundalini beschreiben, da er sich – spontan oder durch spirituelle Praxis – grundsätzlich auf diese Weise vollzieht.

Die im Wurzel-Chakra ruhende Kundalini liefert trotz ihres Ruhezustands dennoch Energie, denn sie gewährleistet u.a. den Ablauf sämtlicher Lebensprozesse. Die Kundalini ist in ihrem Ruhezustand keimhaft angelegt. Sie ist entfaltete vitale Urenergie und wird auch ›Samenkorn des Lebens‹(bindu) genannt. Das Wort Bindu hat unterschiedliche Bedeutungen: Es kann Null, Tropfen, Keim oder Same genannt werden und bildet den eigentlichen Ausgangspunkt der körperlichen und meditativen Raumentfaltung sowie auch ihren höchsten Punkt der Einschmelzung. Man könnte auch sagen, dass der Bindu jenes seiende Nicht-Sein ist, in dem Raum und Zeit, Innen- und Außenwelt zu einem Punkt ohne Dimension eingeschmolzen ist – dies ist gleichbedeutend mit der in allen östlichen religiösen Strömungen vorkommenden Aufhebung der Dualität. Man könnte ihn auch als undifferenzierten, potenziellen und allumfassenden Ursprung aller Bewusstheit und Erkenntnis bezeichnen.

Die Kräfte, die sich im Keim befinden, verbinden und spezialisieren sich zu einem tragenden Ton(nada). In diesem Ton wird das Leben des Menschen hörbar. Allerdings hat dieser Ton erst dann ausreichend Substanz, wenn die Kundalini erwacht ist, um dann eine Umstrukturierung bzw. Neuorientierung der körpereigenen Energien zu bewirken. Dieser Klang oder auch göttliche Ton verdichtet sich schließlich und entwickelt sich zu einer einzigartigen, individuellen melodischen Klangfülle.

Solange die Kundalini im Menschen noch nicht erweckt ist, lebt der Mensch in einer Dualität, und sein Ich ist strikt nach außen hin orientiert. Diese Orientierung ist gewissermaßen erzwungen, da sich der Mensch in einer Subjekt-Objekt-Dualität befindet, die er selbst nicht auflösen kann. Diese Anhaftung an die Außenwelt ist von einer Reihe unterschiedlichster Gefühle begleitet, die durch das, was im Außen erlebt wird, beherrscht wird. Alles, was im Außen erlebt wird, kann ungebrochen, wie in Wellen, über das Ich hereinkommen und damit den Körper so beeinflussen, dass die ständige Reibung zwischen Ich und Außenwelt zu einem enormen Stress führt, der im schlimmsten Fall in einem Burn-out enden kann.

Die Kundalini ist in ihrem Ruhezustand dreieinhalbmal um den Keim im Wurzel-Chakra gewunden. Ihr ›Kopf‹ liegt dabei so, dass die Öffnung desMeru-Danda[8] von ihr verschlossen wird. Wird sie nun geweckt, so beginnt sie, sich zu entrollen und aufzusteigen. Während der Schöpfung des Menschen fließt die Energie von oben nach unten. Bei der Erweckung der Kundalini dreht sich diese Bewegung explosionsartig nach oben um, und das Ich wird auf diese Weise