: Diana Cichecki, Judith Eckert
: Mit »gescheiterten« Interviews arbeiten Impulse für eine reflexiv-interaktionistische Interviewforschung
: Beltz Juventa
: 9783779950950
: 1
: CHF 16.60
:
: Methoden der empirischen und qualitativen Sozialforschung
: German
: 184
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
»Gescheiterte« Interviews werden in der qualitativen Sozialforschung üblicherweise aus der Auswertung ausgeschlossen und weithin tabuisiert. Demgegenüber sehen Eckert und Cichecki besondere Erkenntnischancen, wenn »Scheitern« als willkommene Irritation eigener Vorannahmen anerkannt und analytisch genutzt wird. Auf Basis von Erfahrungen aus der deutschsprachigen und internationalen Forschungspraxis zeigen sie konkrete, produktive Umgangsstrategien mit »gescheiterten« Interviews auf. Die Autorinnen geben wichtige Impulse für eine reflexiv-interaktionistische Neuausrichtung der qualitativen Interviewforschung.

Dr. Judith Eckert ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind qualitative Methoden und Methodologie, Soziologie der (Un-)Sicherheit bzw. Angst, Beziehungs- und Familiensoziologie sowie Geschlechter- und Ungleichheitsforschung. Diana Cichecki arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Freiburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind kritische Beziehungsforschung mit Schwerpunkt auf einvernehmlich nicht-monogame Beziehungen, qualitative Methoden und Methodologie sowie Soziologie der Geschlechterverhältnisse.
Inhalt6
1 „Gescheiterte“ Interviews: Eine normale, aber vernachlässigte Erfahrung8
2 „Scheitern“: Eine grundlagentheoretischeRahmung16
2.1 Was heißt „Scheitern“?16
2.2 „Scheitern“ als Problem und Tabu: Das konventionelle Verständnis18
2.3 „Scheitern“ als Erkenntnischance: Eine qualitative Perspektive24
2.4 Pragmatismus: Probleme als Ausgangspunkt für neue Erkenntnisse29
2.5 Interaktionismus: „Prekäre Stabilität“ und stabile Prekarität von Kommunikation40
2.6 Reflexivität: Starke und unangenehme Formen51
3 Woran und wofür „scheitern“?Typologisierung53
3.1 Woran „scheitern“? Irritierte Hintergrunderwartungen55
3.2 Wofür „scheitern“? Arten des Erkenntnisgewinns85
3.3 Fazit: Störungen ernst nehmen107
4 Methodische Strategien108
4.1 Ein fokussiertes „all is data“109
4.2 Verbale Daten sequenz- und feinanalytisch auswerten111
4.3 Beobachtungs- und Kontextdaten nutzen124
4.4 Die Forschenden als Forschungsinstrument nutzen129
4.5 In der Gruppe arbeiten134
4.6 Interviewpartner*innen in die Deutung der Irritation miteinbeziehen142
4.7 Forschungsliteratur nutzen149
4.8 Rückblick und Ausblick: Zum (Erfindungs-)Reichtum qualitativer Forschung155
5 Reflexiv-interaktionistische Impulsefür die Interviewforschung157
5.1 Warum „Scheitern“ produktiv sein kann, aber nicht muss157
5.2 Impulse für die Interviewforschung160
5.3 Impulse für die Methodenvermittlung166
Literatur172