Du kannst es drehen und wenden wie du willst: Die gesetzliche Rente, die du im Ruhestand erwarten darfst, wird nicht ausreichen, deinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Zwar wirst du, wenn du in Rente gehst, weniger Geld benötigen als im Arbeitsleben, allerdings sollten dir zwischen 70 % und 80 % deines letzten Nettogehalts in etwa unter dem Strich zur Verfügung stehen, wenn du sorgenfrei den Ruhestand genießen und dein gewohntes Leben einigermaßen fortsetzen willst. Das ist aber allein mit der gesetzlichen Rente nicht zu schaffen. Vor allem die derzeit Jungen werden die drastische Verringerung des Bruttorentenniveaus zu spüren bekommen. Das Bruttorentenniveau zeigt die monatliche Bruttorente eines Durchschnittsverdieners mit 45 Versicherungsjahren in Prozent seines Bruttogehalts. Dieses Niveau sinkt von derzeit 48 % auf voraussichtlich 43 % im Jahr 2030. Hinzu kommt, dass die Rente dann noch voll versteuert werden muss. Und diese Steuerbelastung hängt vom zu versteuernden Gesamteinkommen ab, zu dem auch das Einkommen des Ehepartners sowie alle Renten-, Kapital- und Mieteinkünfte gehören. Selbst die Deutsche Rentenversicherung verweist ihre Versicherten mittlerweile auf die Notwendigkeit, für das Alter zusätzlich vorzusorgen.
»Die Versorgungslücke im Alter entsteht letztlich durch zwei Fehleinschätzungen: Die Unterschätzung, wie viel man im Alter benötigt, und die Überschätzung, wie viel man bekommt.« (Armin Reichert, ehem. Hamburger Politiker)
Der Ruhestand und die Zeit des Arbeitslebens unterscheiden sich zunächst nur darin, dass man kein Geld mehr mit Arbeit verdient. Deshalb musst du dann auf andere Einkommensquellen zurückgreifen, um deine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen.
Wer auch im Alter gut über die Runden kommen will, braucht deshalb eine Versorgungstrategie. Die erste Frage, mit der du dich deshalb beschäftigen musst, ist gleich die schwierigste: Wie viel Geld brauche ich im Alter? Wenn dann dem Versorgungsbedarf die derzeitige Versorgungssituation (z.B. voraussichtliche Rente nach der Renteninformation plus Ersparnisse) gegenübergestellt wird und sich – was leider häufig der Fall sein dürfte – eine Versorgungslücke ergibt, heißt es für dich, das Th