: Dieter Röh, Elisabeth Schreieder
: Rudolf Bieker
: Sozialpsychiatrie als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit
: Kohlhammer Verlag
: 9783170368996
: 1
: CHF 29.00
:
: Sozialpädagogik, Soziale Arbeit
: German
: 234
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Soziale Arbeit in der Sozialpsychiatrie geht recovery-, ressourcen- und empowermentorientiert auf die Bedarfe der Zielgruppe ein und unterstützt sie dabei, ihre gesellschaftliche Teilhabe zu sichern. In diesem Zusammenhang vermitteln die AutorInnen Wissen über die zentralen Leitideen der Sozialpsychiatrie, theoretische und ethische Grundlagen, handlungsrelevante Methoden, die Versorgungsstrukturen und Rahmenbedingungen sowie Formen professioneller Reflexion und Forschung. Zudem wird die Thematik Migration und psychische Gesundheit diskutiert. Das Herzstück dieses Buches bilden drei Fallvignetten, in denen die Erfahrungen von psychisch erkrankten Menschen mit der Sozialpsychiatrie veranschaulicht werden.

Dr. Elisabeth Schreieder ist Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg und Lehrkraft an der Fachhochschule Kiel. Dr. Dieter Röh ist Professor für Soziale Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg mit dem Schwerpunkt Klinische Soziale Arbeit in der Rehabilitation.

2Ethische Fragestellungen


T Was Sie in diesem Kapitel lernen können

Es erfolgt zunächst eine kursorische Darstellung der zentralen ethischen Konflikte in der (Sozial-) Psychiatrie. Dabei geht es insbesondere um das Verhältnis von Autonomie und Fremdbestimmung, da erstere durch psychische Erkrankungen in akuten Krankheitsphasen teils erheblich, aber auch bei chronischen Krankheitsverläufen in geringerem Maße oder krisenhaft stärker eingeschränkt sein kann. Bevor es zur Diskussion dieser beiden Pole (Autonomie und Fremdbestimmung) kommt, wird kurz die jüngere Psychiatriegeschichte ( Kap. 2.1) hinsichtlich ethischer Probleme beschrieben. Daran schließt sich der Vorschlag an, ethische Fragen auf einem Kontinuum ( Kap. 2.2) anzuordnen und nicht polar gegeneinander zu stellen. Des weiteren werden zum Schutz und zur Korrektur möglicher paternalistischer oder sogar menschenverachtender gesellschaftlicher Praktiken in der Psychiatrie bzw. des Umgangs mit psychisch erkrankten Menschen die Themen Selbstbestimmung und Autonomie ( Kap. 2.3) sowie Fremdbestimmung und Verantwort