: Ulrike Hensel
: Hochsensibel sein 22 Impulse für einen guten Umgang mit der eigenen Hochsensibilität
: Junfermann
: 9783749504619
: 1
: CHF 16.20
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 176
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Einklang mit der eigenen Hochsensibilität Als Coach und Moderatorin von Gesprächsgruppen begegnet Ulrike Hensel immer wieder bestimmten Themen und Herausforderungen, die im Leben ihrer hochsensiblen Klient:innen eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören Aspekte des Selbstverständnisses ebenso wie Fragen nach dem adäquaten Umgang mit sich selbst und mit anderen: - Wie kann ich meine eigene Wesensart annehmen? - Welche Rolle spielt dabei der Vergleich mit anderen? - Soll ich über meine Hochsensibilität sprechen - und wenn ja, wie? Das Buch ist modular aufgebaut, sodass je nach Interesse und Bedarf gestöbert werden kann. Aufgrund dieser umfangreichen Sammlung an Fakten, Zitaten von Hochsensiblen und alltagspraktischen Impulsen können hochsensible Menschen noch besser einschätzen, was ihnen guttut und was nicht, was sie brauchen und was nicht (mehr) sein darf. Für ein zufriedenes, authentisches und an den eigenen Werten ausgerichtetes Leben.

<P>Ulrike Hensel ist Sachbuchlektorin, Autorin und Coach für Hochsensible. Deren Erlebniswelt kennt sie bestens aus zahlreichen Kontakten und aus eigener Anschauung. Sie behandelt das Thema Hochsensibilität sachlich und neutral und verknüpft es mit dem der Kommunikation.<A href="http://www.coachin -fuer-hsp.de/">www.co ching-fuer-hsp.de</A>&l ;/P>

5. Über die eigene Hochsensibilität sprechen


Man muss mich nicht verstehen. Liebhaben reicht schon.

Arno Backhaus (*1950)

Das Unverständnis für ihre Wesensart, auf das HSP in ihrem ganzen Leben bei vielen ihrer Mitmenschen gestoßen sind, war so oft verbunden mit Kritik, Herabwürdigung und Beschämung, dass für viele von ihnen allein schon der Satz Ich verstehe dich nicht verletzend wirkt. Für die eigene Besonderheit die Erklärung Hochsensibilität gefunden zu haben, bedeutet für HSP, sich selbst besser zu verstehen und sich nicht mehr verkehrt zu fühlen. Häufig taucht sogleich der Impuls auf, diese Erkenntnis den anderen mitteilen zu wollen, aus dem sehnlichen Wunsch heraus, endlich verstanden zu werden. Sieht man genauer hin, wird klar, dass es im Grunde noch um mehr geht, nämlich darum, ernst genommen und respektiert zu werden, Einfühlung, Wertschätzung und Akzeptanz zu erfahren.

Tatsächlich besteht die Chance, dass all die Reaktionen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse, die bei HSP auffallend anders sind, durch die Erklärung des Phänomens Hochsensibilität für andere besser nachvollziehbar und letztlich auch im Miteinander besser handhabbar werden. Dass Missverständnisse und Irritationen weniger, Verständnis und Harmonie mehr werden. Freunde werden zum Beispiel nicht mehr so schnell auf den Gedanken kommen, dass den HSP nichts an der Freundschaft liegt, wenn sie für einige Vorhaben nicht zu begeistern sind, manche Einladungen nicht annehmen oder zwar kommen, sich aber früher verabschieden.

Das Sprechen über die eigene Hochsensibilität hat aber durchaus auch seine Tücken. Kennen Partner:innen, Familienmitglieder und Freund:innen die Hochsensibilität in ihren Facetten und Auswirkungen, können sie den HSP zuliebe die ein oder andere Verhaltensweise (nicht ihr Wesen!) verändern und mancher HSP-gerechten Regelung oder Umgebungs(um)gestaltung zustimmen. Darum zu wissen, was HSP sich wünschen und brauchen, kann für Nicht-HSP allerdings nicht bedeuten, eigene Wünsche und Interessen immer hintanzustellen und nicht mehr engagiert zu vertreten. Langfristig sind nur fair ausgehandelte Lösungen tragfähig.

Sobald andere merken oder vermuten, dass HSP mit dem Argument Ich bin so sensibel einseitig erhebliche Zugeständnisse erreichen wollen, reagieren sie mit Abwehr und womöglich Abwertung. Wer die Aussage Ich bin hochsensibel gar wie einen Trumpf in der Hand für die rigorose Durchsetzung seiner Wünsche oder als Ausrede für eigene unsensible Verhaltensweisen nutzt ( So bin ich nun mal! ), darf sich nicht wundern, wenn Unmut und Ablehnung die Reaktion sind. Auch das angemessene Sich-Mitteilen eröffnet zwar die Möglichkeit, verstanden und ernst genommen zu werden, ist aber kein Garant dafür.

Trotz all ihres Bemühens, sich zu erklären, wird sich der tiefe Wunsch der HSP, umfänglich verstanden zu werden, nur teilweise erfüllen. Für andere wird die hochsensible Wahrnehmung, zum Beispiel was alles stört und stresst, in ihrem Ausmaß unvorstellbar bleiben. Andere werden sich nach wie vor nicht in die intensive Gefühlswelt hineinfühlen und nicht in die weit verzweigte Gedankenwelt hineindenken können. (Bitte bedenken: HSP können sich ja auch nicht wirklich in robuste Menschen hineinversetzen!) U