Kindheit (1812 – 1822)
Charles Dickens, der volkstümlichste Novellist unseres Jahrhunderts und einer der größten Humoristen, die England hervorgebracht hat, wurde Freitag den 7. Februar 1812 in Landport auf Portsea geboren.
Sein Vater, John Dickens, war damals, als Beamter in dem Zahlamt der Marine, in dem Dockyard von Portsmouth angestellt. Er war mit der Dame, welche später seine Frau wurde, Elisabeth Barrow, durch deren älteren Bruder, Thomas Barrow, der ebenfalls eine Anstellung in der Marineverwaltung hatte, bekannt geworden und hatte von ihr im Ganzen eine Familie von acht Kindern, von denen zwei in jugendlichem Alter starben. Auf das Älteste, Fanny (geb. 1810), folgte Charles (in dem Taufregister von Portsea als Charles John Huffham eingetragen, obgleich er, in den sehr seltenen Fällen, in welchen er sich mit diesem Namen zeichnete, denselben Huffam schrieb); dann ein anderer Sohn, namens Alfred, der jung starb; Letitia, geb. 1816; eine andere Tochter, Harriet, die ebenfalls jung starb; Frederick, geb. 1820; Alfred Lamert, geb. 1822, und Augustus, geb. 1827, von denen allen jetzt nur noch die zweite Tochter am Leben ist.
Walter Scott erzählt in dem Fragment seiner Selbstbiografie, wo er von den gegen seine Lahmheit angewandten seltsamen Heilmitteln spricht, dass er sich erinnere, als noch nicht ganz dreijähriger Junge auf dem Fußboden des Wohnzimmers in dem Pachthause seines Großvaters gelegen zu haben, eingewickelt in ein Schafsfell, das noch warm von dem Leibe des Schafes kam.
David Copperfields Gedächtnis reicht noch weiter hinauf. Wir hören von ihm, dass er weit genug in die Ferne seiner Kindheit zurückschaut, um darin seine Mutter und deren Dienstmagd unterscheiden zu können, und zwar in verkleinerter Gestalt für sein Auge, weil sie sich auf den Boden niederbeugen oder knien, während er selbst mit schwankendem Schritt von der einen zur andern geht. Er gibt zu, dass dies Einbildung sein möge, obgleich er der Ansicht ist, dass viele sehr junge Kinder eine ganz staunenswerte scharfe u