In diesem Kapitel erkläre ich dir, welche Faktoren Menschen verletzlich machen für die Entwicklung von Traumafolgestörungen. Außerdem erfährst du, inwiefern auch unsere heutige Gesellschaft dazu beiträgt, dass Mikroverletzungen sich häufen und ihre belastende Wirkung entfalten.
Sind es besonders „schwache“ Menschen, die von Mikrotraumata betroffen sind? Welche Merkmale lösen eine Verletzlichkeit für diese Form der Traumatisierung aus? Bist du selbst schuld, dass dir so etwas passiert ist und du dir nicht selbst helfen kannst?
Vielleicht hast du den Eindruck, nur du würdest unter den Angriffen deines Partners oder einer Arbeitskollegin leiden und andere würden so etwas unbeeindruckt wegstecken oder sich zur Wehr setzen. Erst einmal möchte ich dich daran erinnern, dass man von außen nur schwer beurteilen kann, wie gesund ein Mensch mental tatsächlich ist. Eine Depression beispielsweise ist von außen nur selten sichtbar. Ebenso kann man von außen nur schwer erkennen, durch welche Glaubenssätze ein Mensch beeinflusst wird oder welche früheren Verletzungen er möglicherweise noch in sich trägt. – Jene Faktoren, die einen enormen Anteil daran haben, ob Mikroverletzungen zum Trauma werden oder nicht, sind von außen nicht erkennbar.
Wie du im ersten Kapitel bereits gelesen hast, gibt es zahlreiche Risikofaktoren für psychische Störungen. Zunächst schauen wir uns Faktoren genauer an, die laut Forschung besonderen Einfluss auf traumaasoziierte Symptome und Störungen nehmen.
Diese Zusammenhänge nachzuvollziehen, kann dabei helfen, dich selbst besser zu verstehen. Auf dieser Grundlage fällt es uns oft leichter, uns gegen wenig hilfreiche automatische Handlungsimpulse zu ent