: Andreas Gold, Katja Rühl, Elmar Souvignier, Judith Mokhlesgerami, Stephanie Schreblowski
: Wir werden Textdetektive Lehrermanual
: Vandenhoeck und Ruprecht
: 9783647995120
: 2
: CHF 22.70
:
: Sekundarstufe I
: German
: 112
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Lehrermanual zu Wir werden Textdetektive. In enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften wurde die Gestaltung der Unterrichtsmaterialien - das Lehrerhandbuch - im Laufe mehrerer Schuljahre überarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt. Unterrichtsbeobachtungen, die Auswertung von Lehrertagebüchern sowie freie Anregungen und Vorschläge der beteiligten Lehrkräfte lieferten zahlreiche Informationen zur Optimierung der Umsetzung des Programms. Indem Informationen zum theoretischen Hintergrund vermehrt in das Lehrerhandbuch Eingang fanden, erhielt dieses Handbuch über seine handlungsleitende und unterstützende Funktion hinaus den Charakter einer zusätzlichen inhaltlichen Fortbildungsbroschüre.

Dr. Andreas Gold ist Seniorprofessor am Institut für Psychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er studierte Psychologie an der Universität Heidelberg. Seine Promotion zum Dr. phil. (1988) und seine Habilitation für das Fach Psychologie (1993) absolvierte er an der Goethe-Universität Frankfurt. Er war von 1994 bis 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und ist seit 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2003 bis 2009 war er zudem Vizepräsident der Goethe-Universität. Seine wissenschaftlichen Arbeitsgebiete umfassen die Leseforschung, Lernen und Gedächtnis sowie die Lehr-Lern-Forschung. rnen leichter machen' (2016), 'Guter Unterricht' (2015) und 'Wir werden Textdetektive' (2004). Zusätzlich zählen zu seinen wichtigsten Publikationen die Lehrbücher 'Pädagogische Psychologie' (gemeinsam mit Marcus Hasselhorn, 5. Auflage 2022) und 'Lernschwierigkeiten' (2. Auflage 2018).

Ziele setzen: Das Ringwurfspiel

Bemerkungen für die Unterrichtenden – zur realistischen Zielsetzung

Der Unterrichtsbaustein zur motivationalen Selbstregulation beginnt mit einer Einheit zur realistischen Zielsetzung. Realistisch ist ein Ziel, das dem individuellen Leistungsvermögen entspricht. Es hat eine mittlere Schwierigkeit – ist also weder zu leicht noch zu schwer, so dass ein Erfolg zwar möglich, aber nicht völlig sicher ist. Das Erreichen eines zu leichten Ziels ist nur ein kleiner Erfolg, der wenig oder gar keine Freude bereitet. Das Setzen zu anspruchsvoller Ziele hingegen führt häufig zu Misserfolgen. Erreicht man hingegen sein individuelles realistisches Ziel, so kann man den Erfolg auf eigene Anstrengung zurückführen und mit Recht darauf stolz sein.

Inhalt der Einheit ist die Vermittlung dieses Zusammenhangs. Wer erfolgreich ist, hat sein Ziel erreicht oder übertroffen. Wichtig ist die Orientierung an einer individuellen Bezugsnorm: Die Schülerinnen und Schüler sollen sich je eigene, realistische Ziele setzen und ihre Leistung in Relation zu diesen – und nicht im Vergleich mit den Leistungen anderer – beurteilen. Übertragen auf den Unterricht im Allgemeinen ist es aus motivationaler Sicht sinnvoll, jede individuelle Verbesserung als Erfolg zu verbuchen, auch wenn diese Leistung immer noch unter dem Klassendurchschnitt liegt.

Tafelbild

Anregungen für das Unterrichtsgespräch

Ein zu leichtes Ziel

•  Jemand ist Radprofi, will ein Rennen fahren und nimmt sich vor, gegen z.B. mich zu gewinnen. Glaubt ihr, er gewinnt? Wäre das ein Erfolg?Ja, aber kein großer.

•  Meint ihr, er wird sich darüber freuen und richtig mit sich zufrieden sein?Er wird sich schon freuen, aber so richtig zufrieden wird er nicht sein, er hat sich ein zu leichtes Ziel gesetzt.

•  Er wird sagen, das nächste Mal trete ich gegen jemanden an, der so schnell wie ich fährt.

Ein zu schweres Ziel

•  Er nimmt sich vor, die nächsten 50 Rennen mit den besten Radprofis zu gewinnen, gewinnt drei, wird beim vierten Dritter, beim nächsten regnet es und er wird sogar nur Siebter.

•  Er hat also einen Misserfolg. Woran liegt das?Er hat sich ein zu schweres Ziel gesetzt.

•  Wird er darüber sehr unglücklich sein?<