: Norman Davies
: Alles hat seine Geschichte ... Eine Weltreise durch Zeit und Raum
: Theiss in der Verlag Herder GmbH
: 9783806241242
: 1
: CHF 31.20
:
: Geschichte
: German
: 332
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Reise um die Welt: Welche Geschichte wohnt den Orten inne? Ob in Baku, Singapur oder Cornwall, auf Haiti oder Neuseeland: Jeder Ort hat seine Geschichte, oft unerwartet, ungewöhnlich oder völlig unbekannt. Der renommierte Historiker Norman Davies hat sich auf die Suche nach diesen Geschichten gemacht. Sein Buch 'Ins Unbekannte' ist ein Reisebericht der besonderen Art: eine Weltreise in die Vergangenheit, eine historische Spurensuche. Im Alter von 73 Jahren reist Davies von der südlichsten Spitze der Südseeinseln bis zum Nordkap einmal rund um den Globus. So entstand ein sehr persönliches Reisetagebuch, das gleichzeitig ein Füllhorn an historischem Wissen und überraschenden Fakten bereithält. - Von A wie Abessinien bis Z wie Zypern: Ein Streifzug durch die Globalgeschichte - Wortgewandter Erzähler und charmant-witziger Reisebegleiter: eine Expedition voller Abenteuer und Lebensklugheit - Geschichte, Literatur und Reisen: humorvolle und spannende Lektüre für Weltenbummler - Touristische Hotspots und ihre historischen Wurzeln: Wie wurde die Insel Mannahatta zu Manhattan? - Weltreise im Kopf: Reisebuch zum Schmökern und Davonträumen Ein Buch voller Wunder und ein Schatz an Geschichten Norman Davies sieht die Welt als Ganzes. Er berichtet nicht nur von seinen Reiseerlebnissen, sondern unternimmt auch einen Exkurs in die jeweilige Landesgeschichte: zum Beispiel zu den Ursprüngen von Texas, die zwischen Comanchen, Chicanos und Siedlern liegen, oder nach Singapura, der Inselstadt der Tiger und Löwen. Zum Reisen gehört mehr als der bloße Ortswechsel von A nach B das zeigt Norman Davies in diesem einzigartigen Reisebuch auf inspirierende Weise!

Norman Davies ist emeritierter Professor für Geschichte an den Universitäten London, Harvard, Stanford und Columbia. Er wurde mit umfangreichen Werken und Bestsellern zur Geschichte Europas international bekannt. Sein Buch 'Verschwundene Reiche. Die Geschichte des vergessenen Europa' (2013) wurde zu einem weltweiten Erfolg.

Einleitung
Wo die Zitronen blühn – Von Pilgern und Entdeckern


Die liebste Lektüre meiner Mutter war John BunyansPilgerreise (The Pilgrim’s Progress).1 Über Jahre lag dieses Buch auf ihrem Nachttisch, fast wie ein stiller Tadel an die Adresse meines Vaters, dessen sehr viel seichterer Lieblingsschmöker,Der Graf von Monte Christo, stets neben seinem Kissen auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes zu finden war.2 Die Helden dieser beiden Bücher verkörperten die so verschiedenen Gemüter meiner Eltern – und ich habe allen Grund zu der Annahme, dass „der Pilger“ und „der Graf“ auch in jenen Augenblicken diskret zugegen waren, in denen mein eigener Lebensweg seinen Anfang nahm.

Trotz einer obligatorischen Wallfahrt zu der Stelle, wo in Elstow, Bedfordshire, einmal sein Geburtshaus gestanden hatte – ich muss damals sieben oder acht Jahre alt gewesen sein –, bin ich mit Bunyan nie wirklich warm geworden. Er ist Puritaner gewesen – mehr noch: ein puritanischerPrediger, ernst und streng. Und doch habe ich ausgerechnet bei ihm jene wunderbare Allegorie kennengelernt, die den Lebensweg als eine Reise durch wechselvolles Gelände beschreibt, mitsamt allen „Sümpfen der Verzweiflung“, aber auch mit „herrlichen Höhen“; als eine Reise, an deren Ende die Ankunft in einer „himmlischen Stadt“ lockt. Bei der allmorgendlichen Schulversammlung schmetterten wir aus voller Kehle Bunyans mitreißendesTo Be a Pilgrim, das einzige Kirchenlied aus seiner Feder:

He who would valiant be

’Gainst all disaster,

Let him in constancy

Follow the Master.

There’s no discouragement

Shall make him once relent

His first avowed intent

To be a pilgrim.

Wer sich im Lebenssturm

fest will bewähren,

folge dem Meister nur

und seinen Lehren.

Keiner Enttäuschung Schlag

zeitigt, dass er verzagt

und schließlich ganz entsagt

dem Weg des Pilgers.3

Die markante Melodie von Ralph Vaughan Williams, nach der Bunyans Text heute meist gesungen wird, trägt zu der immensen Wirkung des Liedes noch einiges bei.

Das Singen von Kirchenliedern war ein wesentlicher Teil meiner Erziehung. Noch