: Marie Merburg
: Ostseeträume Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732578122
: Rügen-Reihe
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 398
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die alleinerziehende Constanze zieht mit ihren Kindern nach Rügen. Nach dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren will sie hier nicht nur bei der Arbeit einen Neuanfang wagen. Während die idyllische Ostseeinsel Constanze immer mehr verzaubert, versucht sie ihr Glück mit Online-Dating und taumelt von einem Katastrophen-Date zum nächsten. Doch schließlich ist Conny sicher, ihren Traummann übers Internet gefunden zu haben.Alles scheint perfekt - bis ihr neuer Nachbar dazwischenfunkt ... br>



Marie Merburg wurde in Süddeutschland geboren und zog nach dem Studium mit ihrer Familie in die Nähe von Heilbronn, wo sie auch heute noch lebt. Für ihre Romane hat sie sich die deutsche Ostseeküste als Schauplatz ausgesucht, weil sie von der Landschaft und den Menschen dort fasziniert ist. Unter dem Namen Janine Wilk schreibt die Autorin auch erfolgreich Kinder- und Jugendbücher.

1. Kapitel


»Juhu, Constanze!«, rief meine Freundin Monika quer durchs Restaurant und kam zu mir an den Tisch gerauscht. »Sieh mal, wen ich zum Essen mitgebracht habe!«

Ich blickte von meinem Handy auf, mit dem ich mir die Wartezeit vertrieben hatte. Monika kam ständig zu spät, aber daran hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Meine Freundin stach in dem voll besetzten Restaurant aus der Menge heraus wie eine Mohnblüte aus dem Weizenfeld. Heute trug sie ein bodenlanges Kleid mit orientalischem Blütenmuster und ein goldenes Haarband, das ihre hennaroten Locken im Zaum hielt. Wie immer umarmten wir uns zur Begrüßung, und Monikas Patschuli-Duft umhüllte mich.

Beim Blick über ihre Schulter entdeckte ich hinter ihr einen mir unbekannten Mann um die vierzig. Er sah auffallend gut aus. Ein bisschen wie der Fußballspieler Mats Hummels. War das vielleicht ein Bekannter von Monika? Oder ihr neuer Freund? Zwar hatte sie nichts dergleichen erwähnt, aber sie war immer für eine Überraschung gut. Allerdings passte der Typ mit seinem grauen Hemd und der schwarzen Jeans kein bisschen zu Monika. Das lag selbstverständlich nicht an seinem ansprechenden Äußeren, sondern vielmehr an seiner sichtlich gelangweilten Ausstrahlung. Seinen Augen fehlte das Funkeln, und er versprühte so viel Lebensfreude wie eine Betonmauer.

»Darf ich vorstellen? Das ist Dirk.« Strahlend deutete Monika auf mich. »Dirk, das ist meine Freundin Constanze, von der ich dir erzählt habe. Ich habe nicht zu viel versprochen, oder? Sie ist Journalistin, Mitte dreißig, wunderhübsch und Single. Außerdem hat sie zwei ganz bezaubernde Kinder.«

Okay, offenbar war Dirk nicht Monikas neuer Freund! Ich starrte meine Freundin mit geöffnetem Mund an. Sie wollte mich mit dem Mats-Hummels–Double verkuppeln? Wobei … mit so einer Aktion hätte ich wohl rechnen müssen. Vor ein paar Monaten hatte ich Monika gegenüber nämlich die Bemerkung fallen lassen, dass ich so langsam wieder bereit war, über eine neue Beziehung nachzudenken. Der Tod meines Mannes Frank lag nun schon vier Jahre zurück, und die permanente Einsamkeit setzte mir ziemlich zu. Nicht nur auf seelischer, sondern auch auf körperlicher Ebene. Ich empfand ein solch qualvolles Streicheldefizit, dass ich mir kürzlich einen elektrischen Massagearm gekauft hatte, mit dem man sich selbst den Rücken krabbeln konnte. Traurig, oder? Seither drängte Monika mich dazu, endlich mit der Partnersuche anzufangen. Sie meinte, nach so langer Zeit wäre das erste Date am schwierigsten und ich solle es endlich hinter mich bringen – egal, mit welchem Typen. Offenbar hatte Monika die Geduld mit mir verloren und die Sache selbst in die Hand genommen.

»Sieh dir mal Connys lange schlanke Beine an«, fuhr sie fort, mich anzupreisen, wie ein Verkäufer auf dem Viehmarkt seinen Gaul. »Auf die bin ich besonders neidisch. Aber sie h