: Franz Lehner, Stephan Wildner, Michael Scholz
: Wirtschaftsinformatik Eine Einführung
: Carl Hanser Fachbuchverlag
: 9783446417199
: 2
: CHF 25.40
:
: Informatik
: German
: 429
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

GRUND AGENBUCH ZUR WIRTSCHAFTSINFORMATIK - Aktuelles und kompaktes Grundlagenbuch für den Einstieg in die Wirtschaftsinformatik
- Mit zahlreichen Beispielen und Aufgaben
- Auch zum Selbststudium geeignet
- Jetzt angepasst an die neuen Studienplanempfehlungen für die Wirtschaftsinformatik
- Auf der Website zum Buch: Vertiefende Beispiele,Übungen und Ergänzungsmaterial

Informationssysteme bilden das"Nervensystem" moderner Organisationen. Sie werden für viele betriebliche Funktionen benötigt und haben für Organisationen längst strategische Bedeutung erlangt. Die Wirtschaftsinformatik befasst sich mit den Aufgaben und Möglichkeiten des Einsatzes von Informationssystemen in Organisationen.

Dieses Lehrbuch bietet Ihnen eine fundierte Basis für den Bachelor-Studiengang der Wirtschaftsinformatik und deckt den Stoff einer Einführungsvorlesung ab. Es erläutert, mit welchen Inhalten sich die Wirtschaftsinformatik befasst und stellt auch die wichtigsten Grundlagen ihrer Referenzdisziplinen Betriebswirtschaftslehre und Informatik vor. Die zentralen Teilgebiete der Wirtschaftsinformatik - Entwicklung und Einführung von Informationssystemen, IT-Management, Geschäftsprozessmanageme t, E-Business und Wissensmanagement - werden eingehend dargestellt.

Die 2. Auflage wurde an die neuen Studienplanempfehlungen für die Wirtschaftsinformatik angepasst und um die ausführlichere Darstellung der Themen Prozessmodellierung, Datenmodellierung und Projektmanagement erweitert.

Aus dem Inhalt: Wirtschaftsinformatik als Wissenschaft - Wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen - Grundlagen der Informatik - Informationssysteme in Organisationen - IT-Management - Geschäftsprozessmanageme t - E-Business - Wissensmanagement

Die Autoren

Prof. Dr. Franz Lehner ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik II an der Universität Passau. Stephan Wildner und Michael Scholz sind wissenschaftliche Mitarbeiter am gleichen Lehrstuhl.

Kapitel 2 Wirtschaftsinformatik alsWissenschaft (S. 9-10)

Die Wirtschaftsinformatik ist heute als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert und anerkannt. Diese Eigenständigkeit drückt sich u.a. in der Habilitationsmöglichkeit und in zahlreichen einschlägigen Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen aus [MCE+02]. Am Beginn der Entwicklung zu Anfang der 70er-Jahre standen intensive und kontroverse Diskussionen zwischen den beiden Mutterdisziplinen Informatik und Betriebswirtschaftslehreüber die Zuordnung der Wirtschaftsinformatik als Teilfach. Diese" Eigentumsansprüche" sind weitgehend Vergangenheit, da sich die Wirtschaftsinformatik (im angloamerikanischen Sprachraumals Information Systems bezeichnet) als eigenständige Disziplin durchgesetzt hat und der Loslösungsprozess von den Mutterdisziplinen abgeschlossen ist. DieWirtschaftsinformatik wird dabei nach verbreitetem Verständnis denWirtschaftswissenschaften zugerechnet.

Auch wenn eine abschließende Strukturierung der Fachinhalte noch immer schwierig ist, soll in diesem Kapitel ein Versuch unternommen werden, die Ausdifferenzierung und die inhaltliche Breite der Wirtschaftsinformatik zu dokumentieren. Die primäre Ausrichtung kann zunächst mit der Konzentration auf Informationssysteme in Organisationen beschrieben werden. Diese Position findet sich auch noch in den meisten gängigen Definitionen und Gliederungsvorschlägen zum Fach Wirtschaftsinformatik. Eine genauere Analyse macht jedoch deutlich, dass in den letzten zehn Jahren eine enorme Weiterentwicklung erfolgt ist. Die Grundlagen des Faches und ein gemeinsames Verständnis der Erkenntnisgegenstände stellen einen wichtigen Teil des Fachwissens dar,über das trotz der dynamischen Weiterentwicklung Konsens herzustellen ist. Um dieses Anliegen geht es in diesem Kapitel. Es werden der Gegenstandsbereich, die Einordnung in die Wissenschaftslandschaft (Kapitel 2.1) und die Grundorientierungen der Wirtschaftsinformatik dargelegt sowie eine terminologische Basis geschaffen (Kapitel 2.2). Zugleich soll damit auf die Besonderheiten hingewiesen werden, die sich aus demspezifischen Aufgabenfeld derWirtschaftsinformatik ergeben. Abschließend wird auf die Berufsbilder derWirtschaftsinformatik eingegangen (Kapitel 2.3).

2.1 Gegenstandsbereich und Forschungsinhalte
2.1.1 Fachinhalte derWirtschaftsinformatik

Das" Profil der Wirtschaftsinformatik" als Wissenschaft, das bis vor wenigen Jahren prägend war, wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft, den Mitgliedern der Wissenschaftlichen Kommission Wirtschaftsinformatik im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V., folgendermaßen zusammengefasst [LHM95]:

Gegenstand derWirtschaftsinformatik?
Gegenstand der Wirtschaftsinformatik sind Informations- und Kommunikationssysteme (IKS) in Wirtschaft und Verwaltung (kurz: Informationssysteme IS). IKS sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) als Aufgabenträger umfassen, die voneinander abhängig sind, ineinandergreifen und/oder zusammenwirken.

Im Mittelpunkt steht die Unterstützung bei der Erfüllung betrieblicher Aufgaben. Der Begriffsbestandteil Information verdeutlicht, dass es primärer Zweck dieser Systeme ist, betriebliche Prozesse mit Hilfe von Informationen zu lenken und die Informationsnachfrage von Aufgabenträgern (sei es Mensch oder Maschine) zu befriedigen. Art und Umfang der Informationsnachfrage ergeben sich aus den in Wirtschaft und Verwaltung zu erfüllenden Aufgaben. Der Begriffsbestandteil Kommunikation verdeutlicht, dass eine Koordination zwischen arbeitsteilig wirkenden Aufgabenträgern stattfindet. IKS sind offene Systeme. Ziel ihrer Konstruktion und Anwendung ist die optimale Bereitstellung von Information und Unterstützung von Kommunikation nach wirtschaftlichen Kriterien.

IKS sind komplex. Die Wirtschaftsinformatik zielt daher darauf ab, bestimmte Arten von IKS oder einzelne ihrer Komponenten zu isolieren, zu untersuchen und zu integrieren. Typische Arten von IKS ergeben sich aus unterschiedlichen Sichten der untersuchten Organisationseinheiten, z.B. IKS einer Organisation, IKS einer Arbeitsgruppe, IKS einer Person, IKS einer Branche, IKS einer betrieblichen Funktion oder IKS eines Geschäftsprozesses. Typische Komponenten von IKS sind z.B. Daten, Funktionen, Objekte und Mensch-Maschine-Schnittstellen.

Inhaltsverzeichnis6
Kapitel 1 Einführung12
1.1 Motivation12
1.2 Zielsetzung und Aufbau des Buches13
1.3 Entwicklung der Wirtschaftsinformatik16
Kapitel 2 WirtschaftsinformatikalsWissenschaft20
2.1 Gegenstandsbereich und Forschungsinhalte21
2.1.1 Fachinhalte derWirtschaftsinformatik21
2.1.2 Einordnung in die Wissenschaftslandschaft28
2.1.3 Wissenschaftskonzeption und Forschungsmethodik31
2.2 Grundorientierung und Begriffssystem der Wirtschaftsinformatik35
2.2.1 Grundorientierung der Wirtschaftsinformatik35
2.2.2 System37
2.2.3 Modell40
2.2.4 Information und Daten43
2.2.5 IT, Informationsinfrastruktur und Informationssystem53
2.3 Entwicklung von Berufsbildern der Wirtschaftsinformatik59
2.4 Zusammenfassung64
2.5 Aufgaben64
Kapitel 3 WirtschaftswissenschaftlicheGrundlagen66
3.1 Gegenstandsbereich und Forschung66
3.2 Teildisziplinen der Betriebswirtschaftslehre74
3.2.1 Beschaffung und Logistik76
3.2.2 Produktion86
3.2.3 Marketing94
3.2.4 Rechnungswesen100
3.2.5 Management105
3.2.6 Personalmanagement113
3.2.7 Organisation121
3.3 Zusammenfassung127
3.4 Aufgaben127
Kapitel 4 Grundlagen der Informatik130
4.1 Gegenstandsbereich und Forschung130
4.2 Teildisziplinen der Informatik133
4.2.1 Information und Kodierung134
4.2.2 Rechnerarchitektur137
4.2.3 Rechnernetze144
4.2.4 Algorithmen und Datenstrukturen150
4.2.5 Softwareentwicklung161
4.2.6 Datenbanksysteme172
4.3 Zusammenfassung185
4.4 Aufgaben186
Kapitel 5 Informationssysteme in Organisationen188
5.1 Grundlagen189
5.2 Klassifikation von Informationssystemen190
5.2.1 Funktionale Informationssysteme192
5.2.2 Integrierte Informationssysteme205
5.2.3 Sonstige Informationssysteme211
5.3 Gestaltung und Einsatz vonInformationssystemen216
5.3.1 Architektur von Informationssystemen217
5.3.2 Auswahl und Einführung von Informationssystemen221
5.4 Auswirkungen des Einsatzes von Informationssystemen223
5.4.1 Wirtschaftliche Auswirkungen224
5.4.2 Soziale Auswirkungen226
5.4.3 Individuelle Auswirkungen228
5.5 Zusammenfassung230
5.6 Aufgaben231
Kapitel 6 IT-Management232
6.1 Grundlagen232
6.2 Aufgaben und Rollen234
6.3 IT-Strategie und IT-Business-Alignment241
6.3.1 Strategiebegriff und Rolle von IT-Strategien241
6.3.2 Strategische Planung und Strategieentwicklung242
6.3.3 Formulierung der IT-Strategie und der Strategieinhalte245
6.3.4 IT-Business-Alignment250
6.4 IT-Organisation und IT-Prozesse252
6.4.1 Eingliederung der IT-Abteilung252
6.4.2 Aufbauorganisation der IT-Abteilung256
6.4.3 IT-Prozesse und IT-Servicemanagement258
6.5 IT-Controlling259