1.
Heutiger Tag
Der Tod hat Fliegen und Fremde ins Haus gelockt. Erstere umschwirren die verkohlten Überreste im Vorderzimmer. Letztere haben Stühle aus der Küche in den Hof geholt, aber ich sitze als Einzige und bin umringt von Männern in Uniform, denen ein fünfzackiger Stern an der Brusttasche oder am Ärmel Schutz und Autorität verleiht. Mir wurde gesagt, ein Einheimischer, der mit seinem Boot vor Hangman’s Creek dümpelte, hätte Rauch gesehen und es gemeldet. Vor dem Haus spricht Mr Abernathy mit einem weiteren Beamten. Daddy hätte sich geweigert, hier draußen Besucher zu empfangen. Bis jetzt hatten wir noch nie Besuch. Aber vermutlich sind es auch keine echten Besucher.
Daddy. Im Vorderzimmer. Mit ihr. Rot. Rote und gelbe Flammen. Haut, die sich von der Hitze spannt. Gekrümmte Gestalten auf verkohlten Bodendielen. Zwei schwarze Säcke, die fortgeschafft wurden. Dahin kommt man also nach dem Tod: in einen Leichensack.
So viele Menschen, die gemeinsam schweigen, bis das Dröhnen eines sich nähernden Schnellboots die Stille durchbricht. Während ich die Männer um mich herum anschaue, fühle ich mich wie das Wasser in den Gezeiten, das steigt und sinkt, zum Land strömt und sich wieder zurückzieht. Vom Hof zu den Trümmern des Vorderzimmers, vom Hier und Jetzt ein paar Stunden zurück, vom Wirklichen ins Unwirkliche. Ich schaue sie an und frage mich, ob sie erkennen, in welchen Momenten ich gerade nicht da bin.
Eine Polizistin schiebt sich durch die Reihe breiter Schultern und kräftiger Körper. Ihr Haar reicht