: Stefanie Stahl, Julia Tomuschat
: Nestwärme, die Flügel verleiht Halt geben und Freiheit schenken - wie wir erziehen, ohne zu erziehen
: GRÄFE UND UNZER
: 9783833867873
: GU Erziehung
: 1
: CHF 13.40
:
: Familie
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nestwärme, die Flügel verleiht - Die Beziehung stärken - Ein Buch für alle Eltern, die sich wünschen, dass ihre Kinder zu starken und glücklichen Persönlichkeiten heranwachsen.  - Vom Kleinkindalter bis in die Pubertät: Wie Eltern die Balance zwischen Bindung und Loslassen finden. Wie sie ihren Kindern gleichzeitig Wurzeln und Halt geben und Flügel und Freiheit schenken können. - Das Konzept vom 'inneren Kind' angewendet auf die Erziehung - von den zwei erfahrenen Psychologinnen Stefanie Stahl (Das Kind in dir muss Heimat finden, Jeder ist beziehungsfähig) und Julia Tomuschat. Erziehen, ohne zu erziehen - so lässt sich ein wichtiges Anliegen von Nestwärme, die Flügel verleiht auf den Punkt bringen. Weil Eltern heute ohnehin schon unheimlich vielen Pflichten und Ansprüchen genügen müssen, will dieses Buch ihnen nicht noch mehr Erziehungsratschläge aufhalsen, sondern es will sie entlasten. Entlasten, indem es sie dazu bewegt, die Beziehung zu ihren Kindern und sich selbst zu reflektieren.  Sich selbst besser verstehen - für die Kinder Da es heute kaum noch Großfamilien gibt und sich auch nicht ein ganzes Dorf um ein Kind kümmert, sind Eltern und Kinder in der Kleinfamilie stärker auf sich gestellt, und die Kinder sind den Ecken und Kanten ihrer Eltern oder Bezugspersonen mehr denn je ausgeliefert. Umso wichtiger ist es, als Vater oder Mutter mit sich im Reinen zu sein und sich der eigenen Prägungen und Glaubenssätze bewusst zu werden. So können Eltern ihre Kinder nicht nur durch die Brille der eigenen Ansprüche und Bedürfnisse sehen, sondern sie können erkennen, was ihre Kinder tatsächlich brauchen.  Das Buch hilft mit konkreten Fragestellungen und Reflektionen dabei, den Blick auf sich selbst und die Eltern-Kind-Beziehung zu werfen. Je besser Eltern sich selbst im Auge haben, desto leichter können sie durchatmen und ihren Kindern gute, authentische und liebevolle Eltern sein. Es geht weniger darum, etwas zu TUN, als vielmehr bewusster zu SEIN.  

Julia Tomuschat ist Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie arbeitet als Trainerin und Gesundheitspsychologin in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Teamentwicklung, Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Im Jahr 2008 gründete sie die 'Praxis für Gesundheitsförderung' in Lauf an der Pegnitz.

Für unsere Eltern
Mona und Walter Stahl – Heide und Christian Tomuschat

NESTWÄRME UND FLÜGEL FÜR ELTERN UND KINDER


Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder glücklich sind und später einmal lebenstüchtige Erwachsene werden. Sie wollen ihren Kindern eine innere Heimat geben, die ein Leben lang trägt – eine Nestwärme, die Flügel verleiht. Doch obwohl die meisten Eltern eine klare Zielvorstellung haben, scheint der Weg dorthin manchmal ungewiss, kurvig und voller Stolpersteine.

Was können wir tun, damit wir von unseren Erziehungsaufgaben nicht genervt sind? Wie können wir unser Kind lieben – auch wenn es sich anders verhält oder anders ist, als wir es uns wünschen? Kann man ein Kind zu viel lieben? Wie sollen wir Grenzen setzen? Wann müssen wir loslassen? Wodurch werden unsere Kinder als Erwachsene beziehungsfähig? Was sind die schlimmsten Fehler in der Eltern-Kind-Beziehung? Und wie vermeide ich sie? Wie schaffe ich es, dass mein Kind möglichst glücklich wird? Wie kann ich begangene Fehler wiedergutmachen? Wie kann ich mich selbst als Vater oder Mutter besser im Griff haben?

Das sind einige der Fragen, die uns in unseren Workshops von engagierten, manchmal auch bekümmerten, Müttern und Vätern gestellt werden.

Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass all die verschiedenen Fragen auch nach recht unterschiedlichen Antworten verlangen. Tatsächlich ist es jedoch einfacher. Denn wir findenalleAntworten auf diese Fragen undLösungen für diese Probleme, wenn wir diedrei existenziellen psychologischen Grundbedürfnisse des Menschen betrachten.

DREI PSYCHOLOGISCHE GRUNDBEDÜRFNISSE
  1. Unser Bedürfnis nachBindung. Wir benötigen zwischenmenschliche Beziehungen, einen Anschluss an andere Menschen und die Gemeinschaft, um überleben zu können. Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Die Fähigkeit, die wir entwickeln müssen, damit dies gelingt, ist Anpassungsfähigkeit.

  2. Unser Bedürfnis nachAutonomie. Neben der Anpassungsfähigkeit benötigen wir auch autonome Fähigkeiten, damit wir selbstständig leben und unseren eigenen Weg gehen können. Damit dies gelingt, ist Abgrenzungsfähigkeit am wichtigsten.

  3. Unser Bedürfnis nachSelbstwert. Jeder Mensch hat ein tiefes Bedürfnis, sich wertvoll und angenommen zu fühlen. Ein gutes Selbstwertgefühl gibt uns Kraft und innere Sicherheit. Unser Selbstwertgefühl hat weitreichende Folgen für unsere Lebenszufriedenheit.

Bindung, Autonomie und der Selbstwert sind sozusagen die »Bausteine unserer Psyche«. So wie jedes Haus aus einem Fundament, Wänden und einem Dach besteht, ist die menschliche Psyche auf diesen drei Grundbedürfnissen aufgebaut. Dabei ist dies kein statisches Geschehen, sondern eher ein Prozess. Und alle drei Grundbedürfnisse wirken in einem engen Wechselspiel: Unser gesamtes Leben lang sind wir damit beschäftigt, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen (Bindung) und gleichzeitig unsere eigenen Interessen und Wünsche durchzusetzen (Autonomie). Gelingt uns beides, so hat das eine positive Auswirkung auf unseren Selbstwert. Damit haben die psychologischen Grundbedürfnisse eine ungeheuer weitreichende Auswirkung auf unsere Persönlichkeit, auf unsere Beziehungen und nicht zuletzt auf das gesamte Weltgeschehen. Weltgeschehen – das ist nicht zu weit gegriffen. Denn Menschen, denen im Leben eine gute Balance zwischen Beziehung und Autonomie gelingt, müssen beispielsweise andere nicht abwerten oder ausgrenzen, um sich selbst besser zu fühlen. Das Miteinander von solchen »reifen« Persönlichkeiten gestaltet sich automatisch freundlicher und zugleich freier.

Mit diesem Wissen können wir uns selbst besser verstehen und zugleich die Beziehung zu unseren Kindern auf feste Füße stellen. Wer die drei psychologischen Grundprinzipien versteht und beherzigt, weiß, was eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung und damit auch eine gute Erziehung ausmacht. Dann kann man viele Zweifel und Fragen rund um die »richtige« Erziehung hinter sich lassen und mit gutem Gefühl seinen Kindern alles mitgeben, was sie für ihr Leben brauchen:Nestwärme, die Flügel verleiht. Vor dem Hintergrund dieser drei Prinzipien wird vieles in der Kindererziehung leichter werden. Denn in allen Bereichen des Lebens lassen sich scheinbar komplexe Strukturen letztlich auf die Bedürfnisse nach Bindung, Autonomie und Selbstwert zurückführen. Kennt und versteht man diese Elemente, so kann man eine neue Sicht auf die Dinge gewinnen, die sowohl vertieft als auch vereinfacht ist.

WER WIR SIND


Bevor es jedoch weitergeht, wollen wir Autorinnen uns erst einmal vorstellen. Wir sindStefanie Stahl undJulia Tomuschat und haben uns vor dreißig Jahren am Kaffeeautomaten vor einem Hörsaal an de