: Adolf Wermuth
: Michael Kowarsch
: Ein Beamtenleben Der Geburtshelfer von Groß-Berlin erinnert sich
: Books on Demand
: 9783752695601
: 1
: CHF 8.70
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 488
: Wasserzeichen
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Der Mann, der Groß-Berlin machte, kam aus Hannover. 1855 ging es mit seiner Geburt los. Natürlich war er ein richtiger Junge mit Ecken und Kanten. Parteilos, Prinzipientreue, Strebsamkeit und Ausdauer lernte er im Elternhaus. Das Studium in Leipzig, Heidelberg, Göttingen schloß er mit dem Dr. jur. ab. Auf dem Wege zum Bürgermeister von Berlin wurde er Regierungsassessor, wechselte zum Reichsamt des Innern, war beteiligt am Aufbau des Reichswetterdienstes, beim Abschluß des Helgoland-Sansibar-Vertrages, dann Interimsverwalter von Helgoland, Reichskommissar für die Weltausstellungen in Melbourne und Chicago. Er hatte Umgang mit dem Kaiser, Bismarck, Bethmann Hollweg, Delbrück und Mark Twain bis er schließlich zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt wurde.

KAPITEL 2 DAS REICHSAMT DES INNERN BIS ZUM RÜCKTRITT BISMARCKS


Das Reichsamt, dem ich nun angehörte, war die Mutter der obersten Reichsbehörden und darum auch das Mädchen für alles. Bei Einrichtung der Geschäfte für den Norddeutschen Bund hatte man zunächst mit der denkbar geringsten Zahl von Beamten sich beholfen. Das Bundeskanzleramt, später Reichskanzleramt, führte unter dem Reichskanzler die gesamte Verwaltung, mit Ausnahme der auswärtigen Politik. Sachgemäß und trocken, gelegentlich allzu trocken, hatte es Delbrück ein Jahrzehnt geleitet. Mit seinem Abgang begann die Zerlegung des Reichskanzleramtes. In schneller Folge wurde eine oberste Rei