: Demi Moore
: Inside Out Mein Leben
: Goldmann
: 9783641266011
: 1
: CHF 13.30
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 336
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Demi Moore ist seit Jahrzehnten ein Synonym für legendäre Filmrollen. Doch obwohl sie im Laufe ihrer Karriere zu einer der bestbezahltesten Schauspielerinnen in Hollywood wurde, kämpfte sie stets mit Zweifeln und Unsicherheiten, Sucht und Körperbildproblemen. Zuletzt machte sie vor allem durch Negativschlagzeilen über ihre Alkoholabhängigkeit und ihre Beziehung mit Asthon Kutcher von sich reden. Mit knapp 50 steht sie schließlich vor einem beruflichen und privaten Scherbenhaufen und leidet an gesundheitlichen Problemen. Wie konnte das passieren?

In ihrer Autobiografie dreht Demi Moore die Zeit zurück. Aufrichtig und nachdenklich erzählt sie von ihrer turbulenten und traumatischen Kindheit, die sie jahrelang verfolgte, ihren Ehen mit hochkarätigen Hollywood-Schauspielern und der komplizierten Beziehung zu ihrer Mutter. Auch gibt sie sehr persönliche Einblicke in ihre Arbeit am Set und ihren Kampf um Gleichberechtigung in der Filmbranche. Eine überraschend ehrliche und mitreißende Geschichte der Widerstandskraft, des Überlebens und der Hingabe - inklusive eines bisher unveröffentlichten farbigen Bildteils.

Demi Moore ist Schauspielerin, Produzentin, Regisseurin und Aktivistin. Sie ist unter anderem bekannt für ihre Rollen in »St. Elmo's Fire«, »Nochmal so wie letzte Nacht«, »Ghost - Nachricht von Sam«, »Eine Frage der Ehre«, »Ein unmoralisches Angebot«, »G.I. Jane«, »3 Engel für Charlie: Volle Power« und »Der große Crash - Margin Call«. Sie lebt in Los Angeles und Hailey, Idaho.

KAPITEL 1

Es mag einem vielleicht seltsam erscheinen, doch ich habe die Zeit, die ich als Fünfjährige im Krankenhaus von Merced in Kalifornien verbrachte, als beinahe märchenhaft in Erinnerung. In meinem pinken Fleecenachthemd saß ich in meinem Bett und wartete auf meine täglichen Besucher – die Ärzte, die Schwestern und meine Eltern. Ich fühlte mich dort ausgesprochen wohl. Ich war bereits seit zwei Wochen da und fest entschlossen, die beste Patientin zu sein, die sie in diesem Krankenhaus je gesehen hatten. Dort, in dem hellen, sauberen Zimmer, hatte ich das Gefühl, dass alles unter Kontrolle war: Die Abläufe waren immer dieselben und wurden von richtigen Erwachsenen vorgegeben. (Zur damaligen Zeit herrschte in der Gegenwart von Ärzten und Krankenschwestern eine ehrfürchtige Atmosphäre: Sie wurden verehrt, und es war praktisch ein Privileg, wenn man sich unter ihnen aufhalten durfte.) Alles ergab einen Sinn: Ich fand es schön, dass ein bestimmtes Verhalten meinerseits vorhersehbare Reaktionen hervorrief.

Bei mir war das Nephrotische Syndrom festgestellt worden, ein lebensbedrohlicher Zustand, über den man nur sehr wenig wusste – und das, was man wusste, hatte man anhand von Studien herausgefunden, die ausschließlich an Jungen durchgeführt worden waren. Im Grunde ist es eine Krankheit, bei der das Filtersystem nicht mehr richtig funktioniert. Ich erinnere mich noch gut daran, wie verängstigt ich war, als ich meiner Mutter meine angeschwollenen Genitalien zeigte und ihre Reaktion darauf sah: Die Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie packte mich ins Auto und raste mit mir ins Krankenhaus, wo ich drei Monate lang bleiben sollte.

Meine Tante unterrichtete eine vierte Klasse und ließ die Kinder mit Tonpapier, Bunt- und Filzstiften Karten für mich basteln, auf denen sie mir gute Besserung wünschten. Meine Eltern brachten sie mir noch am selben Nachmittag. Ich fand die ganze Aufmerksamkeit, die mir zuteilwurde – noch dazu von älteren Kindern, die ich nicht einmal kannte –, sehr aufregend, doch als ich von den buntbemalten Karten aufsah und in die Gesichter meiner Eltern blickte, spürte ich zum ersten Mal, wie viel Angst sie davor hatten, dass ich vielleicht nicht überleben könnte.

Ich griff nach der Hand meiner Mutter und versuchte sie zu beruhigen: »Alles wird gut, Mommy.«

Mit gerade einmal dreiundzwanzig Jahren war sie damals praktisch selbst noch ein Kind. Meine Mutter, Virginia King, war ein Teenager von gerade einmal fünfundvierzig Kilogramm, als sie, kurz nachdem sie die Highschool in Roswell, New Mexico, abgeschlossen hatte, mit mir schwanger wurde. Sie war im Grunde selbst noch ein kleines Mädchen. Nachdem sie neun schmerzhafte Stunden in den Wehen gelegen hatte, wurde sie in letzter Sekunde – kurz bevor ich auf die Welt kam – bewusstlos geschlagen. Für unsere Beziehung nicht gerade der ideale Start.

Ein Teil von ihr war nicht wirklich im Hier und Jetzt verhaftet, was ihr die Fähigkeit verlieh, unkonventionell zu denken. Sie kam zwar aus armen Verhältnissen, hatte aber nicht die entsprechende Mentalität – siedachte nicht wie arme Leute. Sie wollte für uns nur das Beste vom Besten: Billigmarken wären ihr auf keinen Fall ins Haus gekommen – weder beim Müsli noch bei der Erdnussbutter oder beim Waschmittel. Sie war großzügig, herzlich und gastfreundlich. An unserem Tisch war immer noch ein Platz frei. Und sie strahlte eine lässige Selbstsicherheit aus – sie war definitiv keine Verfechterin irgendwelcher Regeln.

Mir war schon während meiner Kindheit bewusst, dass Ginny anders war – s