: Andrea Würtz, Bastian Klamke
: Altenpflege - Kämpfen statt Kündigen Wie Pflegekräfte ihren Berufsalltag nachhaltig verbessern können
: Schlütersche
: 9783842692053
: 1
: CHF 30.00
:
: Pflege
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Andrea Würtz deckte 2020 die menschenunwürdigen Verhältnisse in einer Seniorenresidenz in Schliersee auf. Seither ist sie aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Sie schreibt in Zeitschriften und Online-Medien, steht in Talkshows Rede und Antwort, filmte gemeinsam mit Günter Wallraff und wurde als 'die' Whistleblowerin in der Altenpflege bezeichnet. Gemeinsam mit Bastian Klamke legt sie nun ihr erstes Buch vor. Die beiden Autoren wollen zeigen, was in der Altenpflege jetzt noch möglich ist, was Pflegekräfte selbst tun können, statt zu jammern und auf die Politik etc. zu warten: Welche Möglichkeiten haben Pflegekräfte, um gegen Missstände vorzugehen? Wo lässt sich Hilfe holen, wenn (fast) gar nichts mehr geht? Wie können Pflegekräfte ihre Verantwortung gegenüber den Bewohnern wirklich wahrnehmen? Würtz& Klamke verschweigen nicht, wie miserabel der aktuelle Zustand der Altenpflege in Deutschland ist. Sie beschönigen nicht, sie wiegeln nicht ab, sie wischen nicht weg. Ihr Weg ist ein anderer: Sie rufen zum Kampf auf. Es gibt kein 'Weiter so' mehr, sondern ab sofort ein 'So nicht!' Der Kampf gegen die Deprofessionalisierung der Pflege muss jetzt begonnen werden. Aber er muss von den Pflegekräften selbst angestoßen werden, mit Mut, Leidenschaft und Stärke. Genau diesen Rückhalt bietet dieses Buch! Es versteht sich ausdrücklich als Aufforderung zum Kampf, statt zur Kündigung. Neben den prägnanten Texten von Andrea Würtz, erhält das Buch sein besonderen Reiz durch pointierte Cartoons von Bastian Klamke.

Andrea Würtz ist examinierte Kinderkrankenschwester mit Weiterbildung zur Stations- und Pflegedienstleitung und Study Nurse. Sie verfügt über langjährige Pflegeerfahrung in unterschiedlichen Bereichen der Pflege, u. a. in der Pädiatrie, OP/Anästhesie, ambulante Intensivpflege, Study Nurse, Hygienebeauftragte, Pflegedienstleitung einer Tagespflege. Bastian Klamke ist Pflegefachmann und seit 1999 auf einer interdisziplinären Intensivstation tätig. Von 2001 bis 2004 studierte er Pflegemanagement mit dem Abschluss Diplom-Pflegewirt (FH). Während seines Studiums und im Anschluss bis 2006 war er als Mitarbeiter im Qualitätsmanagement in einer Unternehmensberatung für Gesundheitseinrichtungen tätig. Seit 2003 ist er als freischaffender Künstler in den Bereichen Illustrationen, als Cartoonist und Comiczeichner im Nebenberuf tätig, viele seiner Zeichnungen sind längst über die Pflegebranche hinaus bekannt.

Wie geht »gute Pflege« mit der Anerkennung von bitteren Realitäten (Pflegenotstand), einem schier unmöglichen »Personalschlüssel« und der Tatsache, dass es uns noch immer nicht gelungen ist, die Marschrichtung »Jeder kann pflegen« anhaltend zu verändern?

Über welche Punkte müssen Sie sich in Ihrem zukünftigen Handeln Gedanken machen? Wo sind die Aspekte, die Sie direkt beeinflussen können und warum sollte dies nicht schon wieder in zeitraubenden Arbeitskreisen und Diskussionsrunden enden?

Kurz und knapp gesprochen: Die Ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen haben ein Recht auf eine menschenwürdige Pflege. Das ist und bleibt das oberste Ziel! Geht es den Pflegebedürftigen besser und hört die unsägliche und zu häufig schlechte und faktisch nicht funktionierende Fließbandversorgung »sauber, satt und trocken« endlich auf, wird es auch unserem Berufsstand besser gehen. Diese Überzeugung habe ich auch weiterhin!

Die Versuchung ist groß, wieder auf die Politik zu warten. Doch auf der Grundlage des SGB XI und der »Teilkasko« Pflegeversicherung ist keine gute Pflege möglich. Weder jetzt noch in Zukunft. Allen »Mikrolösungen«, allem Hin- und Herschieben von Verantwortlichkeiten in breiter gesellschaftlicher- und politischer Manier zum Trotz.

Es geht um Sie, Ihr Team, Ihre Pflegedienstleitung, Ihre Heimleitung, Ihre Loyalität zu Ihrem Arbeitgeber. Es geht um Ihre pflegefachliche und pflegeethische Verantwortung gegenüber den Ihnen anvertrauten Bewohner*innen!

Die gute Nachricht: Wenn Sie bereit sind, wirklich drastisch anders und »neu« zu denken, kann sich eine Verbesserung einstellen, von der alle Beteiligten profitieren könnten.

Seien Sie offen für Veränderungen und Kompromisse, die sich am »Hier und Jetzt« orientieren. Das erfordert eine Menge Ehrlichkeit, die Anerkennung einiger unbequemer Wahrheiten und eine große Portion Handlungsbereitschaft. Bevor wir in ein Fallbeispiel einsteigen, möchte ich bei einigen grundsätzlichen Punkten ansetzen. Stellen Sie sich bildlich eine Kiste mit Bausteinen vor, mit der Sie eine stabile Grundlage für die »Neuausrichtung« schaffen können.

2.1Ihre Kommunikation muss stimmen


Wann hatten Sie Ihre letzte Kommunikationsfortbildung? Wann vielleicht sogar eine Supervision mit Kommunikations- und Konfliktmanagement, weil es im Team Reibungspunkte und Anfeindungen gegeben hat?

Unser Tipp

Werfen Sie doch noch mal einen Blick auf das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun:https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat.