: Hansjürgen Saechtling (Hrsg.), Erwin Baur, Sigrid Brinkmann, Ernst Schmachtenberg (Mitherausgeber)
: Saechtling Kunststoff Taschenbuch
: Carl Hanser Fachbuchverlag
: 9783446414372
: 30
: CHF 44.10
:
: Naturwissenschaft
: German
: 1016
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Das Kunststoff-Taschenbuch bietet– kompakt und kompetent aufbereitet– das gesamte aktuelle Wissen um den Werkstoff Kunststoff, seine Eigenschaften, seine Verarbeitung und seine Anwendung. Dieser Bestseller der deutschsprachigen Kunststof. iteratur erschließt dem Praktiker wie dem Neueinsteiger den aktuellen Stand der Kunststofftechnik mit allen Neuentwicklungen in der Technik (Produkte und Verfahren), Veränderungen im Markt (Handelsnamen, Bezugsquellen, Normung) sowie wichtigen Brancheninformationen (Aus- und Weiterbildung, Branchenadressen, Literatur).

Die neue Ausgabe bietet wieder ein umfassendes, zuverlässiges, modernes Nachschlagewerk, das dem Benutzer Zusammenhänge erläutert, Fachfragen beantwortet und als Ratgeber tägliche Hilfestellung leistet. Darüber hinaus hat der Leser mit dieser Ausgabe kostenlosen Zugriff auf das elektronische Buch– mit Volltextsuche und Notizfunktion.

"... In keinem Buch wird das Wissen um die Kunststoffe für den technisch interessierten Fachmann so umfassend und klar strukturiert dargestellt, wie auf den fast 1000 Seiten des Saechtling ... Man findet praktisch alles, was dem Anwender nützlich ist ...!"

2 Aufbau der Kunststoffe (S. 15-16)

2.1 Strukturbeschreibung der Kunststoffe

Die Eigenschaften von Stoffen lassen sich aus ihrer Struktur erklären. Kunststoffe besitzen die größte Strukturvielfalt aller vom Menschen genutzten Werk- und Funktionsstoffe. Für synthetische oder durch stoffliche Abwandlung hergestellte Kunststoffe gelten die gleichen Strukturierungsprinzipien wie für Biomakromoleküle (z. B. Eiweiße, Kohlehydrate), die infolge ihrer vielfältigen Strukturvariationen zur Basis des Lebens wurden. Zur fachlichen Orientierung im Kunststoff- und Kautschukgebiet und zur Eigenschaftsbewertung sind Elementarkenntnisse der Polymerstruktur sehr hilfreich. Daher soll dieser Problemkreis nachfolgend in möglichst einfacher und kurzgefasster Weise dargestellt werden, ohne dabei immer Anspruch auf Vollständigkeit und akademische Akkuratesse erheben zu wollen. In weiteren Kapiteln (z. B. Kapitel 6) werden diese Ausführungen durch die Angabe detaillierter Struktur-Eigenschafts-Zusammenhänge ergänzt und die Aussagen angewendet.

2.1.1 Chemische Struktur (Konstitution und Konfiguration der Makromoleküle)Organische Makromoleküle bestehen aus vielen sich wiederholenden Grundbausteinen (konstitutive Repetiereinheiten). Sie werden durch verschiedene Bildungsreaktionen aus niedermolekularen Ausgangsstoffen (Monomere) synthetisiert.

Durch die chemische Bindung vieler Monomere in ein Molekül entsteht das Polymer (Makromolekül). Als Art der chemischen Bindung (Hauptvalenzbindung) ist die kovalente Elektronenpaarbindung (homöopolare Bindung, Atombindung) dominierend. Die Metallbindung kommt nicht vor und die Ionenbindung nur in sehr seltenen Fällen als partielle chemische Bindung. Ionische Polymere sind Polyelektrolyte, falls die Ionenkonzentration wasserlösliche Polymere bedingt. Sie werden Ionomere genannt, wenn die geringen Konzentrationen an ionisch dissoziierten Bindungen zu wasserunlöslichen Polymeren führt. Am atomaren Aufbau sind hauptsächlich die Nichtmetallelemente Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) beteiligt. Relativ häufig treten noch Stickstoff (N), Chlor (Cl), Fluor (F) und Schwefel (S) auf (Heteroatome). Sog. halborganische Polymere enthalten die Halbmetallelemente Silizium (Si), als Silikone oder Polysiloxane bezeichnet, und Bor (B). Andere Elementarzusammensetzungen sollen wegen ihrer sehr speziellen Bedeutung nicht beachtet werden. Bereits die bisher besprochenen Strukturmerkmale erlauben folgende Rückschlüsse auf das Eigenschaftsbild reiner organischer Polymere:

- geringe elektrische Leitfähigkeit (elektrische Isolatoren),
- geringe Wärmeleitfähigkeit (thermische Isolatoren),
- spezifisch leichte Werkstoffe (Dichte 0,8 bis 2,2 g/cm3),
- begrenzte thermische Beständigkeit, da Aufspaltung der Elektronenpaarbindung
irreversibel ist.

Art und Funktionalität (Bindigkeit) der monomeren Ausgangsstoffe bestimmen die kovalente Grundstruktur von Kunststoffen (siehe Bild 2.1).

Vorwort zur 30. Auflage17
Vorworte 1936/8918
Inhalt23
Kurzzeichen der Kunststoff-Technik26
1 Einleitung39
1.1 Wirtschaftliche Bedeutung der Kunststoffe41
1.2 Einordnung der Kunststoffe in das Gebiet der Werkstoffe43
1.3 Benennung und Kurzzeichen für Polymere47
2 Aufbau der Kunststoffe51
2.1 Strukturbeschreibung der Kunststoffe53
2.1.1 Chemische Struktur53
(Konstitution und Konfiguration der Makromoleküle)53
2.1.2 Morphologische Struktur70
(Konformation und Aggregation der Makromoleküle)70
2.1.3 Thermische Zustands- und Umwandlungsbereiche80
(Einteilung der Kunststoffe nach der Molekülstruktur)80
2.2 Stoffliche Modifizierung von Kunststoffen87
2.2.1 Polymermischungen (Blends)87
2.2.2 Kunststoffverbunde88
2.2.3 Zusatzstoffe (Additive) für Kunststoffe90
2.3 Kunststoffrecycling90
3 Eigenschaften und Prüfverfahren95
3.1 Aussagekraft der Kennwerte100
3.2 Verarbeitungstechnische Kennwerte105
3.2.1 Rheologisches Verhalten106
3.2.2 Erstarrungsverhalten115
3.2.3 Entformungsverhalten116
3.2.4 Abbauverhalten117
3.2.5 Schwindungsverhalten und Toleranzen119
3.2.6 Orientier119