: Nina MacKay
: Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum
: Drachenmond Verlag
: 9783959919883
: 1
: CHF 7.30
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was wollt ihr denn machen? Rap-Battle gegen Charming und die Dreizehnte Fee?Zwar ist das Verlorene Kind zurück und die Märchenwaldbewohner sind keine Zombies mehr, doch alle anderen Katastrophen konnten größtenteils nicht zufriedenstellend gelöst werden. Also macht sich Red auf, um eine List gegen Aladin ins Rollen zu bringen, während der Rest der Schneewittchen-Gang einen Plan entwickelt, der auch die Sieben Zwerge miteinbezieht. Können Letztere, obwohl sie mit den Vorbereitungen für ihre Mettsommer-Party bereits alle Zwergenhände voll zu tun haben, den Einmarsch der Truppen des Morgenlands verhindern? Werden Alice und der Hutmacher trotz Nicht-Verhochzeitungsfeier an der Seite von Red kämpfen? Und welchen wahnwitzigen Plan verfolgen die Prinzen?Der Abschluss-Band der Hipster-Märchen Reihe.

Nina MacKay pflegt eine ausgesprochene Abneigung gegen Kurzbiographien und konnte nur mit Gewalt zu den folgenden Angaben gebracht werden:Im realen Leben arbeitet sie angeblich als Marketing Managerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Charakteren. Vorzugsweise mit literweise Kaffee im Gepäck. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby, genauso wie der tägliche Austausch mit ihrem Jungautoren Verein und den zwei Betaleser Gruppen auf WhatsApp. Es lebe die moderne Technik und Pseudonyme, weswegen nichts von dieser Biographie irgendwo bewiesen werden kann.

Kapitel 1


Ich sitze am Rand von Snows Swimmingpool und betrachte meine menschlichen Hände. Vor mir zieht Jaz seine Bahnen. Seine Morgenrunde, wie er es nennt.

Wasser spritzt, als er direkt vor mir eine Wende einlegt, sich abstößt, um dann zum gegenüberliegenden Rand zu kraulen.

Ich blinzle. Zwei Tage sind es noch bis Vollmond. Mir läuft die Zeit davon. Kurz denke ich zurück an den Moment vor etwas über einer Woche, als Ever mich aus Versehen gekratzt hat. Als er und Jaz sich geprügelt haben. Meine Nasenflügel blähen sich, als ich mit einem Daumennagel über die Falte am Knöchel meines Mittel­fingers kratze. An diesem Tag muss es geschehen sein. Nach der Prügelei. Wie gebannt starre ich auf meinen Unterarm und die dort verheilenden drei roten Striemen. Der Schorf der Wunde bröckelt bereits. Ein Werwolf? Ich? Irgendwie fühlt sich dieser Gedanke fremd an. Unmöglich geradezu. Ich winkle auch mein zweites Knie an und lege meine Wange darauf ab. Und Ever, mein Ever liegt immer noch tot in Snows Glassarg. Auch ihm läuft die Zeit davon. Wenn wir es nicht bald schaffen, seine Seele aus der Hölle zurückzuholen, werden wir es nie mehr tun.

Hinter mir geht die Tür auf. An den Schritten und daran, dass sich mehrere Personen gegenseitig mit Handtüchern eins über­ziehen, während sie sich übereinander lustig machen, kann ich ohne mich umzudrehen erkennen, dass es die Ehemänner von Snow, Rose und Rapunzel sein müssen.

»Oh, wir stören wohl.« Prinz Cedrics Stimme. Jemand verpasst ihm einen Schlag mit einem Handtuchende.

»Sorry, Red«, sagt Prinz Philip. »Wir brauchten mal eine Auszeit von den Mädels und ihrer strategischen Kriegsführung.«

Nachvollziehbar. Ich streiche mir die Haare aus der Stirn. »Schon gut. Ihr habt auch eine Pause verdient.« So wie Jaz und ich. Weil die Prinzen sich nicht bewegen und nur dumm rumstehen, seufze ich und frage: »Wie viele Stunden sind es noch bis zum Ultimatum von Charming?«

Prinz Adrian geht neben mir in die Hocke. Er riecht nach Bier und Buttercremetörtchen. »Noch dreieinhalb Stunden etwa.«

Eigentlich sind es drei Stunden und dreizehn Minuten, aber ich korrigiere ihn nicht. Immerhin stehen sie nun nicht mehr so steif hinter mir. Drei Stunden und dreizehn Minuten. Wie könnte ich das vergessen? Drei Tage ist es her, dass Cinder ihren Ex, Prinz Charming, dazu überreden konnte, uns einen Auf