: Jelena Weber
: Mehr vom Weniger Minimalismus für Anfänger
: ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783965842359
: 1
: CHF 14.40
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: Praktische Anleitungen
: German
: 219
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Etwa 10.000 Dinge besitzt jeder Deutsche im Durchschnitt. Man steckt in der Konsumfalle, hortet und sammelt, weil man glaubt, all diese Dinge haben zu müssen, und sich nicht trennen kann. Minimalismus kann die Lösung für die materielle Belastung sein, unter der viele bewusst oder unbewusst leiden. Denn wer wenig besitzt, muss sich um weniger kümmern und hat dafür mehr Platz, Zeit und Geld. Wie ein minimalistisches Leben gelingt, ohne dass einem etwas fehlt, zeigt Aufräum-Expertin Jelena Weber. Für sie hat Minimalismus nichts mit Askese zu tun, sondern kann sich für jeden individuell gestalten. Sie gibt viele praktische Tipps für alle Wohn- und Lebensbereiche - vom richtigen Ausmisten und Ordnen à la Marie Kondo, über Capsule Wardrobe und Pflege für langlebige Kleidung bis zum aufgeräumten Arbeitsplatz. Einfache DIY-Anleitungen zeigen, dass man vieles schnell und günstig selber machen kann. Minimalismus ist nicht nur ökologischer und nachhaltiger. Er schafft auch mehr Wertschätzung für das, was man besitzt, sowie mehr Bewusstheit darüber, was man an materiellen Dingen wirklich braucht.

Jelena Weber startete 2016 ihren YouTube-Kanal rund um DIY und Einrichten. Ob Schuhregal, Kindermöbel, Wände streichen - ganz nach ihrem Motto 'Einfach machen!' greift Jelena in ihrer Berliner Altbauwohnung behänd selbst zum Werkzeug und gibt ihren Zusehern viel Inspiration, sowohl für den Alltag als auch für größere Wohnungs-Projekte. Auch der 'Sauber-Samstag', nerviges Wäschewaschen, Aufräumen und Ausmisten sind immer wiederkehrende Themen.Jelena Weber war zudem die 'Aufräum-Nanny' im Sat.1-Vorabendmagazin 'Endlich Feierabend' und saß in der Jury der Show 'Mit Nagel und Köpfchen - Die große Kreativ-Challenge'.

EINLEITUNG


EINFACH LEICHTER LEBEN!


Was bedeutet „Minimalismus“ eigentlich? Als ich das Wort googelte, fand ich diese Definition: Minimalismus ist die „bewusste Beschränkung auf ein Minimum, auf das Nötigste“. Ich finde, das klingt schwammig. Allein schon: „das Nötigste“. Es bedeutet sicher für alle etwas anderes. Manche finden es vielleicht nötig, besonders schönes Besteck zu besitzen. Anderen ist das nicht so wichtig. Ich kenne zum Beispiel Menschen, die sich sogar fragen: „Brauche ich einen Stuhl und einen Tisch – oder reicht mir vielleicht nur ein Bett?“ Tatsächlich kann Minimalismus bis ins absolute Extrem gehen, und ich bin überzeugt, dass manche Menschen sich damit wohlfühlen und es als sehr befreiend empfinden, so gut wie überhaupt nichts mehr zu besitzen. Auch ich finde diese Vorstellung vom Ansatz her spannend. Andererseits macht es mir Freude, in einem schönen Haus zu leben und es so kreativ auszugestalten, dass es zu einem Rückzugsort für meine Familie und mich wird, in dem wir uns alle geborgen fühlen. Dazu gehören für mich auch schöne Dinge und Möbel. Ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl würden mir absolut nicht ausreichen. Vielleicht geht es dir in dieser Hinsicht ähnlich wie mir? Trotz alledem bin ich, wie du sicher auch, auf der Suche nach der richtigen Anzahl von Dingen, die mir – und uns allen! – guttun. Die genaue Anzahl ist natürlich individuell verschieden. Marie Kondo sieht das auch so – und diese Auffassung hat mich geprägt. Welche Dinge das sogenannte „Nötigste“ sind, findet man nicht sofort heraus, sondern nur mit der Zeit. Eine Annäherung in Schritten also – bis man schließlich an dem Punkt ankommt, an dem es zum persönlichen Typ passt.

DAS LEBEN LEICHTER MACHEN

Aber so einfach das klingt – leicht ist das nicht. Weil sich die Wahrnehmung aufs eigene Zuhause immer mal wieder verändert. Wenn ich zum Beispiel meine Mutter besuche, denke ich, dass sie ihr Zuhause richtig schön eingerichtet hat. Wenn ich bei ihr bin, empfinde ich ihre Wohnung nicht als zu voll. Wenn ich dann wieder heimkomme, kommt mir meine Wohnung jedes Mal irgendwie zu karg vor. Aber nach einer Weile pendelt sich diese Wahrnehmung wieder ein und ich empfinde meine Art, mich einzurichten, als genau passend für mich und meine Familie. Das ist der springende Punkt: Dein Lebensstil, deine Lebenseinstellung und deine Art, dich einzurichten, müssen übereinstimmen. Selbst wenn du es woanders schön findest, wo der Einrichtungsstil möglicherweise ganz gegensätzlich zu deinem ist, kann es sein, dass dies – wenn du dich selbst so einrichten würdest – überhaupt nicht mit deinen alltäglichen Bedürfnissen harmonieren würde.

Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: Vielleicht findest du ein großzügiges, offen gestaltetes Loft mit einer freien Treppe und einer Galerie ohne Geländer wunderschön. Du hast aber zwei kleine Kinder, lebst mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen und ihr seid beide im Homeoffice. Für die Kinder brauchst du Sicherheit. Ihr beiden Erwachsenen braucht einen Raum, in dem ihr ungestört arbeiten könnt. Und ihr jede/r Einzelne braucht Rückzugsräume, um auch mal ganz für sich zu sein. So verschieden wie die Lebensentwürfe sind auch die Vorstellungen davon, was nötig ist und was nicht. Was man beim anderen toll findet, muss nicht zu einem selbst passen. Der Weg zum eigenen „Mehr vom Weniger“ führt in Versuchsschritten und über Kompromisse zum individuell stimmigen Ziel. Deshalb bin ich der Meinung, dass jede und jeder von uns für sich selbst herausfinden darf, welche Vorstellung von Minimalismus persönlich am geeignetsten ist. Ich zum Beispiel würde mich nicht als Minimalistin bezeichnen, obwohl ich in vielerlei Hinsicht wahrscheinlich wesentlich minimalistischer lebe als viele andere. Mein Wunsch für dich und uns alle ist daher, dass wir uns das Leben leichter machen und dabei unseren ganz persönlichen Weg finden dürfen.