: Svea Lundberg, Fenja Wächter
: (Un)desired Risk - Hingabe
: tolino media
: 9783757912222
: 1
: CHF 4.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 560
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Verstoßen von seiner Familie arbeitet Jascha hart daran, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen. Doch noch immer wagt er es nicht, seine tiefsten Begierden frei auszuleben. Im Club Men's Cage bleibt er stets nur Zuschauer und den Dom anzusprechen, der es ihm besonders angetan hat, würde er nie wagen. Aber dann steht ausgerechnet dieser Mann plötzlich vor ihm - als leitender Ermittler im Tötungsdelikt an Jaschas Schwester. Der einzigen Familie, die ihm noch geblieben war. Maël hat alles, was er will: seinen Job als Kriminaloberkommissar, in dem er aufgeht, eine Familie, die zusammenhält, und heiße Stunden im Men's Cage. Was er nicht gebrauchen kann, ist ein Zeuge, der ihm in die Ermittlungen pfuscht und noch dazu sein Privatleben durcheinanderbringt. Nicht nur, dass Jascha ihm etwas über die Tote zu verschweigen scheint, dieser Kerl weckt mit seiner widerspenstigen Art den Wunsch in Maël, ihn zu maßregeln - nur um ihn anschließend schützend an sich zu ziehen. Mit jeder Begegnung drohen sich Berufliches und Privates zunehmend mehr zu vermischen. Eine Verbindung, die letztlich auch Jascha ins Visier des Täters bringt ...

Svea Lundberg& Julia Fränkle - zwei Namen, eine Autorin. Svea schreibt gefühlvolle sowie authentische Romane in den Genres Romance, New Adult, Erotik und Crime/Thrill, häufig aber nicht immer im LGBTQ*-Bereich. Sinnliche Momente, Beziehungen auf Augenhöhe und außergewöhnliche Themen sind in ihren Romanen garantiert. Julia hingegen steht für packende Fantasy voller Intrigen, Magie und einer ordentlichen Portion Blut und Dreck.

Prolog


Frühjahr

 

~~~ Jakow ~~~

 

Normalerweise beruhigte mich das Summen der U-Bahn. Doch genau jetzt machte es mich wahnsinnig!

Ich stand bereits vor der Tür und warf schon wieder einen Blick auf mein Handy, obwohl ich das erst vor einer Minute getan hatte. Keine weiteren Nachrichten von Linus. Wenn ich also Glück hatte, war mein namenloser Schwarm noch in seiner Session und falls nicht … tja, dann hatte ich wohl umsonst mein T-Shirt gegen ein Hemd mit Sakko getauscht und meine Pizza auf dem Esstisch stehen gelassen. Aber das Risiko war es definitiv wert, wenn ich schon mal zu Hause in Filderstadt und nicht auf Dienstreise war. Dabei war meine Arbeit noch nicht einmal die einzige unvorhersehbare Variable. Denn der Kerl hatte keine festen Tage im Club, nach denen ich mich irgendwie hätte richten können. Also blieb mir nichts anderes übrig, als saumäßiges Glück zu haben oder mich extrem zu sputen, wenn Linus mir schrieb.

Die Lichter der Haltestelle Stuttgart Charlottenplatz erschienen und ich warf noch einen letzten Blick auf mein Handy, ehe ich es ausschaltete und in die Tasche meiner Jeans steckte. Handys waren imMen’s Cage ein No-Go, an das ich mich tunlichst hielt. Dafür war mir die Mitgliedschaft zu heilig.

Kaum dass sich die Türen öffneten, sprang ich raus und rannte los. Immerhin war die Anzahl an Passanten um kurz vor einundzwanzig Uhr mitten in der Woche überschaubar. Das verringerte die Gefahr, irgendjemanden in der Unterführung über den Haufen zu laufen. Vollkommen außer Atem kam ich am Club auf der anderen Seite des Charlottenplatzes an und joggte noch die paar Stufen zur Tür hinauf. Dabei stellte ich mal wieder fest, dass die knöchelhohen Boots superbequem waren, solange ich ging. Zum Laufen eigneten sie sich definitiv nicht. Ich schnitt eine Grimasse und blieb vor Dirk, dem Türsteher des Clubs, stehen.

»Na«, begrüßte ich ihn, stemmte die Hände in die Hüften und schnaufte erst einmal durch.

Dirk war ein großer, bulliger Kerl, mit dem man sich lieber nicht anlegte. Wie üblich krauste er die Stirn, schnaubte dann belustigt und öffnete mir die Tür. »Na, da hat es aber einer eilig.«

»Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte ich und klopfte ihm im Vorbeigehen auf die Schulter.

Das war definitiv kein Umgang, den er normalerweise mit Mitgliedern pflegte, aber wir hatten uns schließlich schon vor sechs Jahren als Kollegen kennengelernt und waren seitdem befreundet.

In einem großzügig bemessenen Windfang hängte ich meinen Mantel an die Garderobe und schloss meine Wertsachen in einem Spind ein. Noch einmal atmete ich tief durch, ehe ich den vorderen Teil des Clubs betrat.

Ganz automatisch hielt ich als Erstes nach Linus Ausschau. Natürlich stand er hinterm Tresen und reichte gerade einem drahtigen Kerl in Lederhose und Harness einen Drink. Unwillkürlich wanderte mein Blick zu dem Sub, der ergeben neben seinem Dom auf dem Boden kniete und mir damit einmal mehr vor Augen führte, dass ich hier eigentlich nicht hingehörte. Allein die Vorstellung, mit meiner freiwilligen Unterordnungkönnte wieder die Gefahr von Herabwürdigung einhergehen, ließ mich mitten im Raum erstarren. Ich war und blieb ein beschissener Sub … okay, und gäbe einen noch viel mieseren Dom ab. Bei dem Gedanken schaute ich unweigerlich zu Linus, der mir nicht selten hinhielt, damit ich meinen Frust loswurde. Er mochte das. Sagte er und vermutlich tat er das auch wirklich. Warum sollte er mir sonst Bescheid geben, wenn mein heimlicher Schwarm, dessen Namen er mir aus Gründen der Verschwiegenheit nicht verriet, eine Session hatte?

Linus schenkte mir ein feines, aber dennoch warmes Lächeln, das trotzdem noch als professionell durchging, und ein knappes Kopfnicken. Ich seufzte. Wir beide wussten, worauf es in der nächsten halben Stunde hinauslaufen würde: einen harten Fick im Lager. Doch dafür musste ich mir erst einmal meine Portion Fr