Erstmals in Deutschland müssen demnächst alle stationären Einrichtungen ihre interne Qualität ermitteln und werden mit anderen Einrichtungen in Deutschland verglichen. Es wird also erstmals eine Vollerhebung zu bestimmten Qualitätsindikatoren geben. Die stationäre Altenhilfe wird gläsern.
Auch wenn in der ersten Erhebungswelle ab dem 1. Oktober 2019 keine QI zurückgemeldet werden, ist die Ersterhebung für stationäre Einrichtungen ein Novum mit einigen Hürden.
Die entwickelten Qualitätsindikatoren stellen eine gute Alternative zu den Pflegenoten dar. Denn bislang kamen auch Einrichtungen, die eine schlechte Ergebnisqualität im Rahmen eines Projektes lieferten, beim MDK mit sehr guten Noten weg. Das wird nun anders:»Im Rahmen der beiden Projekte wurde natürlich überprüft, in welchem Verhältnis Pflegenoten und Ergebnisqualität zueinanderstehen. Das Resultat: Sie stehen in keinem Zusammenhang. Einrichtungen mit extrem schlechten Ergebnissen bei der Dekubitusentstehung (z. B. 40 % in der Bewohnergruppe mit hohem Risiko) erreichten dennoch eine Pflegenote von 1,2 oder 1,3. Insofern muss man feststellen, dass die Pflegenoten alles andere als verlässliche Qualitätsbewertungen darstellen und die an sich gute Idee der Qualitätstransparenz in Verruf bringen.«27 In den nachfolgenden Absätzen erläutern wir Ihnen den Weg zu den QI.
Der Gesamtprozess der Qualitätsprüfung umfasst einen differenzierten Austausch aller beteiligten Akteure. Aus Sicht einer stationären Pflegeeinrichtung sind verschiedene Elemente vorzubereiten und anzustoßen. Das bedeutet: Die stationäre Einrichtung hat einen neuen Kreislauf in der Qualitätserfassung (Abb. 2).