Um sowohl die Tierarztbesuche, als auch das Leben für unsere Samtpfoten zu erleichtern, müssen wir nicht nur verstehen, was Stress bedeutet, sondern auch, wie Katzen ihre Umwelt wahrnehmen(Abb. 4-1). Nur dann können wir uns in sie hineinversetzen und unangenehme Empfindungen vermeiden oder wenigstens reduzieren.
Abb. 4-1 Alle Sinne hellwach
Abb. 4-2 Die schönen, großen Augen der Katze sehen anders als unsere.
Der Aufbau des Katzenauges unterscheidet sich nicht wesentlich von dem des Menschen. Allerdings ist das Auge der Katze sehr groß im Verhältnis zur Körpergröße (Abb. 4-2).
Der durchschnittliche Durchmesser des Katzenauges beträgt 22 mm, der unserer Augen 25 mm. Diese Tatsache und die Anordnung der Augen etwas seitlicher an dem kleineren Kopf bewirken, dass Katzen ein sehr weites Gesichtsfeld von 200° haben (Mensch 180°), was ihnen bei der Suche nach Beute zugutekommt. Nur im mittleren Gesichtsfeld (90 bis 100°) haben die meisten Katzen binokulares Sehen. Eine Ausnahme bilden viele Siamkatzen, die erblich bedingt eine verringerte Fähigkeit zum Stereosehen haben. Viele dieser Tiere zeigen deutliches Schielen – ein Versuch, die nicht passenden Bilder des rechten und linken Auges in Übereinstimmung zu bringen.
Der sehr kurze Abstand zwischen Pupille und Netzhaut im Katzenauge stellt sicher, dass möglichst wenig Licht auf dem Weg zur Wahrnehmung verloren geht. In der Netzhaut befinden sichStäbchen undZäpfchen, die Lichtreiz