: Antonio Sausys
: Seelen-Yoga Mit einfachen Übungen Trauer überwinden
: O.W. Barth eBook
: 9783426435311
: 1
: CHF 8.00
:
: Entspannung, Yoga, Meditation, Autogenes Training
: German
: 196
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Erstmalig stellt der Yoga-Therapeut Antonio Sausys ein Yoga-Programm vor, das er speziell für Situationen von Verlust und Trauer entwickelt hat. Ob es sich um einen Todesfall, Trennungen oder den gekündigten Job handelt: Immer sind Verluste mit psychischen und auch körperlichen Beschwerden verbunden. Mit den leicht praktizierbaren Übungen lassen sich die dunklen Gedanken und Gefühle überwinden, und man findet zu einer kraftvollen und bejahenden Lebenseinstellung zurück.

Antonio Sausys ist Psychotherapeut und Yoga-Lehrer. Er hält Vorträge und Workshops, moderiert in Radio und TV und ist Leiter der internationalen Yoga-Therapie-Konferenz. Sein eigener persönlicher Verlust brachte ihn dazu, ein effektives Yoga-Programm zur Trauerbewältigung zu entwickeln. Dieses setzt er erfolgreich in seiner Praxis in Kalifornien ein.

Einleitung


Trauer bietet uns die Chance, das Bewusstsein radikal zu verändern, aber das wissen nur wenige von uns. Meine Mutter starb an einen Schlaganfall, als ich zwanzig Jahre alt war. Zweieinhalb Jahre lang lebte ich völlig abgetrennt von meinen Gefühlen, ich weigerte mich, die Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen. Als ich endlich in der Lage war, meinen Schmerz zuzulassen, entdeckte ich zu meiner Überraschung, dass mein Körper zwischen einer meiner Rippen und dem Brustbein eine zusätzliche Kalziumablagerung gebildet hatte. Das ist etwas, was der Körper mitunter nach einem Bruch tut. Was mein Verstand vor mir versteckt gehalten hatte, zeigte mein Körper ganz klar und deutlich: Mir war das Herz gebrochen.

Nach dem Tod meiner Mutter ging das Leben weiter, und ich lernte Lyn Prashant kennen, eine herausragende Trauerberaterin, Therapeutin und die Begründerin desDegriefing, einer ganzheitlichen, Körper und Geist umfassenden Trauertherapie. Lyn brachte mir bei, dass die Trauer einer der wichtigsten Schlüssel zur Selbsterkenntnis ist, auch wenn sie fast nie in dieser Weise genutzt wird. Wir hatten schon eine Weile zusammengearbeitet, als sie mich bat, Yoga-Übungen zu entwickeln, die speziell auf die körperlichen Auswirkungen der Trauer ausgerichtet sind. Diese Symptome reichen von Gefühlen der Lethargie bis zu dumpfem Schmerz, Druck auf der Brust, kurzem Atem und Schlaflosigkeit. Dank meiner Ausbildung zum Körperpsychotherapeuten und Yoga-Lehrer verfügte ich über ausreichend Handwerkszeug. Schließlich war es jedoch meine eigene Trauererfahrung, die mich dann dieSadhana oder den spirituellen Übungsweg entwickeln ließ, der in die ganzheitliche Praxis des Seelen-Yoga mündete.

Viele von uns leben, ohne es zu wissen, in einem Dauerzustand von uneingestandener Trauer. Dafür gibt es viele Gründe, allen voran die Tatsache, dass unsere Gesellschaft vor den mächtigen Gefühlen zurückschreckt, mit denen uns die Trauer konfrontiert. Oft gehen wir stoisch und gefühllos über die Trauer hinweg oder trampeln sie gar nieder. Wir machen mit unserem Alltag oder mit unserer Arbeit weiter, als wäre nichts gewesen, und begraben die Trauer tief in uns. Dort bleibt sie dann in Körper und Geist gefangen.

Trauer geschieht im Körper, und doch gehen wir mit den Körpersymptomen, die im Trauerprozess auftauchen, nicht immer so direkt um, wie es gut wäre. Dabei sind sie ebenso normal wie die geistigen und emotionalen Symptome, sie brauchen genauso viel Aufmerksamkeit und müssen behandelt werden. Gesprächstherapie kann wunderbar sein, doch werden die körperlichen Auswirkungen der Trauer dort viel zu oft nur im Rahmen der emotionalen Probleme behandelt. Dabei muss man nur ein paar Grundübungen ausführen, und schon kann man gleichzeitig und ohne besondere Schwierigkeiten Linderung der körperlichen Symptome erfahren. Diese Übungen, die gemeinhin unter dem Namen Yoga bekannt sind, wurden vor mehr als sechstausend Jahren von Menschen entwickelt, die die Gabe der Intuition besaßen. Sie erkannten direkt, was wir im Westen heute mit dem Aufkommen der modernen Wissenschaften gerade erst anfangen zu verstehen: dass nämlich Geist und Körper des Menschen tatsächlich miteinander verbunden sind und