: G. F. Unger
: G. F. Unger 2189 Montana Wade
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751740784
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Es war Spätfrühling, fast schon Sommer, als ich aus den Bitter Roots hinunter zum Missouri kam. Es lag ein guter Jagdwinter hinter mir und meine drei Packpferde hatten an meiner Pelzausbeute schwer zu tragen gehabt. Über dreitausendfünfhundert Dollar hatte sie mir eingebracht. Dreitausend hatte ich auf meinem Konto gutschreiben lassen. Über fünfhundert trug ich noch bei mir, um sie in Fort Benton auf den Kopf zu hauen. Das hatte ich mir nämlich redlich verdient, so glaubte ich.
Auf dem Rückweg zu meinem Tal würde ich dann noch einen Besuch bei den Nez-Percé-Indianern machen. Ich war ja zu einem Viertel einer von ihnen, und wir verstanden uns prächtig miteinander.
Nachdem ich also die geschäftlichen Dinge erledigt hatte, schlenderte ich ein Stück am Fluss entlang, um mir das Leben und Treiben dort anzusehen.
Plötzlich kam ich an eine Stelle, wo sich eine kleine Menschenmenge um zwei Käfige versammelt hatte, die sich auf zwei Wagen gegenüberstanden. In den Käfigen befanden sich zwei Hunde.
Neugierig ging ich näher.
Wie hätte ich ahnen können, dass diese beiden Hunde schon bald mein Leben gewaltsam verändern sollten!


Montana Wade

Es war Spätfrühling, fast schon Sommer, als ich aus den Bitter Roots hinunter zum Missouri kam. Es lag ein guter Jagdwinter hinter mir, und meine drei Packpferde hatten an meiner Pelzausbeute schwer zu tragen gehabt. Über dreitausendfünfhundert Dollar hatte sie mir eingebracht.

Dreitausend hatte ich auf meinem Konto gutschreiben lassen. Über fünfhundert trug ich noch bei mir, um sie in Fort Benton auf den Kopf zu hauen. Das hatte ich mir nämlich redlich verdient, so glaubte ich.

Auf dem Rückweg zu meinem Tal würde ich dann noch einen Besuch bei den Nez-Percé-Indianern machen. Ich war ja zu einem Viertel einer von ihnen, und wir verstanden uns prächtig miteinander.

Nachdem ich also die geschäftlichen Dinge erledigt hatte, schlenderte ich ein Stück am Fluss entlang, um mir das Leben und Treiben dort anzusehen.

Plötzlich kam ich an eine Stelle, wo sich eine kleine Menschenmenge um zwei Käfige versammelt hatte, die sich auf zwei Wagen gegenüberstanden.

In den Käfigen befanden sich zwei Hunde.

Neugierig ging ich näher.

Wie hätte ich ahnen können, dass diese beiden Hunde schon bald mein Leben gewaltsam verändern sollten!

In jedem dieser Käfige war also ein Hund oder jedenfalls ein Tier, welches man für einen Hund halten konnte. Und dennoch unterschieden sie sich äußerlich sehr.

In dem einen Käfig befand sich ein Prachtexemplar von einem Wolfshund, ein großer und gewiss auch kluger Bursche, ein Rüde. Ja, ich glaubte sofort, dass er Wolfsblut in den Adern hatte.

Ganz ruhig hockte er da und schien die Blicke der Leute nicht zu bemerken und ihre Stimmen nicht zu hören. Denn es war ein fortwährendes Stimmen