: G. F. Unger
: G. F. Unger Western-Bestseller 2417 Einer kommt wieder
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732582044
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein r kommt wieder

Der Raubrancher Nelson Miles ließ meine Brüder und mich kleinmachen und jagte uns von unserem Land. Ich war noch ein Junge, aber für mich stand fest, dass ich eines Tages zurückkehren würde ...

G.F. Unger, der außergewöhnlichste und fantasievollste Westernerzähler deutscher Sprache, wird Sie auch mit diesem Western unnachahmlich unterhalten!

Er trug einen Schnürstiefel, der bis über die Wade reichte. Der Fuß an diesem Schnürstiefel war ausgepolstert. Die Sohle war doppelt so dick wie normal.

Wir starrten alle auf sein Bein. Aber als er auf Mom zutrat, da sahen wir, dass er nicht allzu schlimm hinkte. Er brauchte keinen Stock.

Er nahm sie in die Arme, küsste sie und drückte sie nochmals an sich.

Dann sah er unser schäbiges Blockhaus an und gab unsere Mom frei. Er wirbelte herum, ergriff Adam vorn am Hemd und schlug ihm die Rechte mehrmals rechts und links um die Ohren.

Während Ben und ich noch staunten, hatte er uns an den Köpfen und knallte diese wie Kürbisse zusammen, dass es darin dröhnte wie in einer Indianertrommel.

Als wir uns erholt hatten, sagte er: »Es war Zeit, dass ich heimkehrte. Sonst wäre euch wohl noch das Dach eingestürzt. Obwohl hier eine Mutter mit drei kräftigen Söhnen lebt, sah ich nur selten eine so heruntergekommene Farm. Ich bin mächtig stolz auf euch – mächtig! Ihr seid genau die richtigen Söhne, die ein Mann bei seiner Frau zurücklassen kann, wenn er in den Krieg zieht. Ich möchte wetten, dass ihr seit zwei Jahren hier keinen Finger mehr krumm gemacht habt!«

Da hatte er recht.

Adam hatte hier schon länger nichts mehr getan.

Und Ben war bald seinem Beispiel gefolgt. Sie waren immerzu überall herumgeritten und manchmal länger als eine Woche nicht heimgekommen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, sie demnächst zu begleiten. Sie hatten im ganzen Land einen üblen Ruf.

Und den wollte auch ich erwerben.

Mom sagte in ihrer ruhigen Art: »George, straf sie nicht zu hart. Sie hatten fünf Jahre keinen Vater. Sie sind nicht schlechter als andere Jungs hier im Land, die keinen Vater haben und in schlechte Gesellschaft geraten sind. Verzeih ihnen, George. Jetzt bist du ja wieder bei uns! Jetzt wird alles anders. Sie waren ganz einfach zu jung, zu dumm und zu wild.«

Er sah uns der Reihe nach an, und wir erwiderten noch sehr trotzig und aufsässig seinen Blick. Wir fühlten uns bereits als stolze Burschen, die sich nichts mehr gefallen ließen. Ad