Ein filmreifer Auftritt
„Wollen wir gleich noch mal ins Wasser?“ Anna sitzt auf ihrem Strandlaken und versucht, eine Biene zu verscheuchen, indem sie hektisch mit den Händen wedelt und dabei scharfe Zischlaute ausstößt.
„Zappel lieber nicht so rum“, empfiehlt Billi ihr. „Du musst ganz ruhig bleiben, sonst sticht sie dich. Bienen sind sehr sensibel und stressanfällig.“
„Haha, das bin ich auch.“ Anna lüftet ihre Sonnenbrille und wirft zuerst der Biene und dann Billi einen genervten Blick zu. „Diese Viecher machen mich echt verrückt!“
„Bestimmt liegt’s an deiner neuen Sonnenmilch, dass die so auf dich fliegen“, meint Dina. „Uns lassen sie komischerweise in Ruhe.“
Conni kichert. „Annas Sonnenmilch ist ja auch viel leckerer als unsere. Die duftet so toll nach Kokos und Vanille. Also, wenn ich eine Biene wäre …“
„Bist du aber nicht!“, schnappt Anna. „Also, was ist? Kommt jemand mit rein?“
Dina legt ihr Skizzenbuch und ihren Stift zur Seite und springt auf. „Ja, ich!“
Conni dreht sich auf den Bauch. Das Freibad ist brechend voll.
Kein Wunder, denkt sie. Bei dem schönen Wetter. Die reinste Hitzewelle ist das!
Obwohl der Sommer offiziell noch nicht mal begonnen hat, klettert das Thermometer seit zwei Wochen jeden Tag ein bisschen höher. Die Sonne scheint von morgens bis abends. Heute war es schon am frühen Vormittag so heiß, dass es in der Schule ausnahmsweise hitzefrei gegeben hat. Conni und ihre Freundinnen sind gleich nach dem Unterricht ins Freibad gefahren. Ihre Bikinis und Handtücher hatten sie in weiser Voraussicht schon dabei – im Gegensatz zu den Jungs, die erst nach Hause fahren mussten, um ihre Badesachen zu holen.
Auf der Sonnenwiese liegen die Handtücher der Badegäste dicht an dicht. Im Nichtschwimmerbecken planschen Kleinkinder mit ihren Müttern; im großen Schwimmerbecken toben die Jungs herum. Conni kann sie johlen und lachen hören und versucht, in dem Gedränge Phillips blonde Locken zu entdecken.
Sie sieht Paul und Tim, die mit ein paar anderen Jungs in einem abgesperrten Bereich Wasserball spielen. Mark steht an der Schlange vor dem Fünfmeterturm. Aber wo ist Phillip? Conni kneift die Augen zusammen.
„Suchst du jemand Bestimmtes?“
Eiskalte Wassertropfen fallen auf ihren sonnenwarmen Rücken. Conni schreit erschrocken auf und fährt herum. Über ihr steht Phillip, ein breites Grinsen im Gesicht, und schüttelt sich wie ein nasser Hund.
„Oh Mann, Phil!“, schimpft Anna, die auch ein paar Tropfen abbekommen hat. „Kannst du nicht woanders nass sein?“
Phillip lacht und schüttelt sich noch einmal. „Klar. Aber das macht nicht so viel Spaß!“
„Wir wollten gerade noch mal ins Wasser.“ Conni setzt sich auf und zupft ihren neuen Bikini zurecht. Der rote Stoff ist über und über mit kleinen weißen Schmetterlingen bedruckt. Phillip scheint zu überlegen, dann nickt er.
„Okay. Schließlich bin ich sowieso schon nass. Komm!“ Conni lässt sich von ihm hochziehen. Für einen kurzen Augenblick stehen sie sich ganz nah gegenüber. So nah, dass Conni die Sommersprossen auf Phillips Nasenrücken zählen kann. Es sind genau fünf.
„Nehmt i