: Kai Helge Wirth
: Filmen im Unterricht 2.0 / Podcastingeducation Neue Wege der Unesco World Heritage Education im Zeitalter des Dokumentarpodcastings
: Tectum-Wissenschaftsverlag
: 9783828856011
: KONTEXT
: 1
: CHF 21.80
:
: Schulpädagogik, Didaktik, Methodik
: German
: 236
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aus der Möglichkeit des Videopodcastings ergeben sich heute nachgerade revolutionäre Möglichkeiten für die globale Kommunikation von Jugendlichen. Trotzdem gibt es kaum ernsthafte Ansätze, die sich mit diesem Phänomen als einem schulischen Thema auseinandersetzen. Kai Helge Wirth legt nun die erste wissenschaftliche Untersuchung zu Sinn und Legitimation des Filmens im Schulunterricht im Zeitalter des Web 2.0. vor. Am Beispiel einer Unterrichtsreihe aus dem Spektrum der Unesco World Heritage Education wird der pädagogische Stellenwert des Videopodcastings diskutiert. Auf der Grundlage neuer empirischer Studien und von Einsichten der neueren Medienpädagogik erläutert er den aktuellen Bedarf an und den praktischen Nutzen von Filmpädagogik im Unterricht an deutschen Schulen.

2. World Heritage Education - Versuch einer Definition

Die Unesco-Welterbestätten betrachte ich als Brennpunkte von Kulturen unterschiedlichster Herkunft. An ihnen lassen sich aus wissenschaftlicher und pädagogischer Sicht exemplarisch menschliche Kulturbedürfnisse, künstlerische Ausdrucksweisen, besondere kulturelle Eigenheiten und allgemeine kulturanthropologische Phänomene erleben und studieren. Meiner Meinung nach geht von ihnen einerseits eine besondere auratische Wirkung aus, wie Walter Benjamin sie definiert. Andererseits liegt darin mit Bezug auf das Filmen die Möglichkeit der bedingten Reproduzierbarkeit in Bildern mit medialen Mtteln in unserem „neumedialen“ Zeitalter.15 Durch den Globalisierungsschub bildender Kunst haben außerhalb und innerhalb der WHE „inter- und transkulturelle Bildphänomene im wissenschaftlichen und didaktischen Diskurs über ‚Kunst und Medien‘ zunehmend an Bedeutung gewonnen“16. Schon zu Beginn sehe ich also ein Wechselverhältnis zwischen „Erbegedanken“ und dessen medialer Verbreitung.

Neuere Befunde der Hirnforschung17 stützen inzwischen die didaktischen Ansätze (z. B. handlungsorientierte Lernweisen), die auf einer Vernetzung von sinnlichem Wahrnehmen und Handeln mit begrifflichem Reflektieren basieren. Die Vorreiterrolle, die das Fach Kunst methodisch in Schule und Lernkultur insofern beansprucht, wird damit unterstrichen.

Laut Unesco-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt ist das Hauptanliegen „the preservation of this common heritage“. Gemeint ist die Erhaltung der Welterbes in materieller und ideeller bzw. kultureller und