: Carley Fortune
: Nächsten Sommer am See Roman - Eine flirrende Second Chance Romance der Bestsellerautorin - zum Abtauchen und Weiterträumen
: Penguin Verlag
: 9783641310332
: 1
: CHF 9.10
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: Erzählende Literatur
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein schicksalhafter Tag. Ein nicht eingelöstes Versprechen. Eine herzschmerzende Erinnerung an Lachen, Knistern, Hoffnung.
»Du und ich in einem Jahr, Fern Brookbanks. Versetz mich nicht.«

Romantische Blockhütten am Ufer, Tretboote auf dem glitzernden Wasser und Sonnenuntergänge am See: Fern kann immer noch nicht fassen, dass ihre verstorbene Mutter ihr das Ferienresort am kanadischen Smoke Lake vererbt hat. Ein Ort, der sie an die Sommer ihrer Kindheit und an ihre Jugendliebe erinnert. Und gleichzeitig an den größten Schmerz. Als hätte sie nicht damit nicht genug zu kämpfen, betritt plötzlich der Mann das Resort, den sie vergeblich versucht aus ihrer Erinnerung zu verbannen.Will Baxter, mit dem sie vor zehn Jahren einen einzigen Sommertag verbracht hat - den aufregendsten ihres Lebens. Ein Tag, der mit einem Versprechen endete, das er jedoch nie eingelöst hat. Fern kann nicht glauben, dass ausgerechnet er ihr helfen soll, das Resort finanziell zu retten. Und dass Will noch immer diese Wirkung auf sie hat, die ihr den Atem raubt. Mit einem Schlag sind all die intensiven Gefühle von damals wieder da - doch Will kommt ganze neun Jahre zu spät ...

Sehnsucht, Sonnenschein und Nostalgie: Der Nr. 1-Bestseller und TikTok-Hit aus den USA!

Haben Sie Sehnsucht nach noch mehr romantischen Lesestunden an Kanadas Seen? Lesen Sie auch »Fünf Sommer mit dir«!

Carley Fortune ist eine preisgekrönte kanadische Journalistin. Ihr Debütroman »Fünf Sommer mit dir« über eine unvergessene Jugendliebe an einem kanadischen See eroberte sofort die Bestsellerlisten der »New York Times«, »Sunday Times«, »Globe and Mail« und des »Toronto Star«. Carley Fortune denkt so gern an die Sommer ihrer Kindheit in dem idyllischen Ort Barry's Bay zurück, dass sie ihn unbedingt zum Schauplatz ihrer wunderschönen Liebesgeschichte machen musste. Sie lebt mit ihrer Familie in Toronto.

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Jetzt


Ich schaffe es bis zur Rezeption, ohne dass mich jemand bemerkt. Der Empfangstresen ist aus einem eindrucksvollen großen Baumstamm gefertigt – rustikal, aber stilvoll, der Inbegriff von Moms Ästhetik –, und er ist nicht besetzt. Ich eile daran vorbei zum Büro, mache die Tür hinter mir zu und schließe sie ab.

Dieser Raum erinnert eher an eine Fischerhütte als an einen Arbeitsplatz. Wände aus Kiefernholz, zwei antike Schreibtische und ein kleines Fenster mit einem bereits etwas fadenscheinigen karierten Vorhang. Ich bezweifle, dass sich seit der Erbauung des Hauses im neunzehnten Jahrhundert viel verändert hat. Nichts weist darauf hin, wie viel Zeit Mom hier verbracht hat, abgesehen von einem Babyfoto von mir, an einen der Balken geheftet, und dem leichten Hauch von Clinique-Parfüm in der Luft.

Ich lasse mich auf einen der abgewetzten Lederstühle fallen und schalte den Tischventilator aus Plastik ein. Ganz klebrig bin ich sowieso schon, aber hier drinnen ist es noch mal besonders stickig, eine der wenigen Ecken des Hauses ohne Klimaanlage. Ich hebe die Ellbogen wie eine Vogelscheuche und wedle mir mit den Händen Luft zu. Schweißflecken unter den Armen sind jetzt das Letzte, was ich gebrauchen kann.

Während ich für ein wenig Abkühlung sorge, bevor ich in meine hohen Schuhe schlüpfe, starre ich auf einen Stapel unserer Broschüren.Brookbanks Resort – Ihre Auszeit in Muskoka erwartet Sie, verkündet eine fröhliche Schriftart über einem Foto vom Strand bei Sonnenuntergang, im Hintergrund die Lodge, wie ein herrenhausartiger Landsitz. Beinahe muss ich darüber lachen, denn eigentlich ist es das Brookbanks Resort, vor dem ich flüchten wollte, und nun sitze ich hier.

Vielleicht vergisst Jamie ja, dass ich mich zu dieser Sache bereit erklärt habe, und ich kann mich einfach wieder verkrümeln, in bequeme Hosen schlüpfen und das alles mit einem Eimer kalten Weißweins begießen.

Es rüttelt an der Türklinke.

Daraus wird wohl nichts.

»Fernie?«, ruft Jamie. »Warum hast du abgesperrt? Hast du was Unanständiges vor?«

»Ich brauche fünf Minuten«, erwidere ich gereizt.

»Aber du machst doch jetzt keinen Rückzieher, oder? Du hast es versprochen«, sagt er. Diese Erinnerung ist überflüssig. Es graut mir schon den ganzen Tag davor. Vielleicht auch mein ganzes Leben.

»Ich weiß, ich weiß. Ich mach nur noch ein bisschen Papierkram fertig.« Ich kneife die Augen zusammen angesichts dieser unbedachten Bemerkung. »Bin gleich so weit!«

»Was für Papierkram? Geht es um die Wäschebestellung? Dafür haben wir ein System!«

Meine Mutter hat für alles ein System angelegt, und Jamie will nicht, dass ich daran herumpfusche.

Er macht sich Sorgen. Es ist Hochsaison, aber viele der Gästeunterkünfte sind nicht belegt. Ich bin seit sechs Wochen zurück, und Jamie denkt, dass es bloß eine Frage der Zeit ist, bis ich frischen Wind in die Bude bringe. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich weiß nicht einmal, ob ich bleiben werde.

»Du kannst mich nicht aus meinem eigenen Büro aussperren. Ich habe einen Schlüssel!«

Ich fluche leise. Natürlich hat er einen.

Es wäre peinlich, wenn er mich hier herauszerren müsste, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das tun würde. Seit meinem letzten Highschool-Jahr habe ich im Resort für keinen Aufruhr mehr gesorgt, und ich gedenke nicht, wieder damit anzufangen. Hier zu sein, fühlt sich für mich wie ein Rückschritt an, aber ich bin keine unbesonnene Siebzehnjährige.

Ich atme tief durch, stehe auf und streiche mein Kleid glatt. Es ist mir zu eng, aber die zerrissene Jeans, die ich sonst ständig trage, ist für den Speisesaal nicht angemessen. Als ich mich vorhin umgezogen habe, kam es mir so vor, als könnte ich Moms Stimme hören.

Ich weiß, du würdest am liebsten den ganzen Tag im Pyjama rumlaufen, aber wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, Zuckererbschen.

Ich öffne die Tür.

Jamies strohblonde Lock