: I. Welk, M. Bauer
: OP-Management: praktisch und effizient
: Springer-Verlag
: 9783540329268
: 1
: CHF 20.90
:
: Pflege
: German
: 206
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

OP- anagement als 'Überlebensfaktor' eines Krankenhauses. Der OP ist mit hohem Personaleinsatz und Materialbedarf ein kostenintensiver Bereich der Krankenhausstruktur. Von den Akteuren wird zunehmend professionelles Managementverhalten eingefordert. Medizinisches, ärztliches, pflegerisches und betriebswirtschaftliches Know-how ist gefragt, das verschiedene Berufsgruppen und Fachbereiche in das OP-Management integriert. Geballtes Know-how bietet dieses handlungsorientierte Fachbuch. Hochkarätige Autoren aus Pflege, Medizin und Wirtschaft benennen Störfaktoren, Lösungsstrategien und geben praktische Umsetzungsmöglichkeiten an die Hand. Praxiswissen von Praktikern für Praktiker!



Ina Welk: Krankenschwester in der Anästhesie und Intensivpflege, Weiterbildung zur Fachkrankenschwester und zur Leitung einer Funktionseinheit. Studiengang Sozial- und Gesundheitsmanagement. Tätigkeit als OP-Koordinatorin im LBK-Hamburg und im Universitätsklinikum der RWTH Aachen. Abschluss der Weiterbildung OP-Management beim BDA/DGAI. Landesbeauftragte der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste für Hamburg und Schleswig-Holstein, Dozententätigkeit zum Thema OP-Organisation und Reorganisationsprojekte im Krankenhaus. Seit 2005 Pfleg. Zentrumsleitung Anästhesie und Radiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Kiel.

 

PD Dr. P.H. Dr. med. Martin Bauer: Humanmedizin in Heidelberg, Betriebswirtschaft (FH) in Ulm und Public Health in Hannover. Promotionen in Medizin und Public Health, Facharzt, Habilitation für das Fachgebiet Anästhesiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Kiel. Forschungsschwerpunkt ist die perioperative Versorgungsforschung, insbesondere das Kostenmanagement. Mitherausgeber der Zeitschrift 'Der Anaesthesist', Mitglied im Lenkungsausschuss des 'Forums Qualitätsmanagement und Ökonomie' von DGAI und BDA.

Personalmanagement (S. 109)

T. Iber
8.1 Wandel im Personalmanagement

Das Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland war jahrzehntelang durch eine Phase derökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität charakterisiert. Es gab nur geringen Veränderungsdruck, und wenn, wurden Veränderungen inüberschaubaren Zeiträumen vorgenommen. Dies spiegelte sich auch in der Art und Weise der Personalwahrnehmung und -führung wider.

Im Mittelpunkt standen die einzelnen Fachabteilungen mit ihren leitendenÄrzten oder Pflegekräften, die Organisation der Ausbildung und eine hierarchisch aufgebaute Laufbahnplanung des einzelnen Mitarbeiters. Zielsetzung und wesentliche Aufgaben des Personalmanagements lagen in der Dienstplangestaltung und dem reibungslosen Einsatz des Personals, insgesamt fand eine Beschränkung auf Verwaltungs- und Betreuungsfunktionen statt.

Die folgenden Faktoren führten mit Beginn der 1990er-Jahre zu starkem Veränderungsdruck und zu einem veränderten Anforderungsprofil an ein modernes Personalmanagement:

.Ökonomie,
. technische Entwicklung und medizinischer Wissenszuwachs sowie
. gesellschaftliche Entwicklung.

8.1.1Ökonomie
Bedingt durch den medizinischen Fortschritt, die Erhöhung des durchschnittlichen Lebensalters und die Ausweitung der Leistungen gab es Anfang der 1990er-Jahre erste Finanzierungsengpässe im Gesundheitswesen. In der Folge kam es zu regulierenden Eingriffen der Politik, um den Kostenanstieg zu bremsen. Der seit 1993 durch das Gesundheitsstrukturgesetz induzierte und in der Folge seit 2000 durch Einführung des neuen Vergütungssystems auf Basis der»diagnosis related groups« (DRGs) verschärfte Kostendruck führte in vielen Kliniken zu erheblichen Zielkonflikten für das Krankenhausmanagement.

Im Hinblick auf das Personalmanagement besteht der Hauptzielkonflikt in 2 wesentlichen Aspekten:

. Mit einem aus der Historie gewachsenen, auf Stabilität und geringe Veränderungen ausgerichteten Personalstamm die massiven, von extern abverlangtenÄnderungen umzusetzen.

. Vor dem Hintergrund, dass 66% der Kosten eines Klinikums (laut Krankenhausreport 2003 des Deutschen Krankenhausinstituts, vgl. Offermanns 2003) Personalkosten sind, kommt dem Bereich Personal bei der wirtschaftlichen Betriebsführung eineüberragende Bedeutung zu.

Insbesondere der letzte Punkt trifft für den Bereich des OP-Managements im Besonderen zu, da der OP der kostenintensivste Arbeitsplatz im Behandlungsablauf eines operativen Patienten darstellt und somit in doppelter Hinsicht in den Blickpunkt gerät. Dieserökonomische Druck verlangt im Rahmen der Krankenhausbetriebsführung eine Neuausrichtung hin zu Kostentransparenz und einer Orientierung am Behandlungsprozess des einzelnen Patienten.

Dies bedingt einen massiven Veränderungsdruck auf Organisationsstrukturen und Arbeitsfelder im gesamten Krankenhaus sowie eine neue Denkstruktur, weg vom einzelnen Mitarbeiter hin zum gesamten Team, zur gesamten Institution.

8.1.2 Technische Entwicklung und medizinischer WissenszuwachsAufgrund der immensen Beschleunigung des verfügbaren medizinischen Wissens (aktuelle Verdopplungszeit liegt bei 5 Jahren) und der enormen technischen Innovationskraft, die auch im Bereich der Medizinprodukte zu immer kürzeren Produktzyklen und schnelleren Entwicklung neuer Produkte führt, ist das traditionelle Ausbildungssystem mit einer einmal zu Berufsbeginn abgeschlossenen Ausbildung nicht mehr zeitgemäß.

Um auch in Zukunft Leistungen höchster Qualität zu erbringen und den sich schnell wandelnden Wissensgrundlagen anzupassen, bedarf es neuer Konzepte des berufsbegleitenden Lernens. Hierzu ist auch der Einsatz neuer Medien und Kommunikationsformen (strukturierte Mitarbeitergespräche, Intranet) notwendig.

8.1.3 Gesellschaftliche Entwicklung

Das Gesundheitswesen und seine Mitarbeiter unterliegen, in gleicher Weise wie alle anderen Mitglieder der Gesellschaft, einem steten Wandel. Hierbei fällt auf, dass insgesamt eine Orientierung hin zu sehr hohen Ansprüchen und zur geringen Akzeptanz von Unannehmlichkeiten stattfindet.

Geleitworte6
Vorwort der Herausgeber10
Inhaltsverzeichnis12
Die Herausgeber14
Mitarbeiterverzeichnis16
Sektion 1: Krankenhaus- und Gesundheitswesen17
1 Der Krankenhausmarkt in Deutschland --- C. Schmidt, M. Bauer19
1.1 Branchenwandel20
1.2 Strategien für Akutkrankenhäuser25
Literatur29
2 Das Entgeltsystem der »diagnosis related groups« --- A. Schleppers31
2.1 Pauschalierende Entgeltsysteme auf Basis der Diagnosis related groups?32
2.2 Definitionen und benötigte Daten33
2.3 Gruppierung der »German refined – diagnosis related groups«36
2.4 Weiterentwicklung für das Jahr 200638
2.5 Deutsche Kodierrichtlinien41
2.6 Interessante Adressen46
Literatur46
3 Qualitätsmanagement --- B. Schütt, M. Bauer47
3.1 Situation im Gesundheitssystem48
3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen48
3.3 Grundlagen49
3.4 Modelle und Systeme50
3.5 Prozessorientiertes Qualitätsmanagement für den OP55
3.6 Messung der Ergebnisqualität57
Literatur58
4 Risikomanagement --- A. Möllemann, M. Hübler59
4.1 Ziel und Nutzen im Krankenhaus60
4.2 Klinisches Risikomanagement61
4.3 »Critical incident reporting systems«62
Literatur69
Sektion 2: OP-Management – Effektiv durch »skills«71
5 Controlling --- G. Schüpfer, M. Bauer73
5.1 Management im OP-Bereich74
5.2 Kostenrechnungssysteme als Controlling-Basis77
5.3 Ausgewählte Controlling-Instrumente79
5.4 Statistische Prozesskontrolle und Cusum-Analyse nach Schüpfer et al. 200584
5.5 »Reporting«90
Literatur92
6 Kostenkomponenten und Kostentreiber in der Anästhesiologie --- M. Schuster93
6.1 Grundlagen und Definitionen94
6.2 Kosten der anästhesiologischen Versorgung94
6.3 Kosteneffiziente Versorgung in der Anästhesie96
Literatur104
7 Steuerung durch Kennza