: Yvonne Seiler
: Konsum, Dividenden und Aktienmarkt Eine Kointegrationsanalyse
: DUV Deutscher Universitäts-Verlag
: 9783835057180
: 1
: CHF 38.40
:
: Volkswirtschaft
: German
: 137
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Yvonne Seiler erörtert im Rahmen einer empirischen Analyse den Zusammenhang zwischen Konsum, Dividenden und Marktkapitalisierung mittels Kointegration und zeigt so eine gegenüber den herkömmlich verwendeten Methoden alternative Sichtweise auf.

Dr. Yvonne Seiler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Heinz Zimmermann am Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum, Abteilung Finanzmarkttheorie, der Universität Basel.

3.Ökonometrische Implikationen (S. 29-30)

Die Permanente Einkommenstheorie und das Marsh/Merton-Dividendenmodell haben Implikationen sowohl in Bezug auf die stochastische Natur der einzelnen Prozesse als auch auf den Zusammenhang der aggregierten Konsumausgaben, der aggregierten Dividenden und der Marktkapitalisierung. Diese Implikationen sollen in den folgenden beiden Abschnitten aufgezeigt werden. Basierend darauf werden in Abschnitt 3.3 Rückschlüsse auf das Konsum- CAPM gezogen.

3.1 Implikationen für den Prozess der Konsumausgaben, der Dividenden und der Marktkapitalisierung

Die Permanente Einkommenstheorie und das Marsh/Merton-Dividendenmodell implizieren, dass die aggregierten Konsumausgaben, die aggregierten Dividenden und die Marktkapitalisierung nichtstationäre Prozesse1 darstellen. Dies rührt insbesondere daher, dass diese Variabeln aufgrund rationaler Erwartungen der Marktteilnehmer gebildet werden und der Aktienmark als hinreichend effizient angenommen wird. Wie im vorangehenden Kapitel gezeigt, werden die Konsum- und Dividendenentscheidungen unter Ausnutzung aller verfügbaren Informationen festgesetzt. Ebenso entspricht die Marktkapitalisierung dem Barwert aller erwarteten zukünftigen Netto-Cash-Flows. Daherändern sich die Variablen nur aufgrund von neuen Informationen bezüglich zukünftiger permanenter Zahlungszuflüsse.

Daraus folgt, dass die Zeitreihen einen stochastischen Trend, d.h. eine Random Walk Komponente, beinhalten. Des Weiteren zeichnen sich die Prozesse der aggregierten Dividenden und der aggregierten Konsumausgaben durch eine geringe Volatilität aus. Diese ist das Ergebnis der vom Management verfolgten Dividendenpolitik bzw. des von den Individuen verfolgten, intertemporal optimierten Konsumplans. Aufgrund der stilisierten Merkmale gemäss Lintner bzw. der Zielfunktion des Konsumoptimierungsproblems ist es sowohl die Zielsetzung des Managements als auch der Individuen, die Dividenden bzw. Konsumausgaben gegenüber der Entwicklung der Zahlungszuflüsse zu glätten. Da diese Prozesseigenschaft von den Entscheidungen von Akteuren (Konsumenten, Management) abhängig ist, handelt es sich bei den Zeitreihen zudem um endogene stochastische Prozesse.

Die Modellierung der Konsumausgaben als endogene, nichtstationäre Zeitreihe erfolgt erstmals in der Studie von Hall (1978). Er zeigt, dass die Verbindung der Permanenten Einkommenstheorie mit der Hypothese rationaler Erwartungen zu einem Random Walk für den Prozess der Konsumausgaben führt. Im Gegensatz zur Permanenten Einkommenstheorie impliziert das Marsh/Merton-Dividendenmodell keinen Random Walk Prozess der Dividenden. Dies geht aus der Gleichung (5)2 hervor, wonach unerwartete Veränderungen des permanenten Netto-Cash-Flowÿs nicht sofort in voller Höhe zu einer Anpassung der Dividendenauszahlungen führen. Diese werden vielmehrüber mehrere Perioden hinweg kontinuierlich angepasst. Hingegen haben unerwartete Veränderungen des permanenten Einkommens aufgrund der Permanenten Einkommenstheorie eine sofortige und vollumfängliche Anpassung des Konsumplans zur Folge.

Vorwort der Herausgeber6
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis20
Symbolverzeichnis22
1. Einleitung24
1.1 Problemstellung24
1.2 Zielsetzung29
1.3 Aufbau31
2. Theoretische Fundierung34
2.1 Das Marsh/Merton-Dividendenmodell (1987)36
2.2 Die Permanente Einkommenstheorie41
2.3 Herstellung des Zusammenhangs zwischen Konsum, Dividenden und Marktkapitalisierung43
2.3.1 Analogie zwischen dem Marsh/Merton-Dividendenmodell und der Permanenten Einkommenstheorie43
2.3.2 Dividenden und Marktkapitalisierung als Proxi für die erwartete Wirtschaftslage bzw. für das aggregierte Ein- kommen und Vermögen45
2.3.3 Zur Frage des relevanten Aktienmarkts48
2.3.4 Zusammenfassung49
3. Ökonometrische Implikationen52
3.1 Implikationen für den Prozess der Konsumausgaben, der Dividenden und der Marktkapitalisierung52
3.2 Implikationen für den Zusammenhang zwischen dem Konsum, den Dividenden und der Marktkapitalisierung53
3.2.1 Kurzfristige Dynamik55
3.2.2 Anteil des transitorischen bzw. des permanenten Schocks56
3.3 Rückschluss auf das Konsum-CAPM57
4. Untersuchungsmethoden60
4.1 Stationäre und nichtstationäre Prozesse60
4.1.1 Dickey-Fuller t-Test61
4.1.2 Anmerkung63
4.2 Kointegration65
4.2.1 Definition65
4.2.2 Gemeinsamer stochastischer Trend66
4.2.3 Test auf Kointegration68
4.2.4 Vector Error Correction Model (VECM)70
4.2.5 Anmerkung71
4.3 Schockanalyse73
4.3.1 Impulse Response Function und Varianzdekomposition74
4.3.2 Einteilung in permanente und transitorische Schocks75
4.3.3 Anmerkungen76
5. Messung der relevanten Daten78
5.1 Spezifikation78
5.2 Datenbeschreibung81
6. Stationarität und deskriptive Statistik86
6.1 Unit Root-Test86
6.2 Deskriptive Statistik89
7. Untersuchungsergebnisse94
7.1 Testergebnisse auf Kointegration94
7.1.1 Jährliche Daten95
7.1.2 Halbjahres- bzw. Quartalsdaten des UK bzw. der USA99
7.1.3 Berücksichtigung der Dividendensteuer102
7.1.4 Das Arbeitseinkommen als weitere Systemvariable105
7.1.5 Alternative Spezifikationen110
7.2 Schockanalyse118
7.2.1 Jährlich Daten119
7.2.2 Halbjahres- bzw. Quartalsdaten125
7.2.3 Berücksichtigung der Dividendensteuer132
7.2.4 Das Arbeitseinkommen als weitere Systemvariable134
7.2.5 Fazit der empirischen Untersuchungen139
8. Zusammenfassung, Beitrag und Ausblick142
8.1 Zusammenfassung142
8.2 Wissenschaftlicher Beitrag und Ausblick145
Anhang 1: Tabelle der Stationaritätstests148
Anhang 2: Implikationen für die Kointegrationsuntersuchungen von drei Variablen150
Literaturverzeichnis152