: Manuela Ahmann, Hermann-Josef Ahmann, Anette Pelzer
: Das Strukturmodell im pflegerischen Alltag Schnellere Dokumentation - Bessere Risikoeinschätzung - Kompetente Begutachtung. Ein praktischer Leitfaden für Pflegekräfte.
: Schlütersche
: 9783842689329
: 1
: CHF 22.00
:
: Pflege
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mehr als 44 % der Einrichtungen der stationären und ambulanten Langzeitpflege haben sich bereits für die Einführung der entbürokratisierten Pflegedokumentation entschieden. Nach gut drei Jahren Praxis ist das Strukturmodell ein Stück Alltäglichkeit geworden. Eine Reihe von Anpassungen in Umsetzung und Anwendung sorgte für noch mehr Praxisnähe. Neu hinzugekommen ist das Strukturmodell für Kurzzeitund Tagespflege. So 'schlank' das neue Strukturmodell auch ist, in der täglichen praktischen Anwendung zeigen sich jedoch immer wieder Unsicherheiten: Die praktische Umsetzung ist oft fehlerhaft. Es kommt zu Brüchen zwischen SIS® und Maßnahmenplanung. Die Risikoeinschätzung fällt schwer und weist Fehler auf. Der Zusammenhang/die Unterschiede zwischen Strukturmodell und Begutachtung werden nicht beachtet. Dieses Buch bereitet das Strukturmodell praktisch auf: Aktualisierung, Anwendungsempfehlungen und die Zusammenhänge bzw. Unterschiede zur Begutachtung der Pflegebedürftigkeit werden klar herausgearbeitet. Die Handhabung des Strukturmodells im pflegerischen Alltag wird anhand vieler Beispiele erläutert und damit nachvollziehbar. - Fallbeispiele, praktische Tipps rund ums Strukturmodell. - Einfach und leicht verständlich. - Mit allen wichtigen Aktualisierungenauf dem neuesten Stand.

Manuela Ahmann ist freiberufliche Dozentin für Medizin und Pflege, interne Auditorin und Qualitätsbeauftragte in Einrichtungen des Gesundheitswesen (LGA Intercert) und offizielle Multiplikatorin SIS. Hermann-Josef Ahmann ist Diplom-Ökonom, freiberuflicher Dozent für Management und Pflege-Management sowie offizieller Multiplikator SIS. Anette Pelzer ist Inhaberin eines ambulanten Pflegedienstes, interne Auditorin, NLP-Practitioner sowie Fachtrainerin für Business& Consulting sowie soziales Coaching, Verhaltenstherapie und Persönlichkeitsentwicklung (Quid agis).

4DAS STRUKTURMODELL FÜR TAGESPFLEGE UND KURZZEITPFLEGE


4.1Das Strukturmodell für die Tagespflege


Die Tagespflege-Einrichtungen in Deutschland sind seit Jahren auf Wachstumskurs. Viele Pflegebedürftige freuen sich darauf, täglich ein paar Stunden woanders verbringen zu können. Sie genießen die Betreuung und die Tagesstruktur, die für sie in der Tagespflege organisiert werden. Ohne ihre eigenen vier Wände aufzugeben, kommen sie in den Genuss eines variationsreichen Angebotes.

Mit der Einführung des Strukturmodells wurde schnell klar, dass die Tagespflege und Kurzzeitpflege, besondere Konstellationen sind, die genauer in den Fokus genommen wurden, da diese nach den QPR des MDK wie stationäre Einrichtungen geprüft, aber nicht benotet werden. »Charakteristisch für die teilstationäre Pflege ist, dass sie nur einen zeitlich begrenzten Tagesausschnitt umfasst und die Versorgung und Betreuung der pflegebedürftigen Personen in der Tagespflege möglichst nahtlos in das Gesamtversorgungssetting zu integrieren ist.«27

Allerdings lässt sich feststellen, dass die Prinzipien des Strukturmodells und viele weitere Hinweise auch für die Tages- und Kurzzeitpflege gelten. Deshalb beschränkt man sich in den Informations- und Schulungsunterlagen »auf besonders relevante Aspekte des Strukturmodells für die spezifischen Dokumentationsanforderungen in der Tagespflege.«28

Hinweis

Grundlage der Dokumentation nach dem Strukturmodell ist ein personzentrierter Ansatz, der die Pflege auf dem vierphasigen Pflegeprozess (WHO-Modell) in der Dokumentation abbildet. Im Strukturmodell wird eine systematische Berücksichtigung der Wünsche, Bedürfnisse und Perspektiven der pflegebedürftigen Person gefordert.

Die Neuausrichtung der Pflegedokumentation anhand des Strukturmodells beinhaltet weiterhin die vier Elemente:

die Strukturierte Informationssammlung (SIS®),

den Maßnahmenplan,

das Berichteblatt und

die Evaluation.

Bis auf die Einstiegsfrage und das Themenfeld 6 wurden keine weiteren Veränderungen vorgenommen. Wir erläutern im Folgenden die Veränderungen jeweils anhand eines Beispiels.

4.1.1Die Strukturierte Informationssammlung (SIS®)


Einstiegsfrage: Was bringt sie zu uns?

»Wissen sie, ich war schon immer selbstständig, habe immer meinen eigenen Kopf gehabt. Ich habe einfach Angst, allein zuhause zu sein. Das w