: Jerry Cotton
: Jerry Cotton 3426 Hotchat
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751744850
: 1
: CHF 1.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Hotchat war ein Erotikportal vonOpen Space mit Sitz in New York. Hier präsentierten sich Frauen, Männer und Paare, sogenannte Broadcaster, gegen ein elektronisches Trinkgeld. Während einer Videosession beobachtete ein User, wie eine Broadcasterin ermordet wurde. Es war bereits das zweite Opfer binnen weniger Wochen. War hier ein Serientäter am Werk? Wir vom FBI wurden eingeschaltet.Open- pace-Inhaber Lucas Dahogan zeigte sich kooperativ. Als Erstes mussten Phil und ich ermitteln, ob es zwischen den Getöteten eine Verbindung gab und wie der Mörder an deren Daten gelangt war. Dann wurde eine dritte Frau attackiert, konnte jedoch fliehen. Inzwischen sanken die Zugriffszahlen vonHotchat, und immer mehr Broadcasterinnen löschten aus Angst ihre Accounts. Wer könnte ein Interesse daran haben, das Unternehmen zu ruinieren? Und sagte Dahogan wirklich die ganze Wahrheit?


Hotchat

Die junge Frau fuhr sich durch das flammend rote Haar und begutachtete sich ein letztes Mal prüfend im Spiegel. Zufrieden mit sich verließ sie das Bad und nahm am Schreibtisch Platz, der das winzige Wohnzimmer fast zu einem Viertel ausfüllte. Sie schaute in das kleine schwarze Auge der Kamera, die neben dem Monitor stand und direkt auf sie gerichtet war. Ihre Hand schwebte über der Tastatur. Der Computer war eingeschaltet, die Seite geöffnet, die Kamera aktiviert. Alles war bereit. Sie musste nur noch die Entertaste drücken, um online zu gehen.

Und dann tat sie es.

Bevor er den Browser öffnete, sah sich Tom Woods verstohlen um und musste über sich selbst lachen. Er war allein in seinem Apartment in der Penny Lane in San Francisco. Wer sollte ihm da über die Schulter schauen? Außerdem hatte niemand außer ihm einen Schlüssel, es bestand also keine Gefahr, dass er überraschend gestört wurde.

Es lag wohl daran, dass er immer etwas nervös war, wenn er diese Seite aufrief. Stets hatte er dabei das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Das mussten wohl die Nachwehen seiner konservativen Erziehung sein. Wenn seine Mutter wüsste, dass er sich so etwas anschaute ... Nein, das wollte er sich lieber nicht vorstellen.

Mit fliegenden Fingern gab er die Adresse ein. Eine graue Fläche mit einem weißen Feld im Zentrum erschien auf dem Monitor. Sein Passwort hatte er im Kopf, es war nicht besonders kompliziert, der Name seiner Mutter und ihr Geburtsdatum. Wenn Freunde ihm eine Vorliebe für schrägen Humor unterstellten, hatte er das noch nie abgestritten. Es tippte es ein und bestätigte.

Einen Lidschlag s