: G. F. Unger
: G. F. Unger 2191 Captain Ironhart
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751740807
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eige tlich mochte ich ihn überhaupt nicht und nannte ihn manchmal in meinen Gedanken ein vom Ehrgeiz zerfressenes Arschloch. Dennoch war unser Schicksal irgendwie miteinander verknüpft, als wären er und ich von Anfang an füreinander bestimmt gewesen.
Während des Bürgerkrieges hatte er den Rang eines Colonels bekleidet und ein Regiment der US-Kavallerie geführt. Doch bevor er General werden konnte, war der Krieg beendet gewesen. Also wurde er im Jahre 1868 wieder Captain. Und das empfand er als eine Schmach. Sein wilder Ehrgeiz ließ ihm keine Ruhe. Er wollte so schnell wie möglich wieder Colonel werden.
Deshalb ließ er sich ins Indianerland versetzen, weil er glaubte, dass er hier die besten Aufstiegsmöglichkeiten hätte. Und die armen Hunde, die seinem Befehl unterstanden, die hatten mächtig darunter zu leiden.
Ich war sein Scout. Vielleicht hätte ich ihn umbringen sollen. Das hätte vielen armen Teufeln das Leben gerettet. Warum konnte ich es nicht? Das frage ich, Jessup Kehoe, mich auch jetzt wieder, da ich die Geschichte für meine Nachkommen niederschreibe ...


Captain Ironhart

Eigentlich mochte ich ihn überhaupt nicht und nannte ihn manchmal in meinen Gedanken ein vom Ehrgeiz zerfressenes Arschloch. Dennoch war unser Schicksal irgendwie miteinander verknüpft, als wären er und ich von Anfang an füreinander bestimmt gewesen.

Während des Bürgerkrieges hatte er den Rang eines Colonels bekleidet und ein Regiment der US-Kavallerie geführt. Doch bevor er General werden konnte, war der Krieg beendet gewesen. Also wurde er im Jahre 1868 wieder Captain. Und das empfand er als eine Schmach. Sein wilder Ehrgeiz ließ ihm keine Ruhe. Er wollte so schnell wie möglich wieder Colonel werden.

Deshalb ließ er sich ins Indianerland versetzen, weil er glaubte, dass er hier die besten Aufstiegsmöglichkeiten hätte. Und die armen Hunde, die seinem Befehl unterstanden, die hatten mächtig darunter zu leiden.

Ich war sein Scout. Vielleicht hätte ich ihn umbringen sollen. Das hätte vielen armen Teufeln das Leben gerettet. Warum konnte ich es nicht? Das frage ich, Jessup Kehoe, mich auch jetzt wieder, da ich die Geschichte für meine Nachkommen niederschreibe ...

Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache, indes wir die vierzig Meilen durch das Land nach Buffalo Walls ritten. Denn ich wusste, Bad Wolf hatte noch eine Rechnung mit uns offen, eine böse Rechnung.

Bad Wolf war zu dieser Zeit ein Kiowa-Häuptling, der den Wagenweg von Kansas City nach Denver immer wieder blockierte und auch den Büffeljägern das Büffelmorden schwer machte.

Und so hatte die Armee sein Dorf angegriffen, während er mit seinen Kriegern wieder einmal irgendwo am Wagenweg lauerte, also abwesend war. Die glorreiche Armee hatte das Dorf klein gemacht, eine Menge Alte, Frauen und Kinder massakriert und den Rest in ein Reservat gebracht, d