: E L James
: Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen Roman - Von der Autorin überarbeitete Fassung mit neuem Vorwort
: Goldmann
: 9783641301644
: Fifty Shades of Grey
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 608
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Von der Autorin überarbeitete Fassung mit neuem Vorwort
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. Sosehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe - in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht ...

Der Auftakt zum Welterfolg von E L James.

Nachdem sie 25 Jahre für das Fernsehen gearbeitet hatte, beschloss E L James, Geschichten zu schreiben, in die sich die Leserinnen und Leser verlieben sollten. Das Ergebnis war die mittlerweile weltberühmte »Fifty Shades of Grey«-Trilogie, die sich global mehr als 150 Millionen Mal verkaufte und in 52 Sprachen übersetzt wurde. Der erste Band, »Fifty Shades of Grey. Geheimes Verlangen«, stand 147 Wochen ununterbrochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Und die Verfilmungen der drei Bände haben alle Rekorde gebrochen. E L James lebt in Westlondon mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Drehbuchautor Niall Leonard, und ihren beiden Söhnen.

Eins


Frustriert betrachte ich mich im Spiegel. Verdammte Haare, die einfach nicht so wollen, wie ich will, und verdammte Katherine Kavanagh, die krank ist, weswegen ich diese Tortur auf mich nehmen muss. Eigentlich sollte ich für die Abschlussprüfung nächste Woche lernen, aber was mache ich stattdessen? Ich versuche, meine Haare zu bändigen.Ich darf nicht mit nassen Haaren ins Bett gehen. Wie ein Mantra sage ich mir das immer wieder vor, während ich mich mit der Bürste abmühe. Verzweifelt schaue ich das blasse Mädchen mit den braunen Haaren und den viel zu großen Augen im Spiegel an und gebe mich geschlagen. In der Hoffnung, halbwegs passabel auszusehen, binde ich meine widerspenstige Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammen.

Ausgerechnet heute kämpft Kate mit einer Grippe. Deshalb kann sie nicht für die Studentenzeitung zu dem Interview mit dem megawichtigen Industriemagnaten fahren, von dem ich noch nie gehört habe, und ich muss für sie einspringen. Ich sollte für die Abschlussprüfung büffeln und eine Seminararbeit schreiben, aber nein: Ich muss über hundertsechzig Meilen nach Seattle fahren und mich mit diesem mysteriösenCEO von Grey Enterprises Holdings, Inc. treffen. Für einen Unternehmer und wichtigen Gönner unserer Universität wie ihn ist Zeit kostbar – bedeutend kostbarer als für mich. Dass er Kate einen Interviewtermin gewährt hat, ist ein echter Coup, behauptet sie. Verfluchte Studentenzeitung!

Kate lümmelt auf dem Sofa im Wohnzimmer herum. »Ana, tut mir echt leid. Ich hab neun Monate gebraucht, diesen Termin zu bekommen. Es würde noch einmal sechs dauern, einen neuen zu finden, und bis dahin haben wir beide unseren Abschluss. Als Herausgeberin der Studentenzeitung kann ich das nicht abblasen. Bitte«, krächzt sie.

Wie macht sie das bloß? Trotz ihrer Grippe sieht sie mit ihren ordentlich frisierten rotblonden Haaren und ihren strahlend grünen Augen, die momentan rot gerändert sind, auf androgyne Art umwerfend aus. Mein Mitleid verpufft in null Komma nichts.

»Ja klar fahr ich hin, Kate. Soll ich dir ein Aspirin bringen?«

»O ja, bitte. Hier sind die Interviewfragen und der Rekorder. Zum Aufnehmen drückst du auf den Knopf da. Und mach dir Notizen, ich schreibe später alles ins Reine.«

»Ich weiß nichts über ihn«, gebe ich zu bedenken und kann nur mühsam meine aufsteigende Panik unterdrücken.

»Halt dich einfach an die Fragen. Du musst los, du darfst auf keinen Fall zu spät kommen.«

»Okay. Leg dich wieder ins Bett. Ich hab dir eine Suppe gekocht. Die kannst du dir aufwärmen.«Für niemanden sonst würde ich das tun, Kate.

»Gut. Viel Glück. Und danke, Ana. Du bist ein Schatz.«

Ich schnappe mir meinen Rucksack, verabschiede mich und gehe hinaus zum Wagen. Ist das zu fassen, dass ich mich von Kate habe breitschlagen lassen? Aber Kate könnte jeden überreden. Bestimmt wird sie mal eine tolle Journalistin. Sie kann sich gut ausdrücken, besitzt Überzeugungskraft, ist willensstark, streitlustig und attraktiv – und meine allerbeste Freundin.

Als ich mich von Vancouver, Washington, zur Interstate 5 auf den Weg mache, ist auf den Straßen Gott sei Dank noch nicht viel los, denn um