: Maximilian Mondel
: Die Anbetung der Könige
: Seifert Verlag
: 9783904123594
: 1
: CHF 17.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 337
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine entkommene Riesenschlange versetzt die Mitarbeiter einer Florentiner Restaurationswerkstatt in helle Aufregung. Im allgemeinen Tumult achtet niemand auf das weltbekannte Renaissancegemälde, das in der Werkstatt zur Rückgabe an die Uffizien bereit gestellt ist. Umso größer ist das Entsetzen, als klar wird, dass das Gemälde verschwunden ist.

Maximilian Mondel wurde 1968 in Wien geboren und arbeitet seit 1995 als Journalist für Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Monatsmagazine und Webportale. Er ist Co-Founder der Kommunikationsagentur MOMENTUM Wien, die auf PR, Corporate Communications, die Veranstaltung von Fachkonferenzen und Business Events, die Publikation von Fachmedien und die Herausgabe von Studien zum Werbemarkt spezialisiert ist. Der Kunst-Thriller 'Die Anbetung der Könige' ist sein erster Roman. Maximilian Mondel ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt in Wien.

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Die Werkstätten des Opificio delle Pietre Dure e laboratori di Restauro befinden sich in der Fortezza da Basso im Zentrum von Florenz. Die Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert liegt an der Viale Filippo Strozzi, in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs Santa Maria Novella. Neben der renommierten Restaurationswerkstatt beherbergt die Fortezza da Basso mit ihrer imposanten Festungsmauer auch Konzert- und Veranstaltungssäle für Kongresse und Konferenzen.

Der Vormittag des 4. April war ein Vormittag wie viele andere im toskanischen Frühjahr. Noch etwas kühl, aber freundlich. Es war fünf Minuten vor elf, als sich Darren F. Hammond, freier Redakteur der britischen Tageszeitung »The Guardian«, beim Portier des Opificio delle Pietre Dure einfand und diesem den ausgedruckten E-Mail-Verkehr mit Cesare Rizzoli aus dem Direktionssekretariat sowie einen britischen Presseausweis präsentierte. Er habe um elf Uhr einen Termin bei Direttore Collocini, erklärte Hammond, der einen dunkelgrauen Zweiteiler und ein hellblaues Button-down-Hemd ohne Krawatte trug. Nachdem der Portier den Journalisten ordnungsgemäß angekündigt und in der Besucherliste eingetragen hatte, stand Hammond – groß gewachsen, schlank und das mittelbraune kurze Haar exakt gescheitelt – Minuten später mit einer voluminösen Aktentasche unterm Arm und einem Besucherschild am Revers seines Sakkos im Büro von Direttore Maurizio Collocini. Nach der Begrüßung und dem Austausch von Höflichkeiten begab man sich gemeinsam und ohne Umschweife ins Labor für die Restaurierung von Gemälden auf Leinwand und Holz.

»Wie lange schreiben Sie schon für den ›Guardian‹?«, wollte Collocini, bekleidet mit einem perfekt sitzenden dunkelbrauen Anzug und einem rosafarbenen Hemd, auf dem Weg ins Labor wissen.

»Seit knapp drei Jahren«, antwortete Hammond. »Ich liefere regelmäßig Reportagen für die Wochenendausgabe.«

Vor allem Kultur und Reisen seien seine Themenfelder, ab und zu auch Kulinarik, ließ der Brite Collocini wissen. Vor zweieinhalb Monaten hatte Hammond eine Anfrage an den Leiter des OPD geschickt. Daraufhin hatte man ihn gebeten, eine Kopie seines Presseausweises und eine unterfertigte Beauftragung der Chefredaktion per E-Mail zu übersenden. Man würde sich bei ihm melden und bekanntgeben,